Donnerstag, 26. Juni 2008

Runden mit Handicap

Liebe Leute,

ja wer spielt denn nun am Sonntag gegen unser Team im EM-Finale? Spanien oder Russland? Soeben beginnt die zweite Halbzeit. Ich bin gespannt.
Gespannt bin ich auch jedes Mal nachdem ich einen Blog geschrieben habe, ob Ihr noch dabei seid. Aber tatsächlich, wie ich an den Kommentaren sehe, Ihr kümmert Euch. An dieser Stelle mal wieder ein herzliches Dankeschön an UW, der mir mit seinem Hahntenjoch-Erlebnis Mut gemacht hat. Und Soeren, - naja, ich bin schon froh wenn ich es gut schaffe, auch wenn sich der Gashebel nicht vollständig um das Lenkerende dreht. Mal sehen, abwarten.

Hier kommt erstmal Post von Thomas:

"Und schwupp, da ist schon wieder Donnerstag.
Hallo zusammen,
wer hätte das gedacht, wir sind im Finale. Ich finds grandios, obwohl ich es nicht zu hoffen gewagt habe. Und auch wenn es kein so tolles Spiel war, ich freue mich.

Die Woche begann für mich mit Schwimmen. Um ungefähr 7 Uhr am Montag Morgen war ich im Freibad. Ich hatte wieder meinen Neo dabei, wollte aber dann doch ohne ins Wasser. Ich bin ja schließlich aus Eisen und die Seniorinnen schwimmen ja auch ohne Neopren. Was soll ich sagen, ein erfolgloser Schwimmtag. Nach 1200 Metern und ungefähr 30 Minuten Schwimmzeit war ich durchgefroren, die Finger und Zehen taub. Nix aus Eisen, obwohl, ich war fast genauso steiff – aber die bessere Bezeichnung wäre an diesem Morgen für mich wohl Eismann gewesen.
Glücklicherweise hatte der Tag ja gerade mal begonnen. Und am Montag Abend bin ich dann noch in die Laufsachen und 1:15 Stunden gelaufen, geschätzte 15 Kilometer. War also doch noch ein zufriedenstellender Tag geworden.

Die verhunzte Schwimmeinheit galt es nun am Dienstag wieder auszugleichen. Also bin ich wieder ins Freibad und habe mir den Neo angezogen – logisch. Herrlich, war das schön warm. Auch wenn die Technik ein wenig unter dem Auftrieb des Neos leidet, Hauptsache ich frier nicht. Für die Technik ist der Winter ja dann wieder da. Also wegen falscher Zeiteinteilung meinerseits bin trotz Neo nur auf 2000 Meter gekommen, mit einer Zeit von 39 Minuten. Der nächste Golfschüler stand schon in den Startlöchern.

Am Mittwoch stand mal wieder das Rad auf dem Programm. Knappe 2 Stunden bin ich hier durch die Gegend gerollt. Es war zwar nicht sonderlich warm aber ich fand’s sehr schön, tolle Stimmungen am Morgen. 53 Kilometer hatte mein Tacho gezählt. Mein Empfinden sagte zwar mindestens 62 Kilometer, aber wir wollen mal dem technischen Gerät das Vertrauen schenken.

Für den heutigen Donnerstag kann ich noch nichts aufschreiben, aber er ist ja auch noch nicht zu Ende.
Also bis denne, – ich hab die Laufsachen schon an.
Thomas"

1:0 Spanien! Rumms. Spanien dreht auf. Gut, dass ich irgendwann mal gelernt habe, blind zu tippen. Naja, nicht blind, aber ohne auf den Monitor des Computers schauen zu müssen.

Also Thomas ist wirklich gut dabei. Das ist toll. Ach, ich würde mich schon sehr freuen, wenn zum Beispiel die Kippen endgültig seiner Vergangenheit angehören würden, und er sich für ein dauerhaft sportliches Leben entscheiden würde. Na und im Moment sieht das echt prima aus. Und Thomas, damit Du weiterhin Motivation hast, kann ich Dir verraten, dass Dein alter Schulfreund Axel Schubert auch mit dem Gedanken spielt, nächstes Jahr in Klagenfurt zu starten. Das kann ja ein Rennen werden.

Ansonsten gibt es von unserem Team nicht all zu viel zu berichten. Dirk hält sich regenerativ sehr bedeckt, Martin ist auf der Kieler Woche und Anna, wie ich, immer noch krank. Aber spätestens in zehn Tagen wird sie ja auch wieder radeln. Denn sie begleitet mich ja auf der Alpentour und ihr Rennrad wird natürlich auch eingepackt.

Bergedorf-Björn (l.) und Martin auf dem Deich

Ich musste in dieser Woche trotz Erkältung ran. Der Arzt meinte, das sei kein Problem, ich solle halt nicht so hart trainieren. Nö klar, ist der schon mal mit Martin Rad gefahren? Am Dienstag haben wir zwei uns nämlich nach dem Büro gemeinsam auf die Drahtesel geschwungen. Nun, zu Beginn war das auch recht gemütlich. Aber dann trafen wir Björn aus Bergedorf auf dem Deich, und als wir nach einer Viertelstunde umdrehten und nun den Wind von vorne hatten, da konnte sich unser Martin doch wieder nicht mehr zurückhalten.

Zuerst waren das nur 32 Stundenkilometer, aber mit zunehmendem Wind – so schien es mir zumindest – machte der Bursche vorne immer mehr Dampf. Ich, mit ärztlichem Attest, versteckte mich schön in dritter Position und lächelte wissend vor mich hin. Aber als dann die 38 auf unseren Tachos leuchtete, drehte sich Björn kurz zu mir um und fragte, ob hier irgendjemand einen Startschuss gegeben hätte. Ich verneinte und verwies auf das jugendliche Alter meines Freundes. Nun denn, kurze Zeit später musste Martin aus Zeitgründen abdrehen (vielleicht fährt er auch darum immer so schnell?!) und ich kurbelte noch eine Weile mit Björn. Letztlich war ich nach 80 Kilometern zu Hause; 2:41 Stunden; 30er Schnitt. Ging eigentlich für krank. Aber ich bin auch wirklich viel hinten gefahren – ehrlich währt am längsten.

Gestern war dann nix mit Training, dafür schwitzen für und mit unserem Fußball-Team. Jesses, war das ein Gerumpel. Aber irgendwie war ich mir immer sicher, dass dies schon gut gehen würde. Und als es gut gegangen war, da freute ich mich gar nicht so richtig, weil es nun wirklich nicht gut gespielt war. Aber gut, zu diskutieren gab es viel. Zum Beispiel, dass Lahm hätte eigentlich einen Elfer kriegen müssen, dass er auf der anderen Seite auch eigentlich einen wegen Trikothalten hätte hergeben müssen, dass er haarsträubende Fehler gemacht hatte, aber sein Tor wirklich kaltschnäuzig und weltklasse war. Dies nur als einige wenige Beispiele.

Müllersches Selbstporträt mit Bergedorf-Björn auf dem Deich am Dienstag

Heute, immer noch krank, musste ich indes wieder aufs Rad. Die ersten Meter begleitete mich mein lieber Kollege Carsten Kemmling. Nachdem er jedoch abgebogen war, hatte ich noch gut 50 Kilometer Einsamkeit. Denn es war fast nichts los auf dem Deich. Und was soll ich sagen, das war wirklich schön. Einfach kurbeln, immer treten, rund rund rund, auf die Wiesen, den Asphalt, die eigenen Beine gucken und immer weiter pedalieren. Da können die Gedanken auf Weltreise gehen. Meine schafften es jedoch nur bis über die Alpen und zurück. Immerhin!

Zu Hause war ich nach – 2:0 Spanien; wahnsinnig geile Hütte – nach 70 Kilometern und 2:31 Stunden. Das macht einen Schnitt von 28,5 Km/h. Das war gar nicht schlecht, denn am Kreisel hatte ich noch unter 28 und auf dem Rückweg stand mir der (leichte) Wind auf die Nase. In den Vierlanden bin ich dann auch die ganze Zeit 32 Km/h gefahren, aber in der Stadt ist das dann alles schnell für die Katz. Na und als ich dann im Hausflur die Tür aufschließen wollte und das Rad wenige Zentimeter zurück schob, da quietschte es am Hinterrad. Ein Blick und der Fall war klar. Also ich kann Euch sagen: Wenn der Bremsblock die ganze Zeit so am Hinterrad geschliffen hat, dann habe ich mehr Dampf als ich wusste.

Jutchen, nun sitz ich hier und die Beine sind doch recht müde. Meine Nase läuft weiterhin und ich niese alle fünf Minuten. Noch dreimal niesen und Spanien ist im Finale.

Und noch zehnmal schlafen und ich starte meine Dämonen-Tour durch die Alpen. (3:0 Spanien; ja gibt es das denn?!!) Wie habe ich immer zum Team gesagt: Lieber würde ich einen Ironman machen. Aber was soll’s. Man wächst mit seinen Aufgaben. Und Wille ist Alles!

Herzlichst, Euer mathias

P.S.1: Wir sehen uns dann am Montag Abend, respektive Dienstag Morgen wieder!

P.S.2: Anna surft gerade bei Amazon, und da fällt mir was ein. Wenn Ihr alle mein Buch so gut findet – könnte nicht der eine oder andere mal eine kurze Rezension auf Amazon schreiben? Das wäre schön.

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Mathias!

Ich setz mich mal die Tage wegen Amazon ran. Versprochen!
Habs leider vermasselt mein Dämon zu schreiben. Ich hatte okay zugegeben ganz aktuell Ende April nen Radsturz auf nem Bahnübergang, aber seitdem klicke ich mich auf jedem aus meinen Pedalen aus, damit ich bei einem erneuten Sturz mich abfangen kann.
Ich glaub an dich! Dieses Mal schaffst Du den Hantenjoch ohne einmal abzusteigen.
Vertraue Dir, gib niemals auf! Sowas würde Mark Allen jetzt sagen ;-)
Und obwohl Du da abgestiegen bist, startest Du nochmal, Du würdest es eben wieder tuen (würde Stefan Kuhlmay jetzt sagen). Und wenn Du am Berg bist, denk dran:
Erst tut es weh- dann kommt der Spaß!
Zu diesem Satz kannst Du gerne mal Sabine Schumacher fragen.
Naja und weil Du ja so motiviert bist und sogar krank trainierst, fallen mir dazu noch so Sätze wie:
- Was die können, das kannst Du auch (vom Uwe Schröder)
- Wenn Du scheiterst, kämpfe weiter- darum geht's im Leben (vom Russel Craig)- Dieses mal schaffst Du es ;-)
-Du kannst alles schaffen, wenn Du es wirklich willst (Andreas Niedrig). Willst Du doch wirklich oder?
-Lebe deinen Traum (Marianne Rütschi). Und jetzt sag mir nicht, dass das nicht Absteigen kein Traum von Dir ist!
-Man muss sich nur trauen (Susanne und Jochen Baumann). Das tust Du ja auf jeden Fall ;-)
- Wenn Du bereit bist, kann kommen, was will (Team Hoyt). Also sei bereit in 10 Tagen!
-Wille ist Alles (Mathias Müller). Stimmt sogar, solltest Du mal ausprobieren.

Naja und wenn Du mir bei solchen Sätzen nicht glaubst, dann solltest Du Dir mal das Buch "17 Stunden zum Ruhm" von einem begnatedeten Sportler namens Mathias Müller kaufen.
Link zum Kaufen wäre:
http://www.amazon.de/17-Stunden-zum-Ruhm-Ironman/dp/3768852512

Solltest Du die 19,90€ zum Kaufen nicht haben, guck doch einfach mal unter den Angeboten, da sind sogar 87Stück von bei Amazon drin.
Absolutes top Buch also!

Von mir gibt es 2 Radeinheiten, eine Laufeinheit und gestern Wechselzonentraining zu berichten.
Sonntag ist Sprinttriathlon in Kropp.
www.kropp-triathlon.de
Triathlon wächst und wächst, sowas erfreut das Sportlerherz.

Grüße aus Schleswig
Tim

Anonym hat gesagt…

Hossa!

Sehr schön zu sehen und zu lesen, dass der Blog weiterhin Bestand hat! Nach solch einer harten und anstrengenden Vorbereitung kann man ruhig mal ein wenig Auszeit nehmen und sich wieder anderen Dingen im Leben widmen.

@Mathias
Leider habe ich das Buch erst Sonntag gekauft und kann daher noch keine Rezension schreiben. Wobei sich das Buch auch ohne Rezensionen gut verkauft (zumindest an mich ;-)!)

Grüße und gute Besserung!
Torben

Anonym hat gesagt…

Hallo Mathias, war mir eine Freude Deinen Wunsch zu erfüllen. Da Du mit Deinem Bruder sicher ein anderes Tempo über die Berge fährst als wir, werden wir uns vermutlich nur im Start/Zielbereich mal sehen.
Bis Oberammergau Gruß Lanzarote Ralf

Janinchen hat gesagt…

Hallo,

ich lese schon einige Zeit Deinen Blog und bin sehr begeistert davon. Bin am 24. Mai dieses Jahres (kommt euch das Datum bekannt vor? ;-) meinen ersten Halbmarathon in Mannheim gelaufen. Ok, ich weiß, ein Bruchteil, eurer Leistung, aber ich war schon stolz auf mich, das geschafft zu haben. Jetzt trainiere ich für Ende Oktober in Frankfurt und will dort dann 42 km zurücklegen - ob ich das schaffe, weiß ich noch nicht. Ich finde das soooo toll, was ihr geleistet habt und weiß selbst, wieviel Disziplin man über eine so lange Zeit benötigt. Leider wohne ich wirklich weit von Euch weg, werde aber im August einen Freund in Hamburg besuchen gehen. Wollt ihr nicht nochmal ein Grillfest zu dieser Zeit planen? Würde Euch wirklich gern mal kennenlerne, erzählen und natürlich das ein oder andere Schlückchen trinken :-)
Liebe Grüße, me :-)

Anonym hat gesagt…

Ich musste gestern so oft an diesen Blog denken, das glaubt ihr mir nicht...
Normalerweise fahre ich 25 Kilometer mit dem Auto zur Arbeit... jedoch gestern streikte das tolle auto und ich musste gezwungener maßen auf meinen drahtesel umsteigen...

Im Auto sind mir nie diese Berge aufgefallen die es zu bewältigen gibt und bei dem letzten Berg vor meinem ziel (die arbeit... juhu)war ich kurz davor abzusteigen... immer wieder aus dem sattel aber über 9 kmh kam ich einfach nicht...

In dieser situation musste ich irgendwie an den blog denken und von wegen "wille ist alles" etc...

vorher habe ich mir nie so große gedanken darüber gemacht.. auch wenn ich den blog von anfangan schon verfolge...
Aber gestern wurden mir die worte bewusst! ich bin nicht abgestiegen und habe einfache die zähnen zusammengebissen...! Ich kam zwar sehr verschwitzt und total fertig (es war auch relativ warm mit 27 grad) an und brauchte auch erst 15 minuten pause bevor ich anfangen konnte zu arbeiten, jedoch war das auch irgendwie sau "geil"!

Ich glaube der gestrige tag war so ein kleines schlüsselerlebnis. Ich habe mir vorgenommen öfters radzufahren (angefangen zu joggen habe ich vor 2 jahren, fehlt nur noch schwimmen*lach*) und habe heute morgen vor der arbeit eine 67er runde gedreht (mühselig ernährt sich das eichhörnchen).

Wollte dies einfach mal gesagt haben :)!

Grüße Stefan B.

p.s. die rückfahrt war umso schöner... nur bergab ;)

Anonym hat gesagt…

Hoi Mathes !
Das meinFotoauftrag auf Lanzarote nicht spurlos an mir vorbeigegangen ist, weißst du ja. Und das Antje endlich mal Sport treiben wollte (segeln zählt ja nich...) war ein schöner zweiter anlass: Gerade eben sind wir von unser zweiten Runde zurück. Mit einem schönen kleinen Sunn, das wir gebraucht in lübeck aufgestöbert haben und meinem Hobel haben wir die ersten 35 Kilometer abgerissen. Keine erwähnenswerte strecke, aber ein Anfang.
Schönes Wochenende !

Martin

Anonym hat gesagt…

Na klar sind wir noch dabei, was für eine Frage?!
Punkt Amazon ist schon erledigt!
Pflegt Euