Der absolute Hammer!

Leute,

ich glaube es nicht, es ist schon total spät (kurz nach 24 Uhr) und ich sitze immer noch hier. Aber das muss einfach sein. Ich habe den ganzen späten Abend mit Telefonieren zugebracht. Die Dinge überschlagen sich. Atmen, abatmen, ganz ruhig, einmal, zweimal, dreimal.

Was los ist? Jürgen Brand, Ihr wisst schon, der RTL-Redakteur, rief heute Abend um kurz nach 20 Uhr an. Und was er überbrachte war nicht die Einladung zur Sendung am Mittwoch Abend (doch, die auch), sondern eine noch viele tollere Nachricht. Ich hatte es schon immer im Hinterkopf, dass wir es mit Europas größtem Sender ja vielleicht sogar nach Hawaii schaffen (wieso soll dies nur Udo Bölts oder Joey Kelly gelingen), und nun ist es passiert.

Nach wochenlangen Telefonaten mit der Ironman-Corporation in Florida (ja, da ist der Firmensitz, nicht auf Hawaii), hat Jürgen die Damen und Herren mit Hilfe der ersten Sendung bei Stern-TV und mit der Aussicht auf viele deutsche Zuschauer jenseits der Sport-Reportage, davon überzeugen können, für unser Team vier Wildcards rauszurücken. Der absolute Hammer!! Yeah, Yeah, Yeah!!

Klar, dass ich den ganzen Abend schon wie Rumpelstielschen hier durch die Bude springe und die anderen anrufe. Die konnten es zuerst gar nicht glauben, aber am geilsten war Thomas, der hat nur immer gestottert "Nee, ne?! Nee, ne?! Nee, ne?!", und dann hat er geflennt. Ach, warum soll es ihm auch besser gehen als es mir immer erging. Ich hatte auch immer Pipi in den Augen, wenn klar war, dass ich in Kona starten durfte.

Für unser Trainings ändert sich jedoch erst mal nichts. Denn wir kriegen die Plätze nur, wenn auch wirklich alle Vier auf Lanzarote das Ziel erreichen. Aber daran zweifel ich jetzt in dieser Sekunde überhaupt nicht mehr. Was kann es für eine bessere Motivation geben, sich richtig reinzuhängen?!! Hallo?!!

Das ganze bringt allerdings auch Probleme mit sich. Denn Thomas muss im Sommer ja immer viel auf dem Golfplatz arbeiten, und zur besten Zeit im Geschäftsjahr wird er wohl kaum auf seinem jetzigen Niveau weiter trainieren können. Ähnlich geht es Anna, die schon vor Wochen meinte, dass sie sich nach Lanzarote unbedingt noch mehr auf ihr Studium konzentrieren muss. Aber was soll’s, wenn man auf Hawaii ist zählt eh nur noch, dabei zu sein. Ob fünf Minuten schneller oder langsamer ist dort nur für diejenigen interessant, die mit Triathlon ihr Geld verdienen.

Ihr könnt Euch vorstellen, dass unter den gegebenen Umständen, heute nicht viel trainiert wurde. Zwar ist Dirk eine Stunde geschwommen, aber Anna (die eigentlich nach der Arbeit um 21 Uhr noch laufen wollte) und Thomas (wollte sich abends noch auf die Rolle schwingen) haben auf faul gemacht und ein Gläschen Wein, beziehungsweise eine Flasche Bier geöffnet. Ebenso Martin, der hatte aber vorher noch trainiert und gemailt, was ich Euch nicht vorenthalten möchte:

"Hi Mathes!
So, wieder nix besonderes. Einfach normales fleissiges Training. Heute Morgen war wieder Schwimmen dran, wie üblich Montags, Mittwochs und Freitags. Meine 2600 Meter schaff’ ich mittlerweile mit Technik- und Intervalltraining in etwas weniger als 50 Minuten. Easy!

Und gerade komm ich vom Laufen. So runde 14 Kilometr waren es (Aussenalster, Leinpfad, Winterhuder-Fährhaus-See) und ich war nur 1:05 Stunden unterwegs (5 Minuten schneller als sonst), was aber an dem Intervall-Training lag, was Du mir verschrieben hast. Echt heftig. Viermal bin ich drei Minuten Volldampf gelaufen. Uiuiui! Sauanstrengend, da war ich fast am Kotzen. Aber, wenn’s ein bisschen hart ist bringts bestimmt was, oder?!

Euch einen schönen Abend. Aloha, Martin"

Wie gesagt, die Mail hatte er vor dem Anruf von Jürgen Brand geschrieben – von wegen "nichts besonderes".
In Abwesenheit der anderen Drei haben wir die Sache schon mal gefeiert – Aloha!

Juut, wie auch immer, wenn diesen Blog einer der Arbeitgeber unserer Team-Mitglieder liest, so möchte ich darauf hinweisen, dass es gut möglich ist, dass die Vier morgen eventuell etwas zu spät oder aber leicht verkatert bei der Arbeit erscheinen. An dieser Stelle schon einmal im voraus vielen Dank für das Veständnis.

Man muss die Feste feier, wie sie fallen.

Herzlichst, Euer mathias