Montag, 18. August 2008

War da was? Was war?

Liebe Leute,

wir sind Olympiasieger!!! Was für ein Morgen, ich schreibe dies hier jetzt um 8 Uhr als Nachsatz zu meinem Eintrag von gestern Abend. Nachdem ich das Rennen in Peking gesehen hatte – natürlich live! – musste ich doch erstmal wieder ins Bett. Wie schön kann ein Rennen sein?! Da hat der Jan Frodeno eigentlich fast eine Kopie des WM-Triumphes seines Mannschaftskollegen Daniel Unger im Jahr 2007 hingelegt. Taktisch klug immer vorne mit dabei, ohne all zuviel auf sich aufmerksam zu machen (im Rahmen dessen, wie es einem von seiner Körpergröße möglich ist), und dann, 200 Meter vor dem Ziel das Herz in beide Hände und ab dafür: Kompromisslos nach vorne, fest an sich glaubend, dem Ziel entgegen, alle in Schach haltend, alle niederkämpfend, die Arme mit dem Zielband hochreißend, am Ziel seiner Träume! Olympiasieger!
Ihr habt es also wieder gesehen: Wille ist Alles! Pa’a!

Ich verschwinde nun schnell ins Büro, hier der eigentliche Blog:

Liebe Leute,

es tut mir leid, aufgrund einiger nicht antialkoholischer Getränke kann ich mich ans Wochenende nicht mehr erinnern. Das war’s. Kurzer Blog.

Neinnnn, so wollen wir das hier natürlich nicht stehen lassen. Sagen wir mal, ich weiß nicht mehr alles aus der Zeit von Samstag Mitternacht bis 3 Uhr. Aber wen interessiert das auch. Hückeswagen ist ja interessant. Und da sind wir am Samstag beim Triathlon gestartet.

Trotzdem frage ich mich, ob ich das hier überhaupt berichten muss, denn wir ich Euch kenne, habt Ihr längst die Ergebnislisten online angesehen. Wobei, wenn das so wäre, hättet Ihr wohl Kommentare geschrieben. Hm. Muss ich also doch erzählen.

Juut: Wir also am Freitag alle dahin. Thomas mit Steffi von Wagenfeld aus, Anna mit Mariechen von Rendsburg und Hamburg aus, und Martin, Maria und ich in Martins Bus ebenfalls von Hamburg aus, befolgt (kann mich nicht zwischen verfolgt und begleitet entscheiden) von Martins Bruder Michael und dessen Freundin Marieke. Dirk? Nee, der hatte noch zu tun und wollte erst am Wettkampfmorgen anreisen.

Freitag Abends dann alle (bis auf Thomas und Steffi, die waren bei Thomas Cousine eingeladen) ab in die wunderbar leckere Hückeswagener Pizzeria "Pizza Italia" – klar, wie soll so ein Laden auch anders heißen. Aber es ist echt total lecker da. Mein lieber Bruder Jogel und seine Suse gesellten sich noch zu uns, ebenso wie Heike aus Leverkusen, die mit meinem alten Triathlon-und-mehr-Freund Frank Weyer zusammen gekommen war. Frank ist letztlich mit dafür verantwortlich, dass ich heute überhaupt Triathlon mache. Er selbst war schon als Jugendlicher ein riesen Talent und hat sich bei Deutschen Meisterschaften mit so Typen wir Thomas Hellriegel und Norman Stadler rumgeschlagen. Und als Frank, zwei Jahre jünger als ich, irgendwann zur Deutschen Sporthochschule Köln kam, und wir zwei Hückeswagener dann öfter zusammen trainierten, erklärte er mir, dass Abtrocknen nach dem Schwimmen, ebenso wie Hosenwechsel nach Schwimmen und Radfahren, total überflüssig sei. Dank seiner Tipps habe ich dann 1991 sowohl in Hückeswagen als auch in Gummersbach zwei Rennen gewonnen, und wusste fortan, dass der Triathlon mein Sport war.

Vorgeschichte, Vorgeschichte, Vorgeschichte. Also den Freitag Abend jetzt bitte in Schnelldurchlauf: Salat, Pizza, Lasagne, andere Nudeln, Apfelschorle, Bier-Cola, Weizen, Ramazotti, Schlafen.

Martin kurz vor dem Balken, der ihm befiehlt, vom Rad abzusteigen und in die Wechselzone zu laufen

Samstag Morgen verspürte ich dann ein wenig Nervosität. Schließlich wollte ich zum ersten Mal seit 3 Jahren (in Worten: drei Jahren), wieder mal ein (schnelles) Rennen machen. Aber gut, die Abläufe sind mir weitestgehend bekannt, und so fanden Anna und ich uns eineinhalb Stunden vor unserem Rennen in der Wechselzone an der Bevertalsperre ein. Alle anderen waren auch schon da, und so wurde hier ein Tipp gegeben, dort ein wenig gequasselt (unter anderem mit Roland und Elke) und nebenbei bereiteten wir uns aufs Rennen vor.

Schon längst mittendrin war zu diesem Zeitpunkt Martin, der schon vor 9 Uhr ins Wasserspringen und die zwei Kilometer des Mitteltriathlons absolvieren musste. So viel lässt sich sagen: Der junge Mann hatte an dem Tag ordentlich zu tun. Tatsächlich erreichte er erschöpft aber sehr zufrieden nach 4:43 Stunden das Ziel auf dem Aschenfußballplatz des Rasensportvereins (!), Raspo 09 Hückeswagen das Ziel. Seine Splits: Sehr gute 28,09 Minuten Schwimmen, dann 2:24 Stunden auf dem Rad (rund 76 harte Kilometer; ca. 1500 Höhenmeter!) und 1:50 Laufen für gute 23 Kilometer. Hut ab!

Martin nach hartem Rennen, glücklich im Ziel

Dann waren es noch knappe 20 Minuten bis zu meinem Start, als plötzlich Dirk mit Jeans, Hemd und einem nicht aufgepumpten Rad vor mir Stand. Der Junge hatte niemanden von uns per Handy erreichen können (am Hückeswagen-Triathlon-Tag bleibt mein Gerät immer aus!), und war nun hin und hergerissen, ob er überhaupt starten sollte. O-Ton: "Mathias, macht doch nichts, ich feuer Euch auch gerne an." Ja aber ich wollte doch so gerne, dass er diese wunderbare Strecke kennenlernt. Also bat ich ihn, sich umzuziehen, während ich, den Neo schon auf den Hüften, wie angestochen durch die Wechselzone rannte, um einen Helm und eine Pumpe für Dirk aufzutreiben. Während dessen wollte er mich immer beruhigen: Siehe O-Ton oben.

Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Und nachdem ich ein/zwei Vereinskameraden gefragt und genervt hatte, und schließlich Dirk einen Helm übergab, fand ich mich vor seinem Rad knieend wieder, mit einer Minipumpe Luft in seine Reifen hämmernd. Als ich das so weit hatte stand er schon halb im Neo oder zumindest in der Badehose da. Ich sagte ihm kurz, er würde es noch zum Start schaffen und verschwand selbst in dessen Richtung.

Zehn Minuten später ertönte die Sirene und es ging los für alle Staffeln und meine AK40-und-älter-Jungs. Ich weiß nicht, wie ich es gemacht habe, aber tatsächlich war ich als 28. aus dem Wasser raus. 7:11 Minuten – cool! Aber wenn ich ehrlich bin, möchte ich doch annehmen, dass die Strecke keine 500 Meter lang war. Niemals. Aber 28. ist 28. – also!

Und dann ab aufs Rad. Schon nach wenigen Metern hatte ich Steffi im Visier, die ihren allerersten Triathlon machte und wie alle Frauen, zehn Minuten vor uns gestartet war. Noch mal fünf Minuten später, traf ich auf Mariechen, die ebenso zum ersten Mal in ihrem Leben so ein Rennen bestritt. Kurz gegrüßt, angelacht, und weiter. Irgendwo musste doch noch Anna sein.

Aber ich konnte die Kurbeln kreisen, die Pedale treten und meine Schenkel quetschen bis zum Gehtnichtmehr – meine Liebste ließ sich nicht sehen. Tatsächlich erreichte ich das Radziel mit einem guten 35er Schnitt nach 35:25 Minuten (da ist die 300 Meter lange Wechselzone vom nach dem Schwimmen mit drin). Das war die elfte Zeit im Rennen – völlig okay. Nee, sehr gut.

Und dann, nach 100 Meter auf der Laufstrecke, da erst erreichte ich Anna. Sie war ein wahrhaft fulminantes Rennen auf dem Rad gefahren, was ihr von mir endgültig den Beinamen "Radbombe" einbrachte. Aber ich musste weiter, denn erfahrungsgemäß rennen die anderen im Sprint immer wie die Verrückten. Und schon nach einem Kilometer waren auch schon zwei Athleten an mir vorbei gestürmt. Keine Chance mitzugehen. Egal. Nur nicht resignieren. Einfach den eigenen Rhythmus beibehalten. Vor mir sah ich immer den kleinen roten Punkt von meinen Vorbau auf dem Bike: "Bleib ganz ruhig. Beweg Dich in Deinen Ressourcen. Aber lass Dich auch nicht hängen. Dran bleiben. Vielleicht noch ein wenig schneller?!!"

Nun ja, 22:17 Minuten bin ich gerannt. Das war gerademal die 41. Laufzeit. Aber das machte nichts, denn diese Splits liegen ja immer ganz nahe beieinander. Tatsächlich also war ich dann nach 1:04,55 Stunden als 20. im Ziel. Altersklassen-Rang: 5.
Kein Wunder, wenn man mit so Typen wie Frank Weiss (immer so rund 25000 Radkilometer pro Jahr) und meinen Talent-Freund Frank Weyer in einer Klasse startet.
Mmmh – Frank Weyer meinte vor Jahresfrist, dass ihn mein 2005er Blog wieder motiviert hätte zum Triathlon zurückzukehren. Hätte ich mal lieber nichts geschrieben, wäre ich am Samstag schon Vierter geworden. Aber ehrlich gesagt: So ist es mir viel lieber. Viel lieber!

Juut, knapp fünf Minuten nach mir erreichte mein Freund Roland das Ziel. Schön. Schön, dass er so flott war, schön, dass er mir den Vortritt gelassen hatte (Alter, ich hatte schon mächtig Schiss vorher ;-)), schön, dass wie mal wieder zusammen so was gemacht hatten. Thomas war nach 1:14,56 bei uns. Die Splits: 10:23 Minuten Schwimmen, 40:37 Minuten Rad, 23:55 Minuten Laufen. Wir er später erzählte, hatte er im Wasser ohne Neo dermaßen gefroren, dass er nicht durchweg gekrault war. Na, wieder eine Erfahrung mehr.

Und Anna? Anna war nach 1:22 Stunden im Ziel. Die Schwimmstrecke hatte sie im Bruststil in 10:46 Minuten bewältigt (das muss es jetzt mit Brust aber auch mal gewesen sein, oder!!). Und wenn sie mit Thomas in einem Start gewesen wäre, wäre sie vielleicht mit ihm vom Rad gestiegen. Denn mit 40:21 Minuten war sie tatsächlich 16 Sekunden schneller Radgefahren als er. Rumms!
Für die Laufstrecke benötigte sie mit 31:07 Minuten jedoch einen Tick zu lang. So zwei/drei Minütchen weniger wären tolle gewesen. Dafür hatte ich mal wieder den Eindruck, dass sie das angeschlagene Tempo auch hätte 20 Kilometer länger laufen können. Ohne Flachs.
Mariechen erreichte nach 1:43 Stunden total happy das Ziel, und Steffi acht Minuten später.

Ja und dann? Dann gab’s Weizenbier, Currywurst frisch vom Grill und jede Menge Kuchen. Leute, ich kann Euch sagen, es gibt nix schöneres als Triathlon in Hückeswagen bei Sonnenschein. Wirklich war.

Das war es dann! Das war tatsächlich unser letztes Rennen in diesem Jahr. Und jetzt müsst Ihr ganz stark sein: Denn werde nun rund drei Wochen aussetzen (müssen). Nein, ich höre nicht auf zu schreiben, aber in den nächsten Wochen hat es einfach nicht viel Sinn. Ich möchte es deshalb wie mit dem sportlichen Zyklus halten. Die Höhepunkte sind gelaufen, und nun muss ein Pause her. Und in denn nächsten Tagen/Wochen gibt es eh nix zu berichten. Denn: Ab Mittwoch bin ich schon zu meinem 4-Tages-Junggesellen-Abschied im Rheinland unterwegs. Danach warten auf mich mit dem Montag, dem Dienstag und dem Mittwoch drei richtig harte Bürotage, wo Überstunden fest eingeplant sind. Training wird da nicht möglich sein. Und ab Donnerstag ist Hochzeit. Danach wiederum, hauen Anna und ich eine Woche ab in die Schweiz auf eine einsame Hütte.

Wenn wir wiederkommen schreiben wir so ungefähr den 10. September. Ich werde mich dann sicher melden. Meine Vorbereitung auf 2009 möchte ich jedoch erst mit dem Beginn des Oktobers starten – genau wie im vorigen Jahr. Also lasst uns mal für Mitte September verabreden. Okay?!

Und natürlich fällt mir das Schreiben noch viel leichter, wenn Ihr bis dahin viele Glückwünsche geschrieben habt (Termin ist der 30. August). Geschenke bitte an die Redaktion der Yacht (nur ein Scherz).

Aah Mensch, bevor ich es vergesse. – *Alex*, bitte schreib Anna doch eine Mail wegen des Shirts, ja. Ich weiß, Sie hat es auf dem Plan. Aber Du kannst Dich ja trotzdem mal melden. – Fritz: Wenn Du Frankfurt-Marathon laufen willst, dann einfach ran. Es sei denn, Du fühlst Dich noch nicht sicher genug. Horch in Dich rein. Und wenn nicht, dann gibt es auch im nächsten Jahr noch jede Menge Marathon-Rennen. – Maik: Keine Ahnung, wie schnell das Joggen mit Martin Grüning war. Auf keinen Fall 4:00. So schnell kann ich gar nicht. Aber flott war es schon. Ich muss Dich im Ungewissen lassen.

Jutchen, Mitternacht, ich muss schlafen. Und regenerieren. Und heiraten. Und und und. Auf bald Ihr Lieben da draußen.

Bin bald zurück. Danke für Euer Verständnis! Danach geht’s hoch motiviert auf zu neuen Zielen. Und das ist so sicher wie das Pa’a auf Hawaii und in unseren Herzen.

Kämpft für Eure Ziele – Wille ist Alles!

Herzlichst, Euer mathias


P.S: Leider kann ich hier keine Fotos vom Wochenende zeigen. Die hat alle Suse gemacht, und sie hat sich auch in den Urlaub verabschiedet. Wird aber bei Zeiten nachgeliefert.

P.S.2: Als ich aus dem Wasser kam und zur Wechselzone lief, stand Dirk, wieder in Jeans und Hemd gekleidet, am Rand und feuerte mich an. Er hatte seine Schwimmbrille und Startnummernband im Auto liegen lassen. Aber nein, ich wäre auch ohne sein Rad aufzupumpen nicht schneller gewesen. Man muss ehrlich sein!

Donnerstag, 14. August 2008

Besuch aus der Vergangenheit

Liebe Leute,

die Melodie müsst Ihr beibringen: Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?! Ja, es ist schon so spät. Mal wieder halb zwölf Uhr und ich fange gerade erst an zu tippen. Warum, weil Anna und ich erst einmal was fürs Herz haben mussten. Schon neugierig? Ich verrate es: Weiß gar nicht ob es in meinen Profil steht, aber Johnny Depp ist ja einer meiner absoluten Helden. Und heute Abend haben Anna und ich den Film "Wenn Träume fliegen lernen" gesehen. Letztlich ist es die Geschichte über den Menschen, der "Peter Pan" erfunden hat. Ach, was soll ich sagen – jetzt da unsere Tränen der Rührung und des Glücks getrocknet sind, kann ich auch die Buchstaben auf dem Bildschirm vor mir wieder erkennen. Nehmt dies als Empfehlung! Toll!

Fotografiert von Anna. So sind die Künstler: Sie meint es wäre ein gutes Foto. Nun denn.

Denn auch in diesem Film geht es darum, mit dem Glauben und Willen in andere Welten vorzudringen. Und so wie der kleine Junge im Stück, oder der Autor selbst, versuchen sich in eine andere Welt zu wünschen, nämlich ins Nimmerland, so haben doch auch wir nach knapp acht Monaten training mit dem Ironman-Lanzarote das geschafft, was nur wenige – wir manchmal mit eingeschlossen – für möglich gehalten hatten. Unter dem Strich bleibt immer die Message: Glaube an Dich, und wenn Du es wirklich willst, kannst Du fast alles schaffen!

So viel zu den Wünschen, die Wahrheit werden können. Jetzt zu den Fakten.

Liebe Leute, ich bin sehr sehr beeindruckt. Was Ihr da an Kommentaren losgehauen habt, hat alles übertroffen, was ich nicht einmal erwartet hatte. In der Tat sind genau solche Tage, an denen ich sehe, wer sich alles für diesen kleinen Blog hier interessiert, diejenigen, die mich ermuntern weiterzuschreiben.

Dabei hat mich der Kommentar von Michael aus Essen sehr berührt. Sein Vergleich, sich jede Woche ähnlich auf diesen Blog zu freuen, wie früher auf die wöchentlich erscheinenden John-Sinclair-Hefte, lässt mein kleines Sportlerherz vor Freude hüpfen. Unheimlich nett. Ich nehme es als Kompliment.
Ein Dankeschön geht auch nach Karlsruhe zu Denis. Mein lieber Freund, ich weiß nicht, wo die tolle Blondine mittlerweile hin gewechselt ist. Vielleicht ja zu Sören nach Bukarest (schön, dass Du immer noch dabei bist – Anna und ich überlegen schon wegen des Marathons), oder nach Bergedorf zu Björn (wobei der beim derzeitigen Trainingsstand gar keine Zeit für derlei Ablenkungen hat). Vielleicht tickert sie auch in der Nähe von Reinbek rum, nicht wissend, dass Maik auschließlich Augen für Frau und Familie nebst Hund und Rasen hat. Bei mir ist sie jedenfalls nicht. Aber – die große Kunst ist, sich aus jedem alten Rentner, der im Bruststil die Bahn unnötig verengt, aus allen zu zweit nebeneinander schwimmenden Hausfrauen mit Gummibadekappe inklusive Blümchenmuster, und aus abartig schnell vorbeiziehenden Leistungsschwimmern, eben die tolle Blondine mit den unheimlichen Kurven zurecht denken. Und ich kann Euch sagen, die Alsterschwimmhalle ist voll von denen. Anna will mich gar nicht mehr dahin lassen.

Außerdem möchte ich noch kleine Dankeschöns schicken nach: Schleswig (Tim), Wolfsburg (Hallo Jens B., schön, dass Du Dich mal meldest), Solling (Chrifa, sehr treu), Kiel (Familien-Katrin), Almeria (Tätää – ein Tusch für Jana, weiteste Europa-Leserin), Düsseldorf (Conny), Bayern (Flo, die ungenauste Ortsangabe), Nettelstedt (Torben, bei uns, nicht beim Handball??), Marienmünster (ja wer denn?), Wuppertal (Ingo – heimlicher Leser bis jetzt. Und ich dachte immer, in Wuppertal der Leser wäre einer meiner Jungs. Hm.), Walldorf (Klaus-Peter), Winterhude (ach so weit, Christian), Wiesbaden (Alexander), Trier (Kerstin), Australien (da ist sie, unsere weitest entfernte Leserin, und treu ist sie auch, Enka!), Bremen (Andre), Basel (hopphopp Schwizz, Thorsten), Bochum (4630, Nadine), Darmstadt (Heidi), Hückeswagen (Heimatherz, aber wer isses?), Kassel (Lisa), München (Dominik), Stuttgart (Julia - was war mit Grillen?), Bergisch Gladbach (Andrea) und last not least Osnabrück (ohne Zigaretten). Allen ein herzliches Dankeschön!!

Heutiger Jogg mit Gaststar. Identität siehe weiter unten.

Weiter im Text: Nicht das Ihr meint, hier würde nix getan. Nein, so ist es nicht. Ich weiß von Martin, dass er stetig trainiert und auch schon ganz heiß auf Hückeswagen ist. Von Thomas weiß ich nur, dass es ihm gut geht. Er trainiert auch, erzählt aber nichts. Wahrscheinlich will er uns in Klagenfurt überraschen. Dirk macht hin und wieder ein Läufchen in München an der Isar. Wobei, demnächst ist er dann in Berlin. Mal sehen, wo er dann rennt. Und Anna? Anna war heute mal wieder laufen. Mussten dann aber auch direkt 1:20 Stunden sein. Anna halt. Lustig.

Und ich? Nun, eigentlich bin ich gut dabei. Montag war ich ja schwimmen, dann am Dienstag eine Stunde laufen, und Mittwoch, man glaubt es kaum, wieder schwimmen. Jepp. Ich glaube, so langsam bekomme ich eine Idee davon, wie mein Wintertraining aussehen wird. Wahrscheinlich also werde ich abends nach dem Büro schwimmen. Das ist einfach leichter als morgens um 6.30 Uhr durch die halbe Stadt zu radeln um dann ins Nass zu springen, und hinterher wieder aufs Rad zu müssen und ins Büro zu fahren. Aber das ist ja noch lang hin. Mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln.

Und heute Abend? Vierter Wochentag, vierte Einheit. Wollte eine gemütliche Runde laufen. Und Anna kam auf dem Rad mit, damit wir etwas quatschen konnten. Daraus wurde jedoch nur kurzzeitig etwas. Wir bewegten uns gerade recht ruhig an der Elbchausee entlang (wobei Anna meinte, ich sei sooo schnell – war ich aber gar nicht!), als plötzlich von hinten sehr, wirklich sehr schnelle Schritte auftauchten. Und schwupps, war der Typ neben mir. Ganz in schwarz gekleidet, graue Haare, nettes Lächeln.

"Nun", habe ich gedacht, "da gehe ich doch mal ein wenig mit." Ich also, immer freundlich, den Kerl gefragt, ob ihm das etwas ausmachen würde, wenn ich ein paar Schritte folge. "Nö", sagte er, "überhaupt nicht."
Gesagt getan. Den Schritt mal eben doppelt verlängert und die Frequenz gleich mit. Ganz schön schnell (jetzt wirklich), aber ich dachte mir, dass ich das bis Teufelsbrück schon schaffen würde. Eins jedoch war von der ersten Sekunde an klar, dies hier neben mir, war kein Anfänger – eher genau das Gegenteil.

Er fragte mich dann, was ich so mache, und worauf ich denn hin trainiere. Ich ihm kurz meine Geschichte erzählt. Kennt Ihr ja alle schon: 2 Bandscheiben-OPs, jetzt Aufbau-Jahr, letztens Transalp ("Oh wirklich?!", sagt er), jetzt weiter aufbauen bis Klagenfurt.

Also Ironman, so meinte er, da hätte er echt riesen Respekt vor. Naja, meinte ich, das wäre ja doch nur alles auf Amateur-Basis, so wie es der Beruf (Gedankenstrich, und die Pommes-Curry-Majo und die Bierchen und Parties und und und, Gedankenstrich) eben zuließen.

Und dann fragte ich ihn:
- "Und Du - trainierst Du auf was hin?"
- "Nö, ich lauf nur so, stetig aber ohne Ziel."
Ein Blick von mir zu seinem Stil.
- "Na, aber ab und an ein Marathon ist da auch drin, oder?!"
- "Ja schon."
- "Und Deine Zeiten? Was läufst Du so?"
- "Heute so 2:5o, mehr ist nicht mehr drin."
Mein geschulter Blick und die Frage:
- "Und was konntest Du früher so laufen?"
- "Bestzeit ist 2:13 Stunden."

Da wo der letzte Punkt steht, standen in meinem Hirn an die zehn/zwanzig Ausrufezeichen!!!...!!! Und gleichzeitig machte es Klick. Eher rhetorisch:
- "Sag mal, Du kennst nicht zufällig einen sehr schnellen Läufer, der Martin Grüning heißt?"
- "Das bin ich."

An der Elbe durfte ich mit Martin Grüning laufen. So was ist ein echtes Erlebnis. Super Schritt, sehr netter Kerl!

Leute, ich kann Euch was erzählen. Ich lief heute Abend neben einem Mann, mittlerweile 46 Jahre alt, zu dem ich als jugendlicher Läufer aufgeschaut habe. Der war für mich früher eine Art Idol. Ohne Scheiß! Und nun, 25 Jahre später jogge ich (na, später eher, renne ich) mit ihm an der Elbchaussee und Elbe. Ich fand das herrlich. Na und dann wurden natürlich schnell ein paar Geschichten ausgetauscht. Meinen Buddie Robert Langfeld, den kennt Ihr, wenn Ihr hier regelmäßig lest, kennt er natürlich auch, und einige Läufer aus meiner Jugendzeit dazu (Jogel, wenn Du das hier liest...coole Sache, oder?!). Heute ist er stellvertretender Chefredakteur von Runners World. Sehr interessant. Und vielleicht stellt er dort sogar demnächst mein Buch vor. Das wäre wiederum sehr sehr nett.



Keine Ahnung warum das im Film so langsam aussieht – wir waren echt flott unterwegs!

Zurück zum Training. Bis zu den Kapitänshäusern (Övelgönne, also von Teufelsbrück kommend, kurz hinter dem großen Stein, dem "Alten Schweden") bin ich sein Tempo noch mitgelaufen, dann aber habe ich mich höflich verabschiedet, und konnte, nachdem ich wieder genug Luft übrig hatte, Anna endlich erzählen, wer das eben gewesen war.

Ich hoffe, das war nicht mein letzter Lauf mit Martin. Denn von ihm kann ich bis zu einem gewissen Grad, an dem ich einfach nur noch staunen kann, bestimmt etwas lernen. Gott, ein toller Abend!

Jutchen, morgen geht’s für unser Team nach Hückeswagen. Darüber werde ich dann am Montag berichten. Hoffentlich ist schönes Wetter. Bei Sonnenschein ist der Hückeswagener Triathlon nicht zu toppen. Apropos, Martin hat nachgeschaut: Die Radrunde in Hück hat 360 Höhenmeter, das sind auf der Mitteldistanz dann rund 1500. So viel, wie eine normale ausgewachsene Ironman-Distanz. Rechnen wir die Hückeswagener Runde zu Ironman-Format hoch, könnte Lanzarote einpacken. Gut, das wir (bis auf Martin) alle nur den Jedermann-Triathlon bestreiten.

Kommt doch vorbei, wenn Ihr es einrichten könnt. Bis dahin.

Herzlichst, Euer mathias

Montag, 11. August 2008

Zeiten und Zeiten

Liebe Leute,

derzeit wird es ganz deutlich, es gibt Jahreszeiten, Lebenzeiten, Wochen- und Tageszeiten. Was ich damit meine? Nun ja, es gibt halt für alles seine Zeit. Und so wie in der ersten Hälfte des Jahres die Zeit für die Vorbereitung auf den Ironman-Lanzarote war, so ist derzeit die Zeit vor unserer Hochzeit. Diese überschneidet sich mit der Zeit, in der alte Leidenschaften wieder erwachen, wie zum Beispiel die Lust am Windsurfen, und die Zeit für Freunde, wie zum Beispiel der vergangene Mittwoch Abend, als Anna und ich bei Volker und Tania, nebst den beiden (B)Engeln Lenny und Benny, zum Grillen waren. Und über allem schwebt natürlich weiterhin die Lust auf Triathlon, so zum Beispiel unser Trip nach Hückeswagen am kommenden Wochenende, und die Vorschau auf das nächste Jahr, wo wir uns dem Ironman-Austria stellen wollen.

Kurz, es ist eine Menge los in diesen Tagen. Zeiten und Zeiten eben. Auch wenn ich in der vergangenen Woche am Donnerstag nicht bloggen konnte (Ihr erinnert Euch: Hochzeits-Probe-Essen), war ich nicht untätig. Ich glaube ich war dreimal Rennen. Einmal sogar mit ein paar flotten Minuten dabei. Das hat Spaß gemacht. Aber am Freitag ging es dann mit Martin nach Fehmarn und aufs Surfbrett. Dine, Evelyn und Thorsten waren auch mit von der Partie, und so hatten wir ein nettes Grüppchen und viel Spaß.

Mittagspause in der Wagenburg mit Wurst vom Grill. V.l.: Thorsten aus Hildesheim, Mathias, Martin, Dine – Evelyn knippst

Leute ich bin schon fast gesurft wie ein Großer. Zumindest habe ich einen Gabelbaum geschrottet, und das zeugt von einer Menge Einsatz. Ich weiß noch nicht wie hoch die Rechnung ausfallen wird, aber es war mir unterm Strich eine Freude!

Achtung Zeitsprung: Nun möchte ich kurz auf ein paar Kommentare eingehen.
- Mark fragte wo wir denn trainieren. Ganz klar, mit dem Rad fahren wir entweder auf dem Deich, oder auf dem Deich, oder dem Deich. Und manchmal, wenn es uns nach doller Veränderung lockt, dann fahren wir den Deich. Trotzdem kann man uns natürlich leicht übersehen. Denn erstens, ist der Deich ja in zwei Richtungen zu befahren. Zweitens sind wir irre schnell. Oder total langsam. In beiden Fällen würde man jedenfalls nicht denken, dass wir es sind. Ist doch logisch, oder?!
Und es kann natürlich auch passieren, dass wir radtechnisch faul sind. So wie letzte Woche. Dann wird es noch schwerer uns auf dem Deich ausfindig zu machen.

Ansonsten müsst Ihr nur auf eine gewisse Formation achten. Ein großer, Hager(er) Typ sitzt tief gebeugt überm Aerolenker und hat so ungefähr zwischen 35 und 43 Sachen drauf. Dann kommt wahlweise erst Anna direkt an seinem Hinterrad, und dahinter eine Lücke. Oder es kommt direkt die Lücke. Dann wiederum ein Kerl der kopfschüttelnd auf einem gelben Giant TCR sitzt. Das bin ich. Sollte wiederum fünf Minuten ein junger Mann erhobenen Hauptes auf einem blauen Eddy Mercxx daher kommen, dann ist das mein Arbeitskollege Ben.
Also so sieht es meist aus.

- In Sachen Ernährung fand ich Maiks Vorschlag mit den Heringsbrötchen am originellsten. Das schmeckt natürlich viiieeeeel besser als Powerbars oder sonstiger Energie-Rotz. Allerdings hat Maik schon desöfteren während Ironman-Rennen dolle Probleme mit dem Magen bekommen. und so langsam glaube ich eine Vorstellung davon zu bekommen, wie man ihm helfen könnte.

- Gut finde ich im übrigen die Idee von Tim, der Verständnis für Zeiten und Zeiten hat, und derweil Euch auffordert für uns mitzutrainieren. Das finde ich richtig gut. Auf der anderen Seite habe ich Zweifel, ob sich das tatsächlich in Klagenfurt positiv auf unsere Zeiten auswirken wird. Hm.

- Total gefreut habe ich mich über die Zuschrift von Felix Heine aus Leipzig. Erstens, weil mir so klargeworden ist, dass man den Blog tatsächlich auch außerhalb der Landesgrenzen von Hamburg (Wohnort) und Nordrhein-Westfalen (Heimat) liest. Und zweitens, und das ist eine besondere Freude, weil er beim Erklimmen des Furkelpasses die "Jörg/Mathes"-Anfeuerung auf dem Asphalt gesehen hat. Da werden sofort Erinnerungen wach. Aber tatsächlich lösen diese eher ein wohlig-warmes Gefühl, als, wie vor einigen Jahren, ein Schauderhaftes aus. Mensch Felix, das hättest Du mal fotografieren sollen!
Und noch was, liebe Leute, an dieser Stelle sollte man nicht verschweigen, dass Felix nicht nur den Furkelpass erklettert hat, sondern er ist dann auch noch weiter, noch höher auf den Kronplatz gefahren. Das ist richtig hoch, und steil, und hart, und und und. Hut ab!

Jogel (links) und Holland-Iwan nach der Trainingsausfahrt. Jogel trägt das 2008er-Transalp-Finisher-Trikot. Hab ich auch! Iwan trägt das 2004er-Transalp-Finisher-Trikot. Hab ich auch!!

- Da wir eben bei der Transalp waren, möchte ich hier noch schnell meinen Bruder Jörg "Jogel" erwähnen. Der hat es fertig gebracht, unseren gemeinsamen Transalp-Freund Iwan aus Holland ins Bergische einzuladen, und mit ihm eine 105er Runde zu drehen. Anschließend gab es Grillwurst und Bier. Toll. Nur, warum hat mich niemand eingeladen? Schließlich war Jogels Suse am Wochenende hier oben bei Annas Junggesellinnenabschied. Er hätte doch darüber nachdenken können, dass ich mich aus dem Staub mache? Nun ja. Iwan, wenn Du das hier liest: Fühl Dich herzlich gegrüßt. Das ich nicht dabei war, hat nichts mit Dir zu tun. Ich kann Dich leiden – auch wenn Du es wagst mit Deiner weißen Hose durch meine Heimat zu radeln!!

Pa'a-Shirts von Anna an Andrea und Guido aus Bergisch-Gladbach

- Und apropos Heimat. Andrea und Guido haben uns noch ein Foto mit Annas Pa’a-Shirts geschickt. Sehr ansehnlich. Auch diese Beiden werden wir am Wochenende in Hückeswagen beim Triathlon treffen.
(Apropos, ich habe hier noch andere Gästefotos. Finde sie nur gerade nicht. Habt ein wenig Geduld.)

Zurück in die Gegenwart:

"Bitte entschuldigen Sie, wissen Sie wie ich zum Schwimmbad komme?" Ohne Scheiß, fast hätte ich Passanten heute fragen müssen. Denn ich war Monate lang nicht mehr in der Alsterschwimmhalle. Und davor ja auch meist nur am Beckenrand, wie Ihr Euch erinnert. Nun hat die Schwimmunlust zwei Gründe. Erstens ist da der lange Weg von gut sieben Kilometern quer durch die Stadt. Zweitens die frühe Zeit, denn wenn ich vor der Arbeit schwimmen möchte, dann muss ich um spätestens 6.15 Uhr aufstehen. Und drittens leide ich seit ungefähr eineinhalb Jahren, sprich seit kurz nach der Bandscheiben-OP am Hals, an starken Schmerzen in der linken Schulter, beziehungsweise dem linken Oberarm.

Und doch wollte ich heute endlich mal wieder Wasser fühlen. Gut, den Arm kann ich nicht austricksen. Aber den Weg und die Zeit ein wenig. Ich plante nämlich einfach, nach der Arbeit zu schwimmen. Das ist erstens eine andere Uhrzeit, und zweitens ist der Weg dorthin gerade mal 1,5 Kilometer weit. Und wenn ich ehrlich bin, nein, ich habe nicht nach dem Weg gefragt.

Um 18.30 Uhr lag ich im Wasser. Und das fiel mir vielleicht schwer! Boohrr ey! Also ich habe heute Morgen noch Michael Phelps auf Youtube gesehen. Aber diese Bewegungen zu reflektieren, dass tut man sich besser nicht beim Training an. Das ist soweit von der eigenen, zumindest aber meinen Bewegung weg, wie eine Kuh, die über den Weidezaun springt, oder ein Fahrkartenkontrolleur, der Fünfe gerade sein lässt. Naja was soll’s. Ich bin geschwommen. Ganz behutsam. Erst 500 Meter. Dann noch mal 500 Meter. Und dann wollte ich eigentlich schon raus. Jetzt weiß ich nicht, ob es der Schweinehund war, der plötzlich wieder verschwand, oder die toll gewachsene Blondine, die gerade auf meiner Bahn auftauchte, jedenfalls konnte ich mich noch mal zu fünfmal 100 Meter Technik und 500 Meter lockerem Allerlei aufraffen. Dann war aber Schluss. Vielleicht war mir zu diesem Zeitpunkt auch nur aufgefallen, dass es die junge Dame gar nicht gegeben hatte.

Jedenfalls bin ich wieder geschwommen. "Müller schwimmt!", hatte ich in meinem 2005er-Blog mal getitelt, als ich endlich, nach Wochen und Wochen Abstinenz, das Training im Wasser aufgenommen hatte. Aber den Titel für heute habe ich ja schon längst geschrieben. Apropos Titel: Wie wäre es mit dem Mann-des-Tages?!? Och nö, dafür reicht es nun wirklich nicht. Ich bin geschwommen, das ist gut, und damit ist es auch gut.

Und nun muss ich hier noch ein paar Bilder einbauen, und dann ist Mitternacht. Das muss es dann sein für heute.

Was mich noch interessieren würde: Wo in der Republik werde ich eigentlich noch gelesen, außer in Leipzig???
Gebt doch mal Bescheid! Okay?!!

Herzlichst, Euer mathias

Montag, 4. August 2008

Zweiter Sieger

Liebe Leute,

heute ist es wieder einmal passiert. Ich bin nur zweiter Sieger – zu gut Deutsch: Verlierer. Der doofe Schweinehund hat mich dahingerafft. Oje.

Dabei wollte ich heute Abend unbedingt laufen. Aber dann hatte ich, als ich vom Büro nach Hause kam, erstmal Hunger. Und als ich das Brot so vor mich hin mümmelte und dabei ein wenig Nachrichten guckte, da wurde ich träger und träger und träger. Und natürlich könnte ich auch jetzt, um 20 Uhr noch laufen, aber gleich kommt Anna nach Hause, und das scheint mir im Moment dann doch eindeutig reizvoller, als eine Runde an der Elbe. Tja, so kann es gehen.

Wie schon mal gesagt: Endlich, nach drei Jahren, wieder in Aeroposition. Sieht ein wenig gedrungen aus. Muss ich wohl den Vorbau umdrehen und mich somit ein wenig mehr strecken – oder abnehmen

Tröstend ist jedoch, dass der Montag ja der erste Tag in einer jeden Woche ist, und ich somit noch viele Möglichkeiten haben werde, diese Woche noch trainingstechnisch vernünftig zu gestalten. So wie die Vergangene. Da habe ich es auf 13:10 Stunden gebracht. Viermal Radfahren (zusammen 337 Kilometer) und zweimal Laufen (22 Kilometer). Ja ich weiß, da fehlt noch eine Disziplin, aber beim Schwimmen tue ich mich immer noch sehr schwer. Das wird auch im kommenden Jahr ein schwerer Angang für mich. Wie auch immer. Die letzten sieben Tage verzeihen den heutige Ruhetag.

Martins Brötchen-DeLuxe

Da waren im übrigen schöne Radrunden dabei, in der letzten Woche. Zweimal hat mir Martin Gesellschaft geleistet. Dabei musste ich micn einmal wirlich zusammen reißen. Warum? Na, dann schaut Euch mal das Foto an. Der Junge fährt mit DeLuxe-Food. Nicht nur, dass er keinen Riegel dabei hatte (ich predige ja schon lange, dass Stullen besser sind). Nein, er toppt meine Brötchen und Brote, indem er sich noch hier ein Salatblättchen und dort ein Gurkenscheibchen zwischen Brot und Käse legt. Fehlt ja eigentlich nur noch, dass er demnächst in seiner Radflasche Dressing mitführt. Oder er zieht plötzlich Stäbchen aus der Trikottasche und mampft Sushi. Es würde mich auch nicht wundern, wenn er ein Erdbeertörtchen als Nachtisch präsentiert – bei 34 Km/h in Aeroposition. Klar.

Anna nach dem Radtraining. Sie hat sich ihr Brötchen für den Liegestuhl auf unserer riesigen Terrasse aufgespart

Naja, jedenfalls hatten wir viel Spaß. Auch Bergedorf-Björn ist uns mal wieder über den Weg gefahren. Der Kerl sieht aus – er war wahrscheinlich noch nie im Leben besser in Form! Am gestrigen Sonntag hat sich dann Anna mal wieder zu Martin und mir gesellt. Schön, sie endlich mal wieder auf dem Rad zu sehen. Und irgendwie ist es eine Verschwendung der Natur, wenn sie nicht radelt. Sie sitzt auf der Kiste wie ne Eins, und Druck hat sie auch – selbst noch nach zwei Monaten Pause. Das war wirklich eine Freude mit Ihr zu fahren.

Am Ende unserer Ausfahrt hatten wir dann jedoch mal wieder ein wahnsinniges Erlebnis mit einem Autofahrer. Man muss sich das so vorstellen: Wir fahren über die Shanghai-Alle nach Hamburg rein. Die Straße ist fünfspurig. In unsere Richtung führen drei: Eine für Rechtsabbieger (Martin, der sich verabschiedete) und zwei für Linksabbieger (Anna und mich). Und während Anna und ich die rechte Linke (also die Spur in der Mitte) befuhren, und noch fünfzig Meter von der roten (!!) Ampel entfernt waren, kam von hinten ein Minivan und hupte und hupte, ja, der hupte als wolle er uns vom Rad hupen. Ich betone, es gab keine, nicht eine einzige Verkehrsregel, welche Anna und ich nicht einhielten. Wir verhielten uns absolut korrekt!

Kein Wunder also, dass ich 20 Meter vor der Ampel vor dem Huper vom Rad abstieg um mit ihm zu sprechen – nun mitten auf der Straße. Aber der ältere Herr, neben sich sein rund 30 Jahre alter Sohn (respektive, Neffe, Nachbar, Geisel), hinter sich zwei kleine Kinder, schaute mich gar nicht an, öffnete das Fenster nicht, fuhr dafür, als es grün wurde, schnell weiter. An der nächsten Ampel musste er jedoch wieder warten. Und wer kam von hinten? Richtig, Anna und ein schier aufgebrachter Mathias. Ich habe bei dem Herrn angeklopft, ihn gefragt, was das denn gewesen sei, ob er sich so für ein Vorbild für seine Enkel halte und und und. Er hörte jedes Wort, ließ jedoch die Scheibe oben und schaute, stoisch, ängstlich, dumm nach vorne. Ganz im Ernst: So etwas habe ich überhaupt noch nie erlebt.

Egal. Das Leben geht weiter, mit und auch ohne solche Herren. So, jetzt aber mal kurz zu den Kommentaren:
Ich freue mich natürlich sehr, dass Alex mein Buch bekommen hat. Und ich hoffe nun, dass es Ihr gefällt. Und wenn es Dir gefällt, Alex, dann immer dran denken: Weiterempfehlen, ja! Verleihen, nein! Haha.

Martin bei unserer Samstags-Ausfahrt über 105 Kilometer

Zu Fabians Frage nach den anderen. Das ist sehr einfach beantwortet, habe ich mitunter aber auch schon geschrieben: Thomas ist weiterhin im Rennen und auch recht fleißig. Nur schreibt er derzeit nicht. Keine Lust, keine Zeit, vielleicht will er einfach mal durchatmen. Es ist doch so, dass man nach einem solchen Rennen, wie wir es hatten, – nach einer so großen Anspannung (das war ja auch ein gewisser Druck mit Stern-TV und dem Gang in die Öffentlichkeit) – nicht nur körperlich müde ist, sondern auch psychisch. Das ist ja auch der Grund, warum ich seltener schreibe (und es kann sein, dass ich demnächst für einige Wochen auf wöchentlich/montags wechsel – keine Angst, nicht für immer!).

So ist es Anna auch gegangen. Sie hat sich auch erstmal von allem frei gemacht. Martin hingegen ist schon wieder voll auf Kurs. Er hat in der vergangenen Woche sogar 20 Minuten mehr trainiert als ich. Nur mit dem Schreiben hat er es halt auch nicht im Moment. Und Dirk? Der haut derzeit beruflich rein. Er jettet zwischen München und Berlin hin und her, und hat einfach anderes im Kopf. Kann man auch verstehen.

Was bringt die Zukunft? Hier beginne ich mit einem meiner Lieblingsteilsätze: Wollen wir doch mal ehrlich sein – der Blog wurde ja schon immer von mir geführt. Und wenn wir noch ehrlicher sind, dann war Thomas der Einzige im Team, der sich richtig dolle beteiligt hat. Dann kam Martin mit Abstrichen, Anna nur wenn ich sie ab und zu daran erinnerte (wobei ich für sie ja immer mitberichtet habe), und Dirk – na, das war ja nicht so viel an Schriftlichem.

Insofern wird sich hier eigentlich nicht viel ändern – oder aber gerade doch. Ich habe nun mehr Freiheiten. So muss ich zum Beispiel nicht mehr abends bis teilweise 23 Uhr auf einen Artikel von Thomas warten, um tagesaktuell, so gut wie es irgend möglich ist (und das war immer mein Anspruch) zu berichten. Und ich muss auch niemanden mehr daran erinnern, überhaupt hier was reinzuschreiben. Ich kann das einfach machen, wie ich möchte. Wie schon 2005. Das bringt auch Freiheiten in Sachen Themen. Es dreht sich ein wenig weniger (toller Ausdruck) um reine Trainingsdaten, etwas mehr um das Drumherum.

Das Pa’a-Team gibt es im übrigen auch weiterhin. Anna, Martin, Thomas und ich sind alle für Klagenfurt angemeldet. Aber es ist kein Projekt mehr, welches im TV dokumentiert wird. Und ich bin eine Spur weniger Trainer, nunmehr eher Berater. Tatsächlich habe ich mich für das Team in den acht Projekt-Monaten manchmal nahezu aufgeben, habe meine Interessen hinten angestellt: Ich war im Schwimmbad, ohne Schwimmen zu können, bin Strecken und Tempi gelaufen, die nicht unbedingt meine erste Wahl gewesen wären, habe zu Zeiten trainiert, die ich mir nicht aussuchen konnte. Um das nicht falsch zu verstehen: Das hat mir viel, sehr viel Freude bereitet. Aber nun möchte ich meine eigenen Ziele wieder etwas mehr in den Mittelpunkt rücken. Was das Training betrifft. Und so wird sich das sicher auch mehr hier widerspiegeln.

Darüber hinaus freue ich mich über jeden Beitrag, den die Anderen mir senden. So wie es auch in den letzten acht Wochen manchmal war, wenn es zum Beispiel hieß: "Post von Thomas." Nur werde ich ihn jetzt nicht abends anrufen, und fragen wo sein Bericht bleibt, so wie damals. Und, so sieht es halt aus, dann wird das mit der Post halt etwas seltener. Nichts desto trotz werden wir im nächsten Juli den Ironman-Austria bestreiten – alle zusammen. Als Pa’a-Team.

Mathias bei der 105er-Runde, auf der anderen Elb-Seite

Und bevor ich es vergesse. Unser gesamtes Team wird ja in Hückeswagen am 16. August noch den Projekt-Abschluss-Wettkampf bestreiten. Dies im übrigen war immer mein Wunsch, dass wir nach unserem großen Rennen auf Lanzarote, abschließend in meiner Heimatstadt starten. Da schließt sich dann wieder einmal ein Kreis. Dort, wo für mich alles begann, endet unser Lanzarote-Projekt endgültig, und startet ein neues mit Richtung Wörthersee.

Irgendwann um den Hückeswagener Triathlon herum, werde ich auch den Blog auf eine andere Seite hieven. Ich weiß nur noch nicht, ob ich die URL-Adresse mythos-ironman-hawaii2.blogspot.com nenne, oder paa.blogspot.com. Ihr könnt mir ja mal Eure Wünsche senden.

Noch viel mehr würde mich jedoch interessieren, was Ihr beim Radtraining so zu Euch nehmt. Kann jemand Martins Brötchen mit Gurke toppen? Hat da irgend jemand besondere Leckereien mit dabei? Lasst hören!!

Herzlichst, Euer mathias