Montag, 30. Juni 2008

Rechte Schulter, linke Schulter

Liebe Leute,

da ist er wieder, der Montag Abend, und ich sitze hier und tippe. Draußen schönstes Wetter. Ich könnte Rad fahren, 60 Kilometer würde ich noch hinkriegen bis es dunkel wird. Oder ich könnte laufen, mal eben nach Teufelsbrück und zurück. Allein, ich habe keine Lust! Zuerst kämpfte mein Innerstes noch. Ihr wisst schon rechte Schulter Engelchen "Los komm, eine kleine Runde, das kannst Du doch mal eben abreissen. Mach schon.", linke Schulter Teufelchen "Och nö, jetzt ist eh schon 19.30 Uhr, ich könnte doch schnell ne Curry-Pommes-Majo essen und dann Anna von der Arbeit abholen. Und überhaupt, der Blog will ja auch geschrieben werden.".

Aber der Kampf ist nun längst entschieden. Teufelchen hatte heute klar die besseren Argumente: 1. Zu spät, 2. Zu anstrengend, 3. (gutes Argument:) Ich fühle mich immer noch krank, habe immer noch leichtes Halsweh, 4. Der Blog, 5. So kann ich nachher noch eine Stunde mit meiner Liebsten genießen, 6. Hunger habe ich auch, da muss ne Stulle her (Gott sei Dank keine CPM), und anschließend ist schlecht Laufen, und so weiter und so fort.

Na, mal verliert man, mal gewinnt der andere. So kann es gehen. Und letztlich lebt hier nun mal kein Superheld, sondern nur ein ganz normaler Geselle.

Sonntagsbesuch aus Wedel: Susanne und Thomas

Und so komme ich zu Tim, der diesen wunderbaren Kommentar geschrieben hat, in dem er mir mein eigenes Buch, beziehungsweise die motivierenden Sprüche der Protagonisten serviert hat. Aber auch die helfen mir heute Abend nicht. Zumal, und jetzt kommt’s, ich das Buch noch nie gelesen habe. Vielleicht sollte ich mal. Ich habe gehört, es soll ganz gut sein. Tim, so sagte Anna, hat es zumindest schon fünfmal gelesen – rekordverdächtig. Und Torben – na, vielleicht hast Du den Neukauf ja schon durch gelesen. Wie war’s denn so? Vielleicht kannst Du Dich ja Andrea und Ralf anschließen.

Bei den Beiden möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken, weil sie eine schöne Kritik bei Amazon geschrieben haben. Na, vielleicht kann sich dort ja noch der eine oder andere hinzu gesellen. Wäre schön.
Apropos Ralf: Junge, da würde ich mal nicht drauf wetten, dass ich in schnellerem Tempo über die Alpen fahre als Du. Überhaupt will ich die Sache zuerst ganz ruhig angehen lassen. Ich habe einfach einen riesigen Respekt vor den aufgefallteten Gesteinsmassen.

Janinchen, – eigentlich spricht nichts gegen ein weiteres Grillen im August. Nur musst Du dann mal Laut geben, wann Du da bist. Wobei die Wochenenden im August äußerst rar sind, schließlich wird dann in Hamburg eine Hochzeit gefeiert.
Aah, und dann fällt mir noch Stefan B. ein. Sag mal, wo wohnst Du denn? Was ist das denn für ein Hammer harter Arbeitsweg, bei dem es fast 25 Kilometer bergan geht? Wow. Wobei ich nicht verstehe, warum Du hinter "jetzt fehlt nur noch Schwimmen" ein "*lach*" geschrieben hast. Was ist daran so abwegig. Du bist doch auf einem guten Weg. Und wenn Du den Arbeitsweg nur zweimal pro Woche mit dem Rad zurücklegst, darüber hinaus einmal solo Rad fährst und ein wenig läufst, dann ist der erste Triathlon doch nicht mehr weit weg. Also los jetzt.

Jaja, ich hör es schon: "Das sagt der Richtige!" Ach, ich weiß es ja. Aber die oben genannten Argumente sind ja nun wirklich nicht schlecht. Und vor allem mein Gesundheitszustand ist echt nicht besonders prickelnd. Also schone ich mich heute Abend und – wetter.de schwärmt morgen von guten Verhältnissen – werde dafür morgen meinen Renner wieder mit ins Büro nehmen. Das ist doch ein Wort oder?!

Keine Geisterstunde, vielmehr Kamillenbad für die Gesundung (Anna rechts, Mathias links)

Anna war im übrigen gestern auch mal wieder laufen. Eineinhalb Stunden. Nicht schlecht, denn auch sie ist noch nicht ganz über den Berg. Tatsächlich ist es erst zwei Tage her, dass wir beide im Wohnzimmer saßen und mit Handtüchern über den Köpfen einem Kamillenbad frönten. Ein Bild für die Götter.

Gestern war übrigens zweimal Besuch im Haus. Zuerst, am Nachmittag Susanne und Thomas aus Wedel. Beide sind Blogleser und waren zu unserem Grillfest extra mit dem Motorroller aus Wedel angereist. Nun haben sie T-Shirts von Anna abgeholt und dabei direkt ein Angebot für Schwimm-Nachhilfe hinterlassen. Beide sind nämlich im nassen Element so gut wie zu Hause, Thomas schwimmt sogar bei den Deutschen Masters (Über 40 Jahre) Meisterschaften mit. Anna zumindest war hellauf begeistert, weil eine solche Nachhilfestunde am Abend stattfinden würde. Ihr wisst ja wie gut sie morgens raus kommt.

Abends kamen dann Maria und Martin zum Endspiel-Gucken vorbei. Ja okay, geschenkt, da reden wir jetzt nicht mehr drüber. Sagen wir einfach, der Bessere hat gewonnen. Punktum.

Hier kommt Post von Thomas:

"Hallo zusammen,
ein toller Tag heute, finde ich. Die Sonne, angenehme Temperaturen und dazu noch frei gehabt, was will man mehr? Ich gebe zu das ein oder andere würde mir dazu schon noch einfallen.

Wo war ich stehen geblieben? Wenn ich mich recht erinnere am Mittwochabend, Donnerstag habe ich ja dann geschrieben aber so früh, dass der sportliche Teil fehlte.
Nun aber, ich bin nach dem Schreiben noch in die Laufschuhe und legte auf der selben Strecke wie Montag los. Mittlerweile weiß ich das Ding ist 14,7 Kilometer lang. Zwar hatte ich nicht meine richtig schnellen Schuhe an, dennoch ging es ganz gut von dem Fuß. Nach 1:09 Stunden kam ich vor meiner Haustüre wieder an, hey, geile Zeit für mich. Mit stolzer Brust ab unter die Dusche.
Der Freitag war wieder sportfrei, auch schön. Aber das kennt ihr ja und ich im Moment sowieso.

Am Samstag ging es recht ordentlich weiter, ich habe recht früh Feierabend gemacht und weil ich von der Langeweile geplagt und nichts besseres vor hatte bin ich aufs Rad. Wie üblich bei abendlichen Trainingsfreuden ging es auf meine 21 Kilometer lange "8". Dreimal war sie geplant, beim erstenmal einrollen, die zweite Runde wollte ich richtig schnell fahren und zum Schluß wieder ausrollen. Gedacht, getan. 1. Runde 44 Minuten, 2. Runde 38 Minuten, 3. Runde 44 Minuten. Zusammen gezählt war ich 2:06 Stunden unterwegs. Die schnelle Runde hatte einen 33,1er Schnitt. Ja, ja ich weiß, Schnitte interessieren nicht, machen aber Spaß.

Der Sonntag war wieder schön faul. Ein wenig Golf (habe trainiert ca. 140 Bälle auf dem Übungsgelände geschlagen) und vor dem Endspiel noch einwenig im Freibad geplanscht. Aber nichts ernstes.
Ich wollte ja das Endspiel ausgeruht anschauen, unsere Jungs waren das ja auch.

Das war dann auch schon wieder die letzte Woche. Auch heute habe ich was getan, dazu aber erst am Donnerstag mehr. Sonst habe ich ja nichts zu schreiben.
Die Übersicht:
Montag 23.06.
1200 Meter schwimmen, 30 Minuten
15 Kilometer laufen; 1:15 Stunden
Dienstag 24.06.
2000 Meter schwimmen, 39 Minuten
Mittwoch 25.06.
53 Kilometer Radfahren, 1:57 Stunden
Donnerstag 26.06.
15 Kilometer laufen, 1:09 Stunden
Freitag 27.06.
ganz viel nix
Samstag 28.06.
63 Kilometer Radf ahren, 2:06 Stunden
Sonntag 29.06.
wieder nix
gesamt: 7:21 Stunden

Nicht so heftig, ich finde es aber okay. Mathes, wann muß ich wieder anfangen richtig Sport zu machen?
Wünsche einen schönen Abend und einen tollen Start in den Dienstag.
Bis denne
Thomas"

Leute, der Junge ist noch voll im Futter. Und siebeneinhalb Stunden ist doch ne runde Sache. Wann er wieder "richtig" Sport machen soll? Nun, ich finde er kann sich da einigermaßen entspannen. Denn er hat ja seinen Saisonhöhepunkt schon in der Tasche. Und wenn er im September, vielleicht sogar im Oktober wieder anfängt, sich auf die nächste Saison (Klagenfurt) vorzubereiten, dann reicht es in diesem Sommer locker, wenn er einfach so zum Spaß weitermacht. Und wenn der Spaß siebeneinhalb Stunden heißt, – um so besser.
Übrigens: 14,7 Kilometer in 1:09 Stunden? Alle Achtung, Trommelwirbel, Tusch!

Training in Hamburg? Na, am Samstag ging über der Stadt ein Wolkenbruch nach dem nächsten runter. Da ging nichts. Zumindest nicht, bis Anna und ich in der City, weit weg von unseren Sportklamotten, waren. Da nämlich riss es plötzlich auf und es wurde ein richtig schöner Rest-Samstag. Geschenkt.
Aber gestern war ich, bevor Susanne und Thomas hier ankamen, mit Martin auf dem Deich. Daten? Ach wie immer, wenn man mit dem Jungen fährt. 82 Kilometer, über 30er Schnitt, rund 2:45 Stunden. Danach habe ich mich erstmal ein Stündchen ins Bett gelegt. Das Alter.

Jutchen, so weit von hier. Noch einige wenige Tage und es wird mit der Transalp richtig ernst. Ich versuche mir die ganze Zeit Gelassenheit einzureden. Aber das sollte schon alles klappen. Mein Plan: Ich werde erstmal ganz ruhig das Hahntennjoch erklimmen, total langsam, ohne irgendwelche Spirenzchen. Und wenn ich da drüber komme, ohne abzusteigen, dann wäre ich ja schon besser als vor vier Jahren. Das sollte doch möglich sein. Und alles ist möglich.

Herzlichst, Euer mathias

Donnerstag, 26. Juni 2008

Runden mit Handicap

Liebe Leute,

ja wer spielt denn nun am Sonntag gegen unser Team im EM-Finale? Spanien oder Russland? Soeben beginnt die zweite Halbzeit. Ich bin gespannt.
Gespannt bin ich auch jedes Mal nachdem ich einen Blog geschrieben habe, ob Ihr noch dabei seid. Aber tatsächlich, wie ich an den Kommentaren sehe, Ihr kümmert Euch. An dieser Stelle mal wieder ein herzliches Dankeschön an UW, der mir mit seinem Hahntenjoch-Erlebnis Mut gemacht hat. Und Soeren, - naja, ich bin schon froh wenn ich es gut schaffe, auch wenn sich der Gashebel nicht vollständig um das Lenkerende dreht. Mal sehen, abwarten.

Hier kommt erstmal Post von Thomas:

"Und schwupp, da ist schon wieder Donnerstag.
Hallo zusammen,
wer hätte das gedacht, wir sind im Finale. Ich finds grandios, obwohl ich es nicht zu hoffen gewagt habe. Und auch wenn es kein so tolles Spiel war, ich freue mich.

Die Woche begann für mich mit Schwimmen. Um ungefähr 7 Uhr am Montag Morgen war ich im Freibad. Ich hatte wieder meinen Neo dabei, wollte aber dann doch ohne ins Wasser. Ich bin ja schließlich aus Eisen und die Seniorinnen schwimmen ja auch ohne Neopren. Was soll ich sagen, ein erfolgloser Schwimmtag. Nach 1200 Metern und ungefähr 30 Minuten Schwimmzeit war ich durchgefroren, die Finger und Zehen taub. Nix aus Eisen, obwohl, ich war fast genauso steiff – aber die bessere Bezeichnung wäre an diesem Morgen für mich wohl Eismann gewesen.
Glücklicherweise hatte der Tag ja gerade mal begonnen. Und am Montag Abend bin ich dann noch in die Laufsachen und 1:15 Stunden gelaufen, geschätzte 15 Kilometer. War also doch noch ein zufriedenstellender Tag geworden.

Die verhunzte Schwimmeinheit galt es nun am Dienstag wieder auszugleichen. Also bin ich wieder ins Freibad und habe mir den Neo angezogen – logisch. Herrlich, war das schön warm. Auch wenn die Technik ein wenig unter dem Auftrieb des Neos leidet, Hauptsache ich frier nicht. Für die Technik ist der Winter ja dann wieder da. Also wegen falscher Zeiteinteilung meinerseits bin trotz Neo nur auf 2000 Meter gekommen, mit einer Zeit von 39 Minuten. Der nächste Golfschüler stand schon in den Startlöchern.

Am Mittwoch stand mal wieder das Rad auf dem Programm. Knappe 2 Stunden bin ich hier durch die Gegend gerollt. Es war zwar nicht sonderlich warm aber ich fand’s sehr schön, tolle Stimmungen am Morgen. 53 Kilometer hatte mein Tacho gezählt. Mein Empfinden sagte zwar mindestens 62 Kilometer, aber wir wollen mal dem technischen Gerät das Vertrauen schenken.

Für den heutigen Donnerstag kann ich noch nichts aufschreiben, aber er ist ja auch noch nicht zu Ende.
Also bis denne, – ich hab die Laufsachen schon an.
Thomas"

1:0 Spanien! Rumms. Spanien dreht auf. Gut, dass ich irgendwann mal gelernt habe, blind zu tippen. Naja, nicht blind, aber ohne auf den Monitor des Computers schauen zu müssen.

Also Thomas ist wirklich gut dabei. Das ist toll. Ach, ich würde mich schon sehr freuen, wenn zum Beispiel die Kippen endgültig seiner Vergangenheit angehören würden, und er sich für ein dauerhaft sportliches Leben entscheiden würde. Na und im Moment sieht das echt prima aus. Und Thomas, damit Du weiterhin Motivation hast, kann ich Dir verraten, dass Dein alter Schulfreund Axel Schubert auch mit dem Gedanken spielt, nächstes Jahr in Klagenfurt zu starten. Das kann ja ein Rennen werden.

Ansonsten gibt es von unserem Team nicht all zu viel zu berichten. Dirk hält sich regenerativ sehr bedeckt, Martin ist auf der Kieler Woche und Anna, wie ich, immer noch krank. Aber spätestens in zehn Tagen wird sie ja auch wieder radeln. Denn sie begleitet mich ja auf der Alpentour und ihr Rennrad wird natürlich auch eingepackt.

Bergedorf-Björn (l.) und Martin auf dem Deich

Ich musste in dieser Woche trotz Erkältung ran. Der Arzt meinte, das sei kein Problem, ich solle halt nicht so hart trainieren. Nö klar, ist der schon mal mit Martin Rad gefahren? Am Dienstag haben wir zwei uns nämlich nach dem Büro gemeinsam auf die Drahtesel geschwungen. Nun, zu Beginn war das auch recht gemütlich. Aber dann trafen wir Björn aus Bergedorf auf dem Deich, und als wir nach einer Viertelstunde umdrehten und nun den Wind von vorne hatten, da konnte sich unser Martin doch wieder nicht mehr zurückhalten.

Zuerst waren das nur 32 Stundenkilometer, aber mit zunehmendem Wind – so schien es mir zumindest – machte der Bursche vorne immer mehr Dampf. Ich, mit ärztlichem Attest, versteckte mich schön in dritter Position und lächelte wissend vor mich hin. Aber als dann die 38 auf unseren Tachos leuchtete, drehte sich Björn kurz zu mir um und fragte, ob hier irgendjemand einen Startschuss gegeben hätte. Ich verneinte und verwies auf das jugendliche Alter meines Freundes. Nun denn, kurze Zeit später musste Martin aus Zeitgründen abdrehen (vielleicht fährt er auch darum immer so schnell?!) und ich kurbelte noch eine Weile mit Björn. Letztlich war ich nach 80 Kilometern zu Hause; 2:41 Stunden; 30er Schnitt. Ging eigentlich für krank. Aber ich bin auch wirklich viel hinten gefahren – ehrlich währt am längsten.

Gestern war dann nix mit Training, dafür schwitzen für und mit unserem Fußball-Team. Jesses, war das ein Gerumpel. Aber irgendwie war ich mir immer sicher, dass dies schon gut gehen würde. Und als es gut gegangen war, da freute ich mich gar nicht so richtig, weil es nun wirklich nicht gut gespielt war. Aber gut, zu diskutieren gab es viel. Zum Beispiel, dass Lahm hätte eigentlich einen Elfer kriegen müssen, dass er auf der anderen Seite auch eigentlich einen wegen Trikothalten hätte hergeben müssen, dass er haarsträubende Fehler gemacht hatte, aber sein Tor wirklich kaltschnäuzig und weltklasse war. Dies nur als einige wenige Beispiele.

Müllersches Selbstporträt mit Bergedorf-Björn auf dem Deich am Dienstag

Heute, immer noch krank, musste ich indes wieder aufs Rad. Die ersten Meter begleitete mich mein lieber Kollege Carsten Kemmling. Nachdem er jedoch abgebogen war, hatte ich noch gut 50 Kilometer Einsamkeit. Denn es war fast nichts los auf dem Deich. Und was soll ich sagen, das war wirklich schön. Einfach kurbeln, immer treten, rund rund rund, auf die Wiesen, den Asphalt, die eigenen Beine gucken und immer weiter pedalieren. Da können die Gedanken auf Weltreise gehen. Meine schafften es jedoch nur bis über die Alpen und zurück. Immerhin!

Zu Hause war ich nach – 2:0 Spanien; wahnsinnig geile Hütte – nach 70 Kilometern und 2:31 Stunden. Das macht einen Schnitt von 28,5 Km/h. Das war gar nicht schlecht, denn am Kreisel hatte ich noch unter 28 und auf dem Rückweg stand mir der (leichte) Wind auf die Nase. In den Vierlanden bin ich dann auch die ganze Zeit 32 Km/h gefahren, aber in der Stadt ist das dann alles schnell für die Katz. Na und als ich dann im Hausflur die Tür aufschließen wollte und das Rad wenige Zentimeter zurück schob, da quietschte es am Hinterrad. Ein Blick und der Fall war klar. Also ich kann Euch sagen: Wenn der Bremsblock die ganze Zeit so am Hinterrad geschliffen hat, dann habe ich mehr Dampf als ich wusste.

Jutchen, nun sitz ich hier und die Beine sind doch recht müde. Meine Nase läuft weiterhin und ich niese alle fünf Minuten. Noch dreimal niesen und Spanien ist im Finale.

Und noch zehnmal schlafen und ich starte meine Dämonen-Tour durch die Alpen. (3:0 Spanien; ja gibt es das denn?!!) Wie habe ich immer zum Team gesagt: Lieber würde ich einen Ironman machen. Aber was soll’s. Man wächst mit seinen Aufgaben. Und Wille ist Alles!

Herzlichst, Euer mathias

P.S.1: Wir sehen uns dann am Montag Abend, respektive Dienstag Morgen wieder!

P.S.2: Anna surft gerade bei Amazon, und da fällt mir was ein. Wenn Ihr alle mein Buch so gut findet – könnte nicht der eine oder andere mal eine kurze Rezension auf Amazon schreiben? Das wäre schön.

Montag, 23. Juni 2008

Schockierend

Liebe Leute,

ui, das wird heute kein Motivationsblog. Viel ist hier nicht geschafft worden. Aber auch solche Geschichten müssen erzählt werden. Dabei lasse ich jedoch erst mal anderen den Vortritt.

Post von Thomas:

"Hallo zusammen,
nach meinem doch recht guten Start in die vergangene Woche, habe ich es sehr, sehr ruhig weiterlaufen lassen. Und das ist schon außerordentlich gelinde ausgedrückt. Das Einzige was ich sportlich bis heute auf die Reihe gebracht habe war der gestrige ganz kurze "Katerlauf".

Freitag ging nichts weil ich erstens beruflich mal wieder heftig eingebunden, und zweitens – ganz ehrlich – immer noch etwas müde von dem Beginn der Woche war. Wie ich das schon erwähnte war Samstag der Abi-Ball von meinem Julchen und als Papa sollte man dort ja nicht fehlen. Somit blieb für den Sport keine Zeit mehr. Ich mußte ja schließlich drei Stunden Auto fahren.

Die Feier war feucht und fröhlich, mit Tanz und viel Spaß und natürlich einer Portion Stolz.
Wie anzunehmen ging am Sonntag Morgen auch wieder nichts. Der Kopf tat doch ein wenig weh – ich hätte den Sekt weglassen sollen, aber er war schließlich bezahlt. Nun denn, nach dem ausgiebigen Frühstück noch schnell beim Schwesterchen vorbei geschossen, liegt ja fast auf dem Weg, um dann pünktlich um 15 Uhr noch eine Stunde Unterricht zu geben.

Und nun kommts: Der latente Kopfschmerz war bis dahin noch nicht wirklich abgeklungen, dennoch habe ich mich aufgerafft und habe einen richtig deftigen Lauf abgerissen, 38 Minuten! Aber die Schmerzen waren weg.

Der Hunger kam, und während des Besuches beim Griechen habe ich mir noch ein Reparier-Bier gegönnt. Das war trotz allem wieder lecker. Aber was rede ich, Ihr wisst ja eh alle was ich meine.


So, es ist Montag Abend viertel vor acht und ich möcht noch was tun. Was und wieviel es für heute war beziehungsweise sein wird schreibe ich wieder für den Freitag Morgen. Bis denne alles Gute und viel Spaß bei Eurem Training,
Thomas"


Das hört sich nach recht faul an. Aber das muss ja nun auch mal erlaubt sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass Thomas mit dem Ironman-Lanzarote seinen Saison-Höhepunkt schon hinter sich hat – und auch seinen bisherigen Sport-Lebens-Höhepunkt!

Martin war etwas fleißiger. Hier seine Post:

"Hi Mathes.
Ja, Sport.
Am Freitag hab ich einen 11 Kilometer-Lauf nach der Arbeit genossen. Recht easy in zackigen 53 Minuten. Wollte mich ja schließlich schonen für die harte Arbeit am Samstag.
Gestern 108 Kilometer auf dem Rad in 3:32 Stunden bei absolut drückender Schwüle und am frühen Sonntag Morgen; heute nach der Arbeit ein 11 Kilometer Lauf in 55 Minuten. Herrlich. Bei der frischen Brise heute in Hamburg wird das Gehirn schön durchgepustet.
Soviel von der anderen Seite der Alster. Euch einen schönen Abend.
Lieben Gruß und Gute Besserung Ihr Beiden!
Martin"

Was Martin nicht erzählt hat, dass er die 108 Kilomete im 31er Schnitt abgerissen hat. Nicht zu fassen der Junge. Nicht zu fassen ist darüber hinaus eine Erfahrung, die er gestern machte, und die ich schon tausendfach gemacht habe, über die ich mich jedoch immer wieder aufs neue echauffieren könnte. Martin erzählte von einem Radfahrer, den er auf dem Rückweg nach Hamburg auf dem Deich überholt hatte, und der sich dann bei heftigem Gegenwind, ohne auch nur ein Wort zu sagen, in seinen Windschatten gehängt hat.

hatte. Ooh ich kann das nicht leiden. Wirklich nicht. Das sind doch die Grundformen der Höflichkeit. Ich würde doch zumindest kurz fragen, ob ich mich da hinten einnisten kann/darf. Warum nicht? Welcher Zacken bricht wem da aus der Krone? Bei dem Wind vom gestrigen Sonntag war Martins In-den-Wind-Hängen für den Burschen da hinten so viel wert wie eine Taxifahrt. Und sagt man nicht Bitte und Danke, wenn man von einem anderen mitgenommen wird? Ich meine schon. Das einzige was Martin von dem Mitradler (das Wort Lutscher wollen wir hier mal nicht benutzen) mitbekam, war ein kurzes Handheben, als er am Ende des Deiches in eine andere Richtung abbog. Dabei merkte Martin dass der Zeitgenosse Musikstöpsel in den Lauschern hatte. Nö klar, dann geht das ja auch nicht mit dem Bitte und Danke. Wie auch? Warum auch?

Vorsicht Leute, wenn dieser Junge mal mit nem Platten am Auto am Straßenrand steht – bloß nicht anhalten. Der nimmt Euren Ersatzreifen, vielleicht auch einen von Euren vier regulären Reifen, und fährt nach der Montage einfach weiter. Nix Bitte und Danke. Wieso auch?! Zum Teufel mit der Freundlichkeit. Lasst uns endlich einander anklingeln, so wie die Autofahrer sich anhupen. Freie Fahrt für jeden und den Radweg bitte für mich alleine. Schockierende Verhältnisse.

Schnell das Thema wechseln, bevor ich mich hier um Kopf und Kragen schreibe. Nachdem ich Donnerstag und Freitag pausiert hatte, wollte ich eigentlich ein trainingsreiches Wochenende bestreiten. Aber da hat Anna mir einen Strich durch gemacht. Sie hat sich nämlich irgendwo eine Erkältung gezogen, und, man ahnt es schon, ruckzuck an mich vererbt.

Martin und Mathias beim Trockenbau – gutes Team




Am Samstag merkte ich noch nichts, da konnte ich noch eine wunderbare 77er Runde zu Foto-Martin (in Strukdorf) machen, wo Anna und Martin bald auch eintrafen, und wir alle zusammen mit Anjte, Foto-Martins Frau, und deren Freunden Daniela und Peter am Projekt Wir-bauen-ein-denkmalgeschütztes-250-Jahre-altes-Bauernhaus-wieder-auf mithalfen. Das war anstrengend, hat aber auch echt Laune gemacht. Wenn das Ding mal fertig ist, wird es ein Traum sein. Auf sicher!

Nach getaner Arbeit gibt’s was leckeres. (v.l.:) Martin, Daniela, Maria, Peter, Antje, Anna, Mathias – Foto-Martin fotografiert (unbedingt mal die Seite von seinem Hausbau anschauen!)

Schon bein abschließenden Grillen knickte ich jedoch leider ein, und während der Nacht zum Sonntag war schon klar, dass ich krank werden würde. So war der Sonntag leider zum Teufel. Noch leiderer: auch der heutige Montag. Mist.

Bleibt noch die Geschichte zu erzählen, vom wunderlichen Grollen, welches am Sonntag in und über Hamburg lag.
Davidson Ich, wie erwähnt krank im Bett, vermutete ein Gewitter welches sich gewaschen hatte. Aber das war es nicht. Tatsächlich war es die Parade zu den 5. Harley-Days in der Hansestadt. Und als Anna und ich uns schnell aufrafften und zur nächsten Straßenecke am Altonaer Rathaus wetzten, sahen wir 10000 (in Worten zehn tausend) dicke und dickste Harleys an uns vorbei brausen. Welch ein Spektakel. Tatsächlich schrieb das Hamburger Abendblatt heute, dass während der dreitägigen Veranstaltung rund 600000 Besucher und Freunde der amerikanischen Motorräder auf dem Heiligengeistfeld waren. Wow.

Zig tausende solcher Kisten krachten am Wochenende durch die Hansestadt – Karneval auf zwei Rädern mit ordentlich Rättematteng

Das nächste Grollen, diesmal doch ein Gewitter, stellte sich im übrigen eine knappe Stunde später ein. Und so konnte ich mich wenigstens ein wenig darüber hinweg trösten, nicht trainiert zu haben. Wenn es mir morgen jedoch auch nur ein Quentchen besser gehen sollte, dann nehm ich meinen Renner mit ins Büro und dreh anschließend eine Runde.

Denn die Jeantex-Tour-Transalp ist nur noch zwei Wochen entfernt, und so langsam holen mich die Bilder meiner letzten Alpen-Tour von vor vier Jahren wieder ein. Damals, ich war mit Kochi unterwegs, passierte etwas, was ich mir nie in meinen schlimmsten Vorstellungen hätte ausmahlen können und wollen. Schon am ersten ernsthaften Anstieg zum Hahntenjoch musste ich drei mal (diesmal als Ziffer: 3 mal!) absteigen. Nach meinem ersten Bandscheibenvorfall (damals konservativ behandelt) war mein Rücken einfach noch nicht fit genug, um die Kraftanstrengung der Beine zu stabilisieren. Er verkrampfte so sehr, dass nichts mehr ging. Oben auf dem Joch, musste ich mich 15 Minuten flach auf den Asphalt legen – während hunderte von Radlern an mir vorbei fuhren. Schockierend! Und was in den sechs Etappen-Tagen danach alles so passierte, war noch schockierender.

Das war für mein Ego damals eine solche Klatsche, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen. Fünf Ironmans, zweimal Hawaii, und dann absteigen am Berg. Na herzlichen Dank!
Nun, jetzt habe ich zwei weitere Vorfälle (operiert) hinter mir, und es gilt die Dämonen von damals zu vertreiben. Ich kann Euch versichern, das ist sehr sehr spannend.

Gibt es unter Euch jemand mit ähnlichen Dämonen? Wäre doch mal ganz interessant.

Egal ob oder ob nicht, wir werden sie vertreiben. Meine in diesem Juli, oder später, irgendwann verscheuch’ ich sie – und die nicht grüßenden Windschattennutzer gleich mit.

Herzlichst, Euer mathias

Donnerstag, 19. Juni 2008

Fan-Leiden

Liebe Leute,

oje, ich bin jetzt schon gespannt, was heute Abend passiert. Portugal gegen Deutschland – das geht unter die Haut. Ebenso bin ich gespannt, ob ich den Blog heute noch vor Anpfiff fertig bekomme. Aber eigentlich muss ich mich ja nicht hetzen. Ich kann ihn ja auch später fertig machen. Nur – den größten Teil sollte ich vorherschreiben, sonst könnte anschließend meine Laune, jedweder Couleur, Einfluss auf das Geschriebene haben.

Als erstes kommt hier mal Post von Martin:

"Hi Mathes,
ja, auch ich war fleißig. Zwar weit entfernt von irgendwelchen 70-Kilometer-Läufen aber 8 Stunden Sport hab ich letzte Woche auch zusammengetragen. Neben drei Laufeinheiten, einer Schwimmeinheit und einer Radeinheit (die schnelle mit Dir) war ich zudem noch 2 Stunden bei fünf Windstärken kitesurfen, was ich jedoch nicht auf meiner Liste aufführe. Kiten gehört ja Deiner Meinung nach auch in die gleiche Kategorie wie Joga oder Schach. Auch gut, ich krieg auch so meinen Trainingsplan voll.

Und auch diese Woche geht schon wieder gut ab. Nachdem ich Montag und Dienstag geschäftlich an der Cote d’Azur zugebracht habe, bin ich gleich Dienstag Abend nach der Landung mit Maria 1:18 Stunde gelaufen. Ich dabei schöne viermal drei Minuten Volldampf-Intervalle eingebaut. Will ja schneller werden. Na dann.
Maria gibt ebenso Gas. Auch dank neuer ultra-sportlicher Nike-Klamotte. Sexy!
Gestern Abend dann Dich in Laufschuhen in Altona abgeholt und recht zügig wieder Richtung Hamburger Osten und um die Alster gerannt. Nach 1:28 Stunde stand ich wieder vor meiner Haustür. Jawoll. Für 19, fast 20 Kilometer ist das schon ne ganz gute Zeit. Und da war ja auch noch Spielraum.


Und da ich momentan (bis Juli, also bis die Wettkampfvorbereitung für
Hückeswagen anfängt!) nur einmal pro Woche schwimme, war ich heute (Donnerstag) im Wasser. 2600 Meter Technik und Paddles waren angesagt. Das macht Muckis, hoffe ich. Auf das ich schneller werde. Flitzeschnell.
Bis bald. Aloha.
Martin"

Jepp, der Lauf gestern Abend war nicht von schlechten Eltern. Ich hatte vor ein paar Tagen fast vier Jahre alte, aber nie gelaufene Asics-DS-Trainer im Keller gefunden. Und ich kann Euch sagen, mit denen läuft es einfach anders. Gut, ich hatte auch mit diesen Schuhen nicht den Eindruck, mit Martin mithalten zu können falls er Ernst macht. Aber trotzdem, ich fühlte mich schnell und locker. Und zumindest meinte Martin, dass er sonst nicht ganz so schnell läuft. Wahrscheinlich wollte er mir nicht weh tun.

Und sonst? Seit dem letzten Blog vom Montag Abend sind ja erst zweieinhalb Tage her. Und so kann ich nur über den Dienstag Abend berichten, als ich mir Anna geschnappt habe und wir nach Teufelsbrück gelaufen sind. Das Interessante bei Anna ist, dass ich immer noch das Gefühl für Tempo zu fehlen scheint. So läuft sie mit einem Affenzahn los – grad so, dass ich Angst bekomme – aber dann, wird sie doch irgendwann langsamer. Gut für mich, schade für sie.

Tja und heute Abend ist nun wirklich keine Zeit für Training. Wie in alten Projekt-Lanzarote-Zeiten, wo ich auch Training für Schreiben opferte. Und Anna? Anna ist krank, sitzt hier mit dickem Schal um den Hals und kann auch kein Sport treiben. Wird sie die Erkältung auch an zwischenzeitlichen Kommentaren beim Fußballspiel hindern? Hm.

Und was fühlt der Sportler sonst so? Also erstmal bin ich füchterlich stolz auf Euch. Überall trainierende Menschen, wobei Enka natürlich allem die Krone aufsetzt. Puh. Aber toll auch, dass Andrea trotz Verletzung tut was eben möglich ist. Und das vom Umfang her wirklich beachtlich. Und Maik? Auch gut, wobei die Prints auf dem Deich echt nichts mit ihm zu tun haben. Das könnt Ihr ihm glauben. Stellt sich nur noch die Frage, ob Ironmaik die Dinger selbst dort hin gemalt hat. Seine Seite zumindest finde ich irgendwie nicht so toll. Oder krieg ich das nur mit der Technik nicht hin. Kann sein.

Und dann noch zum Thema "Wie die Zeit vergeht": Da gehe ich heute Abend nach der Arbeit den weiten Weg zum Univiertel auf der Suche nach einem guten Copy-Shop (den ich auch nach einer Stunde suchen leider nicht gefunden habe). Auf jeden Fall – ich in Chucks, Jeans und lässigem T-Shirt gekleidet. Die Haare lang wie selten zuvor, und lässig meine Freitag-Tasche über die Schulter geworfen. Kurz, ich sah einigermaßen verwegen aus.
Und als zwei Studenten Mitte 20 auf mich zu kamen, dachte ich, dass ich sie doch nun mal nach dem Weg zu einem Copy-Shop fragen könne.
– Tschuldigt, könnt Ihr mir sagen, wo ich einen guten Copy-Shop finde?
- Ja, da gehen Sie dort in die Schlüterstraße und dann bald auf der rechten Seite!

Hallo?!! "Könnt IHR mir mal sagen wo" und "da gehen SIE dort in"?! Mist, das war es nun. Ich kann machen was ich will. Ich bin alt. Egal wie zerrissene Buchsen ich trage, Flip-Flops latsche und Joints rauche – diejenigen die unter 30 sind sietzen mich. Peng, Zack, mitten rein ins Hirn. Das saß. Das sitzt.

Wisst Ihr, dass wäre alles nicht so schlimm, wenn ich in der Alstersklasse 40 bis 44 wenigstens auch einen Altersbonus bekommen würde. Aber Pustekuchen. Martin hat letztens mal nachgeguckt, wie schnell er in Klagenfurt ungefähr sein müsste, um sich für Hawaii zu qualifizieren. 9:27 Stunden. Und ich? Gesietzter, Grauhaariger, zehn Jahre älterer? 9:37 Stunden. Hallöchen!! Zehn Jahre Unterschied und ich bekomme nur 10 Minuten Vorsprung?! Ist das gerecht? Also dem nächsten U-30er der mich sietzt, dem werde ich aber was sagen. Anschreien und zurecht stauchen werde ich ihn. So sieht es aus.

Wie auch immer, wir werden es dennoch angehen. Klagenfurt 2009 ist unsere Geschichte. Und wer weiß, wer von Euch diesen Weg mitgeht? Abwarten. Apropos abwarten – hat jemand was von Thomas gehört? Nein? Na, am Montag Abend/Dienstag Morgen werden wir bestimmt was von ihm haben. Oh nein, da kommt was, kurz vorm Anstoß. Der Typ gönnt mir keine Ruhe.

Also, Post von Thomas:

"Hallo zusammen,
jetzt noch ganz schnell ein paar Zeilen vor dem Spiel, falls ich danach nicht mehr kann.
Diese Woche ist nichts aufregendes passiert. Habe ein wenig mehr Sport gemacht ansonsten war der Befund eher unauffällig.

Endlich wieder funktionsfähig: Thomas Silberpfeil, und silberne Schuhe, und silberner Helm

Am Montag mal wieder auf dem Rad gesessen, zuerst ganz easy und auf dem Heimweg mit Druck. Druck bedeutete bei Gegenwind nie unter 30 Kilometer pro Stunde, ich fands geil. Insgesamt 2,5 Stunden pedaliert und das waren dann 65 Kilometer. Gut als Wochenstart.

Der Dienstag endete mit 1:02 Stunden laufen, auch dieses mal wieder recht flott. Das macht im Moment einfach einen riesen Spaß schneller zu laufen. Vom Puls allerdings habe ich keine Ahnung, denke aber, dass mein Körpergefühl recht gut ist und ich es nicht übertreibe (in der Hoffnung das).

Gestern, am Mittwoch, bin ich recht früh aus den Federn und wollte ein paar Bahnen schwimmen. Um meine 50er Bahnen zu schwimmen kann ich ja nur ins Freibad, brrrr, kalt. Aber wozu haben wir so tolle Neos. Also eingepackt und ab dafür. Wurde zwar komisch angeschaut als ich mich am Beckenrand umzog, ich habe dafür aber auch nicht gefroren. 2500 Meter waren es dann nach 49 Minuten. Das soll es für heute aber noch nicht gewesen sein. Am Abend überkam mich ein leichter Frust, und um den Bierkonsum in solch einem Falle im erträglichen Rahmen zu halten, habe ich mich kurzerhand wieder aufs Rad geschwungen.

Thomas gestern beim Wendepunkt – glücklich und zufrieden

Richtig reingetreten habe ich, ich wollte einfach eine Stunde in die eine Richtung und eine Stunde wieder zurück fahren. Das hat geklappt, nach 1:55 Stunden war ich zu Hause mit 60 Kilometern genau auf dem Tacho. Mir gings besser.

Heute Morgen hatte ich davon noch recht schwere Beine, dem entsprechend bin ich heute eine ganz lockere und regenerative Stunde vor mich hin getrabt. Einfach easy, auch das war schön.

Das war ein kurzer Wochenzwischenbericht, jetzt gehts auf zum Fussball!
Bis denne
Thomas"

Leute, der Junge ist ja richtig fleißig – und glücklich, und zufrieden. Hat jemand Thomas leuchtende Augen gesehen? Nein? Dann klickt das Foto mal größer. Das sieht gut aus, dass macht auch mir als Zuschauer Spaß. Dieses Foto allein ist Motivation für mich. Für Euch auch?

Und was sein Körpergefühl betrifft, soll dies derzeit ruhig das bestimmende Regulativ sein. Einfach mal trainieren wie es Spaß macht, ohne all zu große Kontrollmechanismen. Derer bedienen wir uns wieder, wenn das nächste große Ziel ansteht. Und bis dahin ist es ja noch ein Jahr.


So, gleich ist Anstoß. Das Wetter am Wochenende soll nicht so toll werden. Mal sehen was da so geht. Zumal wir bei Foto-Martin Arbeits-Dankeschön-Wochenende haben. Aber für den Fall, dass wir nichts hinbekommen, könnt Ihr ja umso mehr trainieren. Ich zähl auf Euch.

Und jetzt zähl ich auf unsere Nationalmannschaft. Daumen drücken. Wir hören uns nach dem Wochenende wieder.

Herzlichst, Euer mathias

P.S.: Unser Team hat gewonnen. Hat bewiesen was möglich ist, wenn man für sein Ziel kämpft, wenn man sich richtig rein hängt, wenn man an sich glaubt. Kämpft auch Ihr für Euer Ziel!

P.S.2: Ich bin zittrig, von Lebkuchenherzen überzuckert, total entnervös – aber froh!

Montag, 16. Juni 2008

Es läuft mal wieder

Liebe Leute,

es ist Montag Abend/Dienstag Morgen, und, wie versprochen, kommen hier die News:

Irgendwie war es das ja wohl derzeit mit dem schönen Wetter, und so musste ich mich in dieser Woche mit Laufen vergnügen. Aber, und das hatte ich ja schon beim letzten Mal angedeutet, daran möchte ich eh wieder etwas mehr arbeiten, denn innerhalb unseres Projektes und noch mehr danach, hatte ich diese Disziplin doch stark vernachlässigt.

Bis Donnertag (siehe letzter Eintrag) hatte das ja auch ganz gut geklappt, aber der Freitag drohte trainingsfrei zu bleiben, weil ich nach Neuss zu Kochi und Thurid fuhr, die eine Hauseinweihungsparty geben wollten. Aber, nachdem ich fünf Stunden auf der Autobahn verbracht hatte und mächtig eingerostet war, gelang es mir doch noch, meinen Freund zu einer kleinen Runde zu überreden. Also los und eine Dreiviertelstunde gejoggt.

Was folgte war ein Fest, welches sich gewaschen hatte. Da ich ja Sportler durch und durch bin (Freund Thomas würde hier sicher drei Punkte machen), schaffte ich es um Zigaretten und Schnäpse herum zu lavieren. Mit Sätzen wie "Huch, ich muss mal schnell auf die Toilette", oder "Mist, ich muss gerade mal ein Bierchen für X und Y holen, gleich trinke ich aber einen Kurzen mit", drehte ich immer schnell auf dem Absatz, wenn Kochi mir einen Ramazotti einflößen wollte. Korrektur: Killepitsch, so heißt der Kreuterschnappes, den man in Neuss, Düsseldorf und Umgebung trinkt. (Und wenn Ihr den auf einen Klaren drauf schüttet, heißt es Samtkragen – großen Bogen drum machen!!)

Jedenfalls, um halb fünf waren wir in den Kojen und ich war auch mit ausschließlich Bier mehr als gut bedient.
Aber das ist natürlich kein Grund, am nächsten Tag zu faulenzen. Also ab zu Freund Roland nach Stürzelberg und dann ein richtig schöner 1:05-Stunden-Jogg am Rhein entlang. Freund gut, Tempo gut, Gefühl gut, alles gut.

Und weiter ging’s für mich auf meiner Freundes-und-Kulturkreis-Reise nach Köln zu Lars, der mich 2005, wie Thomas, nach Hawaii begleitet hatte (siehe alter Blog auf der Mythos-Ironman-Hawaii-Seite).
Da er jedoch mit seiner Liebsten auf einer Hochzeitsfeier war, hockte ich nach Schlüsselübergabe relativ stumpf vorm EM-Fußball, als sich, um 23 Uhr, Stern-TV-Jürgen meldete, und wir uns auf ein Bier im Friesenviertel verabredeten. Ihr könnt Euch nun Eure eigene Geschichte dichten, jeder sich seinen eigenen Ausgang des Abends vorstellen. Es war schön, es war mit halb fünf Uhr wieder recht lang – dies sind die Rahmendaten.

Lars, wie ich auf 2001er Modell des Giant TCR Once Team unterwegs, im Kölner Hinterland

Und trotzdem, oder gerade deshalb, sind Lars und ich am Sonntag Nachmittag eine schöne 105er Runde im Kölner Hinterland pedaliert. Herrlich wieder mal da zu fahren, wo ich als Student immer geradelt bin. Und da wimmelt es nur so von diesen Land-und-Forstwirtschaft-frei-Wegen, wo man nur ganz selten mal ein Auto trifft. Schöne gemütliche 27 Sachen im Durchschnitt, und nach knapp 4 Stunden saßen wir im Baltazar ums Eck auf einen Milchkaffee.

Alles in allem also eine recht gute Woche für mich. Aber einer muss die Fahne ja hoch halten. Ich rechne zusammen:
7 Tage, 7 mal trainiert, fünf mal gelaufen, 2 mal Rad, insgesamt 54 Kilomter zu Fuß, 180 auf dem Rad, macht 11:20 Stunden Training. Dafür gibt es heute Abend volle Konzentration auf das EM-Spiel gegen die Ösis.

Und hier kommt Post von Thomas:

"Hallo zusammen,
schon wieder ist eine Woche vorbei. Wenn meine Eltern früher behauptet haben, dass die Zeit immer schneller vergeht, habe ich sie für verrückt gehalten. Heute weiß ich, dass auch ich wohl verrückt bin. Schlimmer noch, die Zeit vergeht nicht schneller, nein sie rast. Sie rast dahin, – puhhh. Am Samstag besuche ich meine Tochter. Leute, sie hat Abi-Ball. Dabei ist sie doch erst vor ungefähr einem halben Jahr eingeschult worden. Mist.
Aber wie ist unser Motto? Kopf hoch, Augen gerade aus und weitermachen.

Und wir machen weiter, noch in kleinen Einheiten aber Schritt für Schritt.
Über den letzten Montag wisst ihr ja schon Bescheid. Meine nette Runde um die wunderschöne Neye-Talsperre im Bergischen in 53 Minuten. Ich trag auch die Bestzeit von Mathes (37 Minuten) mit Fassung.
Am Mittwoch hatte ich wieder die Laufschuhe an den Füßen, ich habe nun meine Hausstrecke etwas ausgedehnt, so dass ich, auch wenn ich mal schneller laufe, auf eine Stunde komme. Also eine Stunde für den Mittwoch notieren.

Am Donnerstag konnte ich endlich meinen "Silberpfeil" wieder komplettieren, er fährt wieder. Ich bin dann am Abend noch ganz gemütlich 25 Kilometer gerollt, wirklich nur gerollt. Aber es war superschön und entspannend. Ich weiß noch nicht mal wie lange ich geradelt bin. Ich mußte noch da was nachstellen und hier was gucken, irgendwie ist das mit der Schaltung gar nicht so einfach. Aber auch das bekomme ich noch hin.
Die ersten Kilometer am Samstag waren so schwer. Die Füße wollten nicht, die Beine schwer und lahm. Aber ich wollte laufen. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten lief es dann gegen Ende deutlich besser. 1:03 Stunde waren es am Schluß, natürlich auf der verlängerten Strecke.
Auf dem Golfplatz fand dann der AUDIquattro-Cup statt und der Abend endete so feucht, dass ich es vorzog das Auto stehen zu lassen.

Am folgenden Sonntagmorgen habe ich das Holen meines Autos mit einem recht schnellen aber kurzen Jogg verbunden. Für die 5,7 Kilometer benötigte ich 28 Minuten. Ich fand es gut, mein kleiner Kater nicht so, er verschwand nach dem Laufen sang- und klanglos.

Das war es auch schon wieder, für heute ist auch noch was geplant aber wer weiß ob ich mich noch aufraffe. Ich werde berichten. Bis denne
Thomas"


Ich zähle rund 4,5 Stunden Training. Dies nur als Fakt. Aber der Junge sucht noch seinen Rhythmus. Und im Sommer ist es bei Thomas halt immer schwerer, weil dann auf dem Golfplatz immer was los ist. Wir können also nur auf überraschenden Schneefall hoffen, damit er mehr Zeit fürs Training findet. Und das mit der Zeit, das kenne ich auch: Gerade eben als A-jugendlicher Läufer noch letzter über 10000 Meter, und nun, keine paar Monate später in der Altersklasse über 40 immer noch nicht nach vorne gerückt. Jesses!

Anna ist in dieser Woche zweimal gelaufen, wenn ich mich recht erinnere. Sie arbeitet derzeit viel, und hängt sich vermehrt in ihre kreative Arbeit an der Akademie. Soll sie mal machen, irgend jemand muss ja nach dem Studium die Brötchen verdienen, wenn ich nur noch trainiere.

Von den anderen beiden Jungs weiß ich derzeit nichts, zumindest nichts Genaues. Martin wird trainieren, wie immer, aber ich habe keine Meldung. Und Dirk muss nach unserem Projekt auch mal wieder ein paar berufliche Dinge auf die Gleise bringen.

Aaah fast vergessen: Benni – zumindest Anna, Martin und ich können an der RTF am 22. Juni leider nicht teilnehmen. Wir helfen Foto-Martin (Ihr wisst, er hat uns nach Lanza begleitet und uns zum und vom Flughafen kutschiert) beim Hausbau. Dankeschön der anderen Art.

Dann ein Glückwunsch an Fannie, die ihr erstes Rennen gemacht hat. Sehr gut, weiter so.

So viel für heute aus Hamburg-Altona. Und heute Abend das Daumendrücken nicht vergessen. Nicht das aus Wien plötzlich Cordoba wird. Na, vielleicht sollte Anna mal ein paar Pa’a-Shirts zu unserem Fußball-Nationalteam schicken. Denn Millionen-Verdienste hin oder her, auch sie müssen für ihre Ziele kämpfen.

Jutchen, so weit von hier. Ich weiß, es ist locker zu toppen, aber trotzdem kann ja jeder der mehr trainiert hat als ich, dies im Kommentar melden. Würde mich freuen.

Anonsten sehen wir uns am Freitag Morgen wieder. Bis dahin, seid schön fleißig,

herzlichst, Euer mathias

Donnerstag, 12. Juni 2008

EM-Fieber

Liebe Leute,

was war das für ein Kick heute (Donnerstag) Abend. Da hat bei unserem National-Team ja nun wirklich überhaupt nichts funktioniert. Alles was gegen die Polen super war, war heute murks. Ungenaue Pässe in den Rücken, Pässe die überhaupt nicht ankamen, zu wenig körperlicher Einsatz, schlechte Ballannahmen, einfach zu wenig Druck. Folgerichtig die Niederlage gegen Kroatien.

Vielleicht fragt Ihr Euch, was das jetzt mit mir und diesem Blog zu tun hat. Nun, ich habe während dieser miserabelen 94 Minuten 8 Schokoriegel, 50 Gramm Chips, und Bonbons gegessen. Darüber hinaus meine Arme vor Nervosität zerkratzt und mit den Fingern mein Haupthaar traktiert, dass ich nun mit Dreadlocks hier sitze. Immerhin, ich habe der Flasche Bier in unserem Kühlschrank eisern widerstanden. Und so konnte ich meinem Frust mit einem Läufchen, begleitet von Anna, ein wenig Platz einräumen. So viel Platz, dass er sich letztlich im wahrsten Sinne des Wortes verlaufen hat. Schön.

Christel aus Uslar schickt uns ein Foto mit Annas Pa’a-Shirt – Danke für Dein Vertrauen!

Aber der Reihe nach. Zwischen Montag Abend, als ich einen Lauf an der Elbe getätigt hatte, und heute ist einiges gelaufen – und gefahren. Dienstag Abend bin ich mit Martin auf den Deich. Und, was soll ich sagen, der Junge fühlt sich schon jetzt wieder so stark, dass man eigentlich permanent unter Druck ist.

Mit viel Wind von hinten entschied ich mich dann auch gleich für ganz oder gar nicht, und schlug vor, die rund 18/20 Kilometer bis zum Zollenspieker voll zu fahren. Bis zum Zollenspieker deshalb, weil wir dort, meiner Berechnung nach, auf Maik treffen würden, der sich spontan auch zu einem kleinen Ründchen hatte überreden lassen.

Leute, das war ein Gebolze sondergleichen. Meist hatten wir 48 oder 49 auf dem Tacho – manchmal auch 50 und mehr. Und wie das unter Jungs so ist, immer schön nebeneinander. Nee, keiner von uns wollte den Windschatten des anderen. Mann oder Memme. Wir sind dann an ein paar Rennradlern vorbei – immer nett grüßend, freundlich wie wir sind, und mit dem letzten Quentchen Luft, das wir erübrigen konnten – und immer tief über den Aero- (Martin) und Rennlenker (ich) gebeugt, drückten wir gen Süden.

Tja, und dann, rund 1 Kilometer vor dem Zollenspieker, wollte ich einen Schluck aus der Flasche nehmen. Und, zack, das war’s. Irgendwie beschleunigte mein Freund (toller Freund!!) und ich musste nun hinterher. Ran gekommen bin ich nicht mehr – keine Chance. Aber ich wollte auch keinen Meter mehr Preis geben, als unbedingt möglich. Und dann, dort vorne – endlich (!) – kam Maik. Ende. Gott sei Dank, ende. Aufhören zu trampeln. Luft holen. Durchatmen. Und möglichst schnell so tun, als hätte man noch unendlich weit so weiter fahren können.

Maik in den Vierlanden – nicht ganz zentral im Foto, weil ich einfach keine Kraft mehr hatte, um vernünftig abdrücken zu können

Aber nein, ehrlich. Ich habe sowohl Maik als auch Martin offen gesagt, dass das bei mir totaler Anschlag war. Juut, wir sind dann ein, zwei Kilometer zusammengeradelt und dann bog Martin ab. Tatsächlich war es ihm mit seinen sommerlichen Klamotten zu kühl. Er konnte zwar noch Arm- und Beinlinge anziehen, aber eine Weste zum Schutz der Brust, hatte er nicht dabei. Ha, auch nach 8 Monaten intensiven Trainings, gibt es doch immer noch Grundsätzliches zu lernen. Zum Beispiel, dass eine Weste in der Trikottasche nicht wirklich stört, im Zweifel aber sehr viel hilft!

Maik und ich sind weiter bis zum Kreisel und dann, gegen den Wind wieder nach Norden. Schöne Gespräche, Gedankenaustausch. Ich find’s herrlich, den Typen nach vier Jahren endlich kennengelernt zu haben. Mal sehen, wohin uns der Weg noch führt. Über kurz oder lang, ganz egal. Schön anyway. Ein paar Kilometer ist er dann auch noch mit mir nach Norden, als er dann umdrehte und wieder Richtung Escheburg steuerte, war ich auf mich allein gestellt – und immer den Wind von vorne. Und wie hat Udo Bölts (Telekom-Fahrer und früher mal neunter der Tour de France) mal gesagt: Man solle die Trainingseinheiten so planen, dass man zuerst mit dem Wind fährt und dann, den Wind von vorne, zurück. So würde man härter trainieren.

Und so wollte ich es an diesem Abend dann auch halten. Nicht mit Volldampf, aber doch immer schön mit Druck auf dem Pedal nach Norden Richtung Hamburg, Richtung zu Hause, Dusche, Sofa, Essen. Mit nem 31er Schnitt auf 75 Kilometer Strecke stand ich letztlich wieder vor der Haustür. Gar nicht so schlecht für eine Feierabendrunde.
Martin hatte übrigens, zwar einen etwas kürzeren Weg, teilte ansonsten aber am nächsten Morgen meine Erfahrungen. Bis auf seine kleine Pech-Episode. Er musste nämlich kurz vor Hamburgs Toren noch mal flicken (also wechseln).

Das war also der Dienstag. Und der Mittwoch? Martin war schwimmen, seine gewohnten 2600 Meter. Und ich? Ich war nach dem Portugal-Tschechien-Spiel auf ne schnelle Runde an der Elbe unterwegs. Schnell, wie gesagt. Aber irgendwie fällt es mir derzeit recht schwer. Komisches Gefühl. Aber vielleicht ja gerade weil ich derzeit flotter laufe, als in den vergangenen Monaten. Keine Ahnung. Ich werde das beobachten – in der Hoffnung, dass ich eines Tages wieder spüre, dass Laufen mal meine beste Disziplin war.

Heute Abend zumindest, wie oben erwähnt endlich mal wieder mit Anna, war eine lockere Runde dran. Denn, und das hat sich nach meinen Bandscheiben-OPs definitiv verändert, ich bin nicht mehr so elastisch. Und wenn ich mal richtig flott renne, dann spüre ich das recht deutlich am Folgetag, manchmal sogar an den zwei Folgetagen, unangenehm im Lendenwirbelbereich. Wie gesagt, beobachten.

Blogleser und Kurztriathlet in spe, Florian, holt sich sein Pa’a-Shirt ab

Aah, fast vergessen. Gestern Abend war Blogleser Florian kurz bei uns zu Besuch. Er wollte ein Shirt mit Annas Druck abholen. Florian startet am 6. Juli zum ersten Mal in seinem Leben über eine Kurzdistanz, nachdem er in den Vorjahren immer die Sprintdistanz absolviert hatte. Nun ja, vielleicht bringt ihm Annas Shirt und das Motto "Pa’a – Kämpf’ für Dein Ziel" ja noch ein wenig zusätzliche Motivation. Dann wird er das Ding beim City-Man schon locker wuppen. Viel Glück dafür!

Soo, nun steht das Wochenende vor der Tür. Bin sehr gespannt was es bringt. Mir zunächst am morgigen Abend eine bierschwangere Party bei meinem besten Freund Kochi und seiner Frau Thurid in Neuss. Ich kann nur hoffen, dass am Samstag noch ein Training möglich ist. Wäre schon schade, wenn ich erneut einen Tag in Heimatnähe verlieren würde. Aber, man muss die Feste nun mal feiern wie sie fallen.

Ebenfalls bin ich gespannt, was meine Team-Freunde am Wochenende zusammen bringen. Ich schätze mal nicht so viel. Aber das ist derzeit ja auch in Ordnung. Ehrlich gesagt ahnte ich das vorher schon – und kenne es auch aus eigener Erfahrung. Zuerst wollen alle schon wenige Tage nach dem Ironman wieder mit regelmäßigem Training beginnen. Aber dann merkt man, dass man doch ein wenig müde ist, dass ein wenig die Power fehlt, dass man irgendwie nicht die richtige Einstellung, die große Lust findet.

Nun, ich sehe das ein wenig so wie beim Marathon während des Ironmans. Während der Verpflegungsstellen darf man ruhig mal gehen, sich ein wenig Ruhe gönnen. Aber nach der Verpflegungsstelle muss man wieder zu laufen beginnen, darf sich nicht der Versuchung des (Müßig-) Gehens hingeben, muss sich überwinden, muss die Anstrengung des Laufens, wieder aufnehmen wollen.

Wille ist Alles!

Wir sehen/lesen uns hoffentlich am Dienstag Morgen wieder.

Herzlichst, Euer mathias

Montag, 9. Juni 2008

Sonniges Wochenend

Liebe Leute,

da bin ich wieder. Wie versprochen und pünktlich wie die Maurer am Montag Abend – beziehungsweise für die meisten von Euch wohl am Dienstag Morgen.

Was war das für ein Wochenende. Da konnte einem wirklich das Herz aufgehen. Martin zum Beispiel hat den Spaß seines Lebens – oder besser der letzten acht Monate – gehabt. Hier sein Bericht von Wochenende:

"Hi Mathes,
nach zwei Wochen Email-Pause, meld ich mich mal wieder. Gibt es doch, auch dank des Traumwetters, etwas zu berichten.

Was für ein Wochenende hier im Norden, kein Wölkchen am Himmel, 30 Grad im Schatten und dazu gestern eine schöne Brise aus Nordost. Genauer gesagt, eine perfekte Kitesurf-Brise. Wir also ab nach Pelzerhaken, in die Lübecker Bucht gedüst, ich den Drachen aufgebaut (Rekordzeit!) und ab aufs Wasser.
Nach acht Monaten war ich jetzt das erste Mal wieder auf dem Wasser. Und – ich kann es noch. Yipppiiiiiieee! Ist wirklich mein Lieblingssport, da gibt es nix! Nach zwei Stunden musste ich jedoch wieder an Land, da meine Bauchmuskeln verkrampften. Kitesurfen trainiert eben alle Muskeln (beim Springen besonders die Bauchmuskeln) und nicht wie beim Triathlon nur Beine, Arme und Schultern. Also, für meine Allround-Fitness ab sofort wieder Wassersport.

Martin in seiner stärksten Disziplin

Und heute (Sonntag) wieder Traumwetter, also ab aufs Rad. Ich will doch verschärft an meiner schlechtesten Disziplin arbeiten. Insgesamt war ich 3:22 Stunden für 108 Kilometer unterwegs, also ein Schnitt von über 32 Punkten (bei Kilometer 90 hatte ich sogar noch eine 33 auf dem Tacho). Ich weiß, ein wenig zügig, aber alleine fahren macht mir einfach mehr Spaß, wenn es schneller geht. Und ausserdem wollte ich schnell zu Maria zurück und ab auf die Alsterwiese zum Grillen.

War wirklich eine traumhafte, wenn auch sehr warme Runde. Zwischenzeitlich hatte ich mit Björn (Bergedorf-Björn) und Gunther (der sich gerade auf seinen ersten Ostseeman-Ironman vorbereitet) auch sehr nette Gesellschaft. Die beiden kamen mir zwar entgegen, drehten dann aber um und begleiteten mich für zehn abwechslungsreiche Kilometer.

Ja, soviel von hier. Bis morgen. Pa'a.
Martin"

Und das "bis morgen" reihen wir hier gleich noch an:

"Hallo,
dank eines kleinen Duells unter Läufern bin ich heute meine 11-Kilometer-Runde schnell gelaufen. 54 Minuten und Puls 136 – schön. Also was mich betrifft, ich bin schon wieder voll drin. Bis morgen,
Martin"

Das muss man nun wirklich sagen, Martin nimmt schon zwei Wochen nach dem Rennen seines Lebens volle Fahrt auf. Aber habe ich da richtig gehört? Hat er gesagt, er muss an seiner schlechtesten Disziplin arbeiten? Am Radfahren? Nö klar. Es kann ja sein, dass er, was den Rad-Split betrifft die schlechteste Platzierung im Vergleich mit den anderen Disziplinen hatte, aber schwach würde ich sein Radfahren nun wirklich nicht nennen. Ich glaube das ist eher noch ein Ding von Erfahrung, denn fehlendes Leistungsvermögen. Und was seine schnellen Runden betrifft, so habe ich oft genug versucht, Ihn zu bremsen. Aber so ist das mit den jungen Pferden.

Also schalten wir zu Thomas, der es etwas ruhiger angehen lässt. Völlig okay! Hier seine Wochenrückblick:

"Hallo zusammen,
Meine Woche begann irgendwie am Sonntag. Der erste Lauf nach unserem großen Tag. Alles war recht müde und schwer. dennoch, meine Runde, sie ist immernoch dieselbe, war in 1:01 Stunden zu Ende. Also gar nicht so übel.
Aber wir machen ja langsam. Den Montag wunderbar vertrödelt. Einfach herlich, die Beine Richtung "Meer" gestreckt und einfach mal nix gemacht.
Der Dienstag sollte wieder mit der üblichen Runde beginnen. Dieses Mal in nur 57 Minuten, das ging doch schon wieder besser.
Am Mittwoch sollte ich wieder etwas mehr arbeiten, also war’s mit dem Sport auch nicht all zuviel – ehrlich gesagt, war es gar nichts, wieder nichts.

Um 7.55 Uhr am Donnerstagmorgen war ich im Sulinger Freibad. Puhh, ich habe vielleicht im Wasser gefroren. Für andere irgendwie keinProblem aber mir war es kalt, zu kalt nach einer halben Stunde bin ich zitternd raus. Dann waren es halt nur 1300 Meter. Ist schon schön wenn es mal nicht wichtig ist wieviel und ob überhaupt mit und ohne Badehose bei verschlossener Tür geschwommen wird, Alles klar? Ich bin anschließende noch schnell zum hiesigen Radladen, habe dort die abhanden gekommenden Teile für meinen Silberpfeil bestellt. Der Renner soll am 16. August in Hückeswagen ja wieder richtig laufen, sorry, rollen können.
Freitag, kein Sport im triathletischen Sinne – nur ein wenig Golfsport.

Aber der Samstag, da habe ich mal einfach so zwei Einheiten gemacht. Nur Kleine zwar aber immerhin. 57 Minuten am Morgen gelaufen, auf meiner Hausstrecke versteht sich. Am Abend nochmal schnell ins Freibad. 1950 Meter im Wasser, in einer Zeit von 44 Minuten. Leider habe ich die 2000 nicht mehr füllen können. Ich hatte einen riesen Krampf im linken Oberschenkel. Das tat höllisch weh. Brutal, davon habe ich heute noch was.

Gestern bin ich nach getaner Arbeit in die Heimat gefahren. Schwesterlein besucht und habe mit ihr, unserer Cousine Kerstin und deren Zukünftigen Fussball geschaut, tolles Spiel. Fand ich, obwohl ich keine Ahnung davon habe.
Heute Morgen schnell aufgestanden und eine der schönsten Laufstrecken absolviert die ich kenne.
Eine Runde um die Neyetalsperre, ein Traum. Eigentlich ein Geschenk Gottes.
Leider behalte ich nie die genaue Distanz, die man dort zurücklegt. Ich habe auf jeden Fall 53.50 Minuten benötigt, und stolz wie Oskar dem Mathes eine MMS geschickt. Seine ungefähre Antwort: "Meine schnellste Zeit waren 37,39 Minuten."
Hat der sie noch alle, keine Ahnung wie so was gehen soll. Mathes, du bist echt ein Großer und deine Motivationstalente sind sagenhaft. Beim nächsten Lauf dort oben will ich ne 4 vorne bei mir stehen sehen.
Euch allen einen schönen Abend, eine gute Nacht und einen guten Morgen.
Thomas"

Ach Thomas, gräme Dich nicht. Meine Bestzeit an der Neye, die entweder 10,7 oder 11,2 Kilometer lang ist (je nach Streckenführung), ist doch schon 15, sagen wir besser fast 20 Jahre alt. Insofern kannst Du doch aufatmen. Derzeit wäre wohl nicht mehr als eine 53,51 drin.

Was ist sonst gelaufen am Wochenende? Anna und ich waren in meiner Heimat, haben am Freitag Abend Peter und Anne in ihrer neuen Villa besucht. Leider war Peter jedoch total krank, und so war an gemeinsames Training am Samstag Morgen nicht zu denken. Aber da unten im Bergischen Land lebt nun mal eine ganze Horde alter Sportkameraden, und so haben sich kurzfristig Lutz und Robert bereit erklärt mit mir ein Ründchen zu drehen.

Lutz und Robert am Berg bei Kräwinkler Brücke im Bergischen Land

Robert kennt Ihr schon, dass ist der Hückeswagener 2:15-Stunden-Marathonläufer, den ich schon seit zehn Jahren versuche zum Ironman zu bringen. Und vielleicht ist er ja im nächsten Jahr dabei. Mal sehen. Wen Ihr noch nicht kennt ist Lutz. Und das ist eine Kanone. Lutz ist 42 und hat vor langer, langer Zeit auch Ironman gemacht, und auch Lanzarote. Genetisch bedingt hat Lutz jedoch schwache Hüften, und so ist er an der neuen linken Hüfte schon dreimal operiert worden, und im vergangenen Jahr hat er auch auf der rechten Seite eine neue Hüfte bekommen.

Liebe Leute, der Junge fährt die Berge hoch, das habt Ihr noch nicht gesehen. Er hat Druck, Talent, und vor allem unglaublichen Kampfgeist. Ich bin nun schon zweimal an den Bandscheiben operiert worden und habe eine neue Kreuzband, aber zwei neue Hüften?! Da muss man schon eine besondere Portion Stehaufmännchen in sich haben. Und die hat Lutz unbestritten! Für mich ganz klar der Mann-des-Wochenendes. Und eigentich hätte er fast den Titel für Mann-des-Jahres verdient.

Jutchen, wir Drei sind dann eine schöne kleine Runde bergauf, bergab gefahren. Ach, ist das schön in meiner Heimat. Da Lutz jedoch nicht so viel Zeit nach hinten hatte, und wir anderen vorher zu sehr getrödelt hatten, blieb es bei 62 Kilometern in 2:20 Stunden (Lutz 3 Stunden, er war schon vorher ein wenig gekurbelt).

Robert (r.) und Mathias nach absolviertem Kombi-Training

Das konnte es natürlich auch nicht gewesen sein, und so sind Robert und ich noch mal auf eine glatte Stunde in die hügeligen Wälder Wuppertals verschwunden. Seid Ihr schon mal mit jemandem gejoggt, der zu den vier besten Marathonläufern des Landes gehörte? Mensch, ich muss mir da ständig zureden: "Ruhig Mathes, ganz ruhig, Du musst nicht so schnell laufen wir er." Na, ich war auf jeden Fall einigermaßen kaputt, als wir wieder bei Peter waren. Das anschließende Grillen entschädigte jedoch mehr als genug für die Anstrengungen.

Am Abend bin ich dann leider bei meinem Bruder auf der 50er-Party total versackt. Und somit war der Sonntag gelaufen – bis auf das super Fußballspiel unseres Teams gegen die Polen. Jawollski!
Anna hat sich am Wochenende noch Ruhe gegönnt. Nicht dass sie nicht gekonnt hätte, aber erstens passt in den Alfi nur ein Rad, und zweitens versteht sie sich mit Anne so gut, und zusammen sind sie lieber ein wenig bummeln gegangen, als sich abzuhetzen. Verständlich.

Mathias nach dem Training im Pool (voll überdacht) hinter Peters Villa

Und dann war da noch Andrea aus Bergisch Gladbach, die uns in Wipperfürth bei Suse und meinem Bruder Jörg mit dem Rennrad besuchte, weil sie zwei Shirts von Anna abholen wollte (Apropos: Schickt uns doch mal Fotos von Euch und den Shirts!). Andrea war jedenfalls schon seit 100 Kilometern unterwegs und meinte, dass sie nun noch 4 mal 10 Minuten schnell fahren müsse.
Und da schreibt Ihr uns immer, wir würden Euch motivieren? Also da gibt es augenscheinlich Leute unter Euch, die machen unser Pensum mit links! Also, Beispiel nehmen und ab dafür.

Schnell eine Runde zwischen zwei EM-Spielen

So, die Holländer nehmen gerade den Weltmeister auseinander. Die spielen richtig gut. Und überhaupt scheinen eine Menge Teams gut drauf zu sein. Das wird eine richtig starke EM werden. Gott sei Dank bin ich vorher noch ein Ründchen gelaufen. Und wie Martin, auch ein wenig schneller. Irgendwie muss ich mich jetzt ran halten. Mental gehe ich zwar gerade durch ein (Entspannungs-)Loch, aber tatsächlich steht diese Transalp vor der Tür, und da kann ich mir Schlendrian einfach nicht leisten.

Um mich für das Volks-/Jedermann-Rennen zu rüsten, habe ich mein Giant am Donnerstag auf Kompaktkurbel vorne (50/34) und ein 28er Ritzelpaket hinten umgerüstet. Damit müsste ich eigentlich auch steile Rampen gut hochkommen. Tja, früher hätte ich über so etwas gelacht. Aber meine letzte Transalp 2004 hat gezeigt, dass man nach Bandscheibenvorfällen Probleme hat, die Kraft der Beine im Rücken zu stabilisieren. Und so versuche ich es nun mit leichteren Gängen. Mal sehen.

Apropos Rennen: Wer noch nach Hückeswagen zum Triathlon möchte. In der Kleinstadt gibt es zwei kleine, recht preiswerte Hotels (Hotel zur Post, Hotel Kniep) und einen Campingplatz ganz nah beim Schwimmstart. Also los, anmelden.

Ansonsten habe ich mir nun überlegt, dass ich in der nächsten Zeit immer Montags und Donnerstags schreibe (mit geringfügigen Abweichungen). Dann könnt Ihr immer Dienstags und Freitags früh lesen. Und bei Änderungen werde ich verlässlich Bescheid geben.
Diese Regelung gilt nicht für alle Zeit, aber für die nächsten Wochen, damit ich auch ein wenig runter kommen kann. Ich hoffe, das ist okay für Euch.

Juut, dann möchte ich auch noch mal sagen, wie schön dieser Grillabend war. Vielleicht sollten wir das ja mal – upps, 3:0 für Holland!!! – wiederholen.

Ich wünsche Euch einen guten Start in die Woche. Pa’a – Kämpft für Eure Ziele!

Herzlichst, Euer mathias

Freitag, 6. Juni 2008

Professionelles Grillen

Liebe Leute,

das war ein Abend gestern Abend. Junge, Junge. Richtig schön war das. Und auch richtig spannend.

Bianca, Mathias, Anna

Denn da kamen ja nun wildfremde Leute auf uns zu und meinte "Hey, ich bin Björn", "Hey, ich heiße Thorsten", "Hallo, ich bin Thomas, und das ist meine Frau Susanne - wir sind mit dem Roller aus Wedel vorbei gekommen", "N'abend, ich heiße Bianca", "Benni, erinnert Ihr Euch, wir sind zusammen über den Deich gerollt, ist aber schon länger her", und so weiter und so fort.

v.l.: Marcus, Lothar, Becky, Norman, La-Santa-Claudia und (vorne:) deren Freundin

Naja, und diese lieben Leute kannten uns natürlich alle, weil sie uns ja zum Teil sieben Monate lange im Blog verfolgt und gesehen haben. Nur, wir hatten sie eben nicht gesehen. Und sie sich untereinander auch nicht. Und so war das wirklich eine spannende Angelegenheit.

rechts, (v.l.): Benni, Fanny, Nicole

Als erste waren Stefan und Martin von Finisher-Sport auf der Alsterwiese. Die Jungs gingen richtig professionell an die Sache ran, hatten Kühltasche mit viel Eis dabei, Bier, Besteck, und zwei coole Stühle, von der Marke "ich-bin-alt-und- kann-nicht-die-ganze-Zeit -auf-dem-Boden-hocken". Als unser Dirk anrückte, zeigte sich was richtig professionell ist. Von den Getränken und so mal abgesehen, hatte Dirk seinen 1a-Lavastein-Gas-Grill dabei. Irres Teil.

Muntere Jungs: Martins Freunde Lars und Marco

Finisher-Stefan, der große Grill-Meister

Und als die ersten 10/15 Gäste da waren, sprang Finisher-Stefan auch schon auf und verlegte seinen Stammplatz von dem Stuhl an den Grill. Mit den Worten "Junge, ich bin Koch" drängte er meinen Bedenken, dass 30 Würstchen gleichzeitig auf dem Rost zu grillen sind beiseite – mich gleich mit – und legte los. Und so richtig hat er diesen Platz auch stundenlang nicht mehr verlassen. Gott sei Dank! Denn er hat da einen richtig guten Job gemacht.

rechts: Stefan und Anna


Tja, so nach und nach trudelten alle ein. Leute, mit denen wir gerechnet hatten, und welche, die uns mit ihrer Anwesenheit sehr überraschten. Wie Fanny, die aufgrund des schönen Abends gleich alle Busse und Bahnen nach Geesthacht verpasste und schließlich in Hamburg nächtigen musste.

Björn, Segler und Triathlet. Im Hintergrund Thorsten (l.) und Maik (braunes Shirt)



rechts, (v.l.): Pearl-Roger, Finisher-Martin, Bianca, Finisher-Stefan


Mit dabei war auch Roger Tanner, der uns mit seinen Pearl-Rädern bei unserem Abenteuer unterstützt hatte. Und auch der Club La Santa hatte mit Claudia und deren Freundin eine Vertretung für Thomas Hillig geschickt, der leider total krank zu Hause im Bett liegen musste. "Gute Besserung", von hier auf diesem Wege.
Hübsches Paar: Maria und Martin

Claudia hatte im übrigen für Thomas ein neues Finisher-T-Shirt dabei. Thomas ist nämlich bei der Abreise ein Koffer gezockt worden, wo das heilige Stück drin gewesen war. Na, da hat er sich gestern Abend mächtig gefreut. Danke auch dafür an Thomas Hillig.

Gemütliches Ründchen. (im Vordergrund von links): Maria, Phillipp, Pearl-Rogers Meura

Toll auch, dass Maik da war. Letztlich verbindet uns schon eine, wenn auch kleine, 4 Jahre alte Geschichte, hatte er doch schon meinen ersten Blog mitverfolgt, und nun so grandios den Liveticker von Lanzarote hier in Hamburg verwaltet. Na und jetzt lernten wir uns endlich mal kennen. Schön.

(v.l.:) Björn, Thorsten, Maik, Mathias

Und was soll ich sagen, dass wird wohl nicht unsere letzte gemeinsame Grillwurst gewesen sein. Wie das beim Bier aussieht weiß ich nicht. Keine Ahnung ob der Recke nach gestern Abend noch mal Durst nach dem Gerstensaft verspürt. Aber wahrscheinlich schon.

Golden Girls: Anna-Sophia und Maria

Jedenfalls, insgesamt waren wir so 30 Leute, und Gesprächsstoff gab es genügend. So tagten wir bis 1.30 Uhr auf der Wiese, und als die letzten Gäste uns verlassen hatten, und wir alles aufgeräumt und unseren Weg nach Hause gefunden hatten, schlug die Kirchenuhr in der Nachbarschaft zweimal, für 2.3o Uhr.

rechts, (v.l.): Thomas, Becky und Norman

Puh, das was ein schwieriges Erwachen heute Morgen. Martin war auch ziemlich zerschossen. Aber was soll es, das Wochenende ist doch schon da.

Dirk und La-Santa-Claudia

Apropos Wochenende: Da wird bestimmt wieder trainiert werden. Ich fahr in die Heimat und versuche ein paar Höhenmeter im Bergischen Land einzugsammeln, mich ein wenig spezifisch auf die Tour-Transalp vorzubereiten. Die anderen werden wohl auch nicht ganz untätig bleiben. Darüber werde ich wohl am Montag Abend schreiben, denn in der Heimat wird es keine Möglichkeit geben, zu schreiben.

So sieht müde gute Laune aus: Stefan. Heidewitzka, Herr Kapitän!

Am Dienstag sollte dann aber ein neuer Blogeintrag für Euch bereit stehen.

Hoffentlich bis dahin.

Herzlichst, Euer mathias

Mittwoch, 4. Juni 2008

Sonder-Eintrag

Liebe Leute,

ich weiß ja, ich habe gesagt "bis Freitag". Aber heute ist was passiert, dass muss ich Euch zeigen.

Der beigelegte Brief an uns von den Finishern in Fockbek (bitte groß-klicken)

Am Nachmittag rief mich Anna im Büro an, und meinte, da sei ein Paket von Finisher-Sport aus Fockbek gekommen. Nun, ich wusste ja, dass Stefan Rießen uns eine Überraschung schicken wollte. Aber das sie so lieb ausfallen würde, dass hatte ich mir nicht vorstellen können. Nein, in dem Paket war keine Wettkampfklamotte für zukünftige Rennen. Nein, auch waren keine neuen Laufschuhe für das Team drin. Auch neue Räder waren nicht drin, hätten ja auch gar nicht rein gepasst.

Was uns in dem Paket erwartete, war mit der schönste Gruß, mit die schönste Form der Gratulation, die wir nach unserem Lanzarote-Erfolg bekommen haben. Ein ganzes Paket voller – richtig, Süßigkeiten. Wie nett ist das denn, bitteschön?! Also Anna und ich haben uns riesig gefreut, und für die anderen im Team sitze ich nun hier und schreibe diesen Eintrag, weil ich mir denke, dass auch sie so einigermaßen überrascht sind. Jedenfalls mehr, als wenn ich sie einfach angerufen hätte. Und Jungs, was sagt Ihr?! Die ganzen süßen Sauereien bringen wir morgen mit zum Grillen, wo Stefan und Martin von den Finishern auch sein werden. Essen dürfen davon natürlich nur wir vom Team, und jeder der glaubhaft bekunden kann, am vor dem Grillen schon trainiert zu haben.

Das Überraschungspaket auf Fockbek. Süßigkeiten über Süßigkeiten. Hmm, lecker!

Apropos Grillen: Morgen, beziehungsweise heute, Donnerstag 5. Juni, auf der Alsterwiese in der Nähe der großen Kreuzung Sechslingspforte. Nicht vergessen. Grillgut und Getränke sollten anteilsmäßig mitgebracht werden. Und Decken werden wir in rauen Mengen benötigen. Das Wetter, da habe ich heute persönlich mit dem Norddeutschen Star-Meteorologen Meeno Schrader in Kiel telefoniert, soll sehr gut werden.

Dann habe ich heute von einem netten Bekannten gehört, dass er am Wochenende auf einer Party war. Und da hat ein Ironman-Triathlet sich sehr abschätzig über unser Team geäußert. Irgendwas, dass sich so anhörte, wie, es könne doch nicht sein, dass so Nicht-Sportler plötzlich Ironman seien, wofür er und viele andere jahrelang ernsthaft trainiert hätten. Er fühlte sich durch unsere Vier wohl entwertet. Anscheinend.

Tja, so ist es nun mal. Ich selbst habe in einem Interview mit Stern-TV gesagt, dass ich bisher immer der Ironman im Bekanntenkreis gewesen sei, und jetzt plötzlich vier Andere dies auch seien. Im Unterschied zu dem oben genannten Zeitgenossen macht mir dies jedoch überhaupt nichts aus. Im Gegenteil, ich freue mich. Ich weiß doch was ich kann/konnte/können werde. Und ich weiß, was das Team geleistet hat. Wieso sollte ich damit ein Problem haben? Wieso hat dieser junge Mann damit ein Problem?

Es ist doch so. Als ich 17 war, trainierte ich in der Lauftruppe der Leichtathletikgemeinschaft Wipperfürth. Und dann kam da eines Tages so ein junger Hüpfer, namens Robert Langfeld an. Den hatte ich zuvor noch nie gesehen. Aber der stellte sich, obwohl zwei Jahre jünger als ich, an die Startlinie und gewann jedes Rennen. Auch damit hatte ich nie ein Problem. Im Gegenteil: Nur ein Jahr später wurde er Deutscher Jugendmeister und ich war sein größter Fan. Zwei weitere Jahre später wurde er Deutscher Juniorenmeister im Crosslauf, und ich war immer noch sein größter Fan. 1986 bin ich auf eigene Kosten hinter den eisernen Vorhang gefahren, genauer gesagt nach Warschau in Polen, um ihn bei der Junioren-Weltmeisterschaft im Crosslauf anzufeuern. Ich war sein größter Fan.

Immer wieder sind in meinem Sportlerleben Talente an mir vorbei geflogen. Und ich fand es toll. Ich habe gekämpft wie ein Löwe, wollte mich wehren, aber wenn sie schneller waren, waren sie halt schneller. Trotzdem habe ich weiter gekämpft – ich war doch Sportsmann! Was ist mit Leuten los, die Anna, Dirk, Martin und Thomas, am Ende sogar mir als Coach, den Erfolg nicht gönnen? Es wird wohl die eigene Unsicherheit, eventuell sogar Unzufriedenheit sein. Ich wünsche all diesen Sportlern, dass sie sich bald wieder ganz auf sich konzentrieren können, um eventuell noch bessere Leistungen zu erbringen, als es ihnen bisher gelang – und letztlich Zufriedenheit erlangen werden.

Das aber nur, weil es eben heute noch einmal Gesprächsthema war. Wir sind indes alle immer noch glücklich und zufrieden. Und ich bin es nach meinem heutigen Jogg auch. Irgendwie ging es schon deutlich besser als gestern.

Das kann natürlich auch daran liegen, dass Anna mit mir gelaufen ist. Fast hätte sie schon nach einem Kilometer aufgegeben. Ihr Bauch und ihre Atmung spielten verrückt – was nach einer Pizza, kurz vor dem Laufen nicht wirklich verwunderlich ist. Aber dann hat sie natürlich doch die ganze Strecke bin Teufelsbrück und zurück mit mir absolviert.

Anna und Mathias nach dem Training. Im Hintergrund ein paar Pa’a-Shirts

Eigentlich hätte ich jedoch mit ihr schimpfen müssen. Denn, haltet Euch fest, sie war am Nachmittag schon die gleiche Strecke alleine gelaufen. Das waren also mal eben 22 Kilometer heute für meine Liebe.
Aber was soll es. Derzeit ist alles erlaubt, meinetwegen auch mal unvernünftiges Training. Sie hatte zumindest ihren Spaß, und ich meinen auch. Tatsächlich war sie heute scharf auf den Titel Frau-des-Tages. Ich enttäuschte sie jedoch mit meiner Aussage, dass in der ruhigen Trainingsphase kein Titel vergeben wird.

Von den anderen weiß ich nicht viel. Martin wollte auch laufen. Aber insgesamt sind die Systeme im Moment ein wenig auf Regeneration und Ruhe eingestellt. Und das, würde der Berliner Bürgermeister Wowi sagen, ist auch gut so.

Juut, soweit erstmal von hier. Morgen ist Päuschen. Und ich freue mich, Euch am Freitag an dieser Stelle wiederzusehen. In diesem Sinne.

Herzlichst, Euer mathias

Dienstag, 3. Juni 2008

Hückeswagen wir kommen!

Liebe Leute,

ich werde nicht müde, hier unsere Grillparty anzukündigen. Also: Donnerstag, 5. Juni, ab 19 Uhr auf der Alterwiese im Bereich Sechslingspforte (Ostufer) in Hamburg. Es wäre toll, wenn Ihr Grillgut und vielleicht auch ein paar Getränke mitbringen würdet. Denn wir wissen ja nicht wer kommt, und so können wir natürlich nicht vernünftig planen. Aber Dirk bringt einen großen Grill mit und dann geht's einfach los. Ach ja, und vergesst nicht die Telefongutscheine für meinen Strecken-Live-Ticker – mal sehen, wie ernst es Euch damit war.

Heute haben Martin und ich einen kleinen Schritt in die Zukunft getätigt. Wir haben das ganze Team für den Triathlon am 16. August in Hückeswagen angemeldet. Martin und Dirk werden im Mitteltriathlon starten, Anna, Thomas und ich im Jedermann- oder auch Volkstriathlon. Gemeldet haben wir uns mit dem Vereinsnamen "Pa'a-Team". Jepp!
Also wer Lust hat, tut es uns nach. Die Hückewagener Seite ist total gut gemacht, und die Anmeldung sehr simpel. Auf geht’s!

Heute hat es auch den Norden erwischt: Seit dem Nachmittag sind jede Menge Gewitter und noch viel mehr, viel Wasser in sich tragende, Wolken über uns in Hamburg hinweg gefegt. Aber ehrlich gesagt war das auch nötig. Denn ich konnte heute Mittag vor lauter Hitze und Schwüle in meinem Büro nicht mal mehr gerade denken. Echt irre.

Ähnlich überraschend wir der Regen kam heute auch eine tolle Nachricht für das Team. Eine sogenannte Post-Leistungs-Nachricht. Stefan Rießen überbrachte sie mir in einem Telefonat, mit dem ich ihn und sein Finisher-Sport-Team zum Grillen einladen wollte. Und was ist die gute Nachricht? Nun, er hat mit der Firma Sailfish gesprochen. Die wiederum hatte uns die Neoprenanzüge zur Verfügung gestellt – also geliehen. Nach dem Rennen hätte jeder von uns entscheiden dürfen, ob er den Anzug zurück gibt, oder aber für einen fairen Preis ersteht. Aufgrund der tollen Fernsehbilder jedoch, und vor allem aufgrund des tollen, für unseren Sport Werbung machenden, Eindrucks welches das Team hinterlassen hat, teilte uns Stefan nun mit, dass wir die Neos behalten dürfen – geschenkt. An dieser Stelle möchte ich auch Martin Ihnow, Geschäftsführer von Sailfish, für dieses tolle Geschenk danken. Das ist nun wirklich nicht üblich, dass man im Nachhinein so überrascht wird. So bekommt das Team auch nach dem Rennen noch eine riesige Anerkennung für die tolle Leistung. Super.

Kämpfe – Siege (vor Lanzarote)

Und dann fällt mein Blick auf unser Kästchen zu Hause. Es hängt direkt neben der Wohnungstür und darin verbergen sich Haustürschlüssel, Fahrradlichter und sonstiger Kleinkram. Vor drei Jahren, als ich mich auf die Quali und später auf Hawaii vorbereitete, hatte ich im Handy immer einen Spruch zur Begrüßung programmiert. Der lautete: "Kämpfe! Glaube!"

Anna hatte nun vor Lanzarote "Kämpfe – Siege" auf das schwarze Schieferkästchen gepinnt. Und die letzten Tage vor dem Rennen, also als wir noch zu Hause waren, fiel unser Blick immer darauf. Nun, nach Bestehen unseres großen Abenteuers habe ich den Spruch ein wenig modifiziert. Da werden wir nun noch ein paar Tage oder gar Wochen mit Freude drauf schauen.

So sieht unser Kästchen heute aus

Zum Spocht: Also in meinem Mail-Account war heute nix. Und so fühlte ich mich am Abend ein wenig wie in 2005 als ich ganz alleine den Blog "Der Weg nach Kona" auf der Seite des Handelsblatts (siehe Link auf der www.mythos-ironman-hawaii.de-Seite) bestritt: Wenn ich heute nicht trainiert hätte, wären hier keine Zeilen entstanden. Also rein in die kurzen Klamotten, Joggingschuhe an, und los – im strömenden Regen. Warme Dusche.

Aber was soll ich sagen, es fiel mir schwer, so schwer. Als bald hatten mich schon zwei Jogger überholt, einer davon so schnell, dass ich meine Schuhe beinahe in die Elbe geworfen hätte. Ja ich weiß, ich bin nun 41 Jahre alt, da wird man nicht mehr schneller. Aber gleich so langsam?! Oje.
Gut, ich habe die Schuhe anbehalten, bin weiter, ganz gemächlich, Schritt für Schritt. Bloß nicht nervös machen lassen. Immerhin bin ich schon seit Wochen nicht mehr ernsthaft gelaufen. Das macht sich bemerkbar. Kopfkino. Durchhalteparolen.

Total durchnässt aber halbwegs zufrieden

In Teufelsbrück habe ich mich dann erst mal Alibi-mäßig in eine kleine Dehnübung gestützt – reine Verlegenheit.
Wuusscchhh, schon kam der Nächste an mir vorbei geschossen. Ja wollte das mit den Typen denn heute gar nicht aufhören? Als weit und breit niemand mehr zu sehen war, bin ich umgekehrt. "Bitte, bitte", dachte ich, "bitte lass nicht noch jemanden an mir vorbei fliegen." Ganz kleinlaut, fast gewinselt, kaum hörbar, ist mein Wunsch aber doch zum Himmel vorgedrungen. Die fünf Kilometer Rückweg blieb ich von weiteren Frustrationen verschont. Und prompt fühlte ich mich besser, der Schritt öffnete sich ein wenig, man konnte fast von Laufen sprechen.

Nun denn, ich war wieder zu Hause angekommen. Klitschnass, kaputt, nicht glücklich aber wenigstens ein wenig zufrieden, den Genossen Schweinehund (wo kommt der eigentlich schon wieder her?!) in Schach gehalten, und ein paar Kalorien im Regen gelassen zu haben.

Jutchen, dass ist es für heute von hier. Ich möchte mich an dieser Stelle für Freitag Nachmittag mit Euch verabreden. Denn morgen möchte ich ein wenig Freizeit genießen (vielleicht ja auch für Training), und am Donnerstag Abend sind wir ja alle auf der Alsterwiese. Nicht vergessen: Donnerstag, ab 19 Uhr.

Und wir hören/sehen uns dann am Freitag wieder. Okay?!

Herzlichst, Euer mathias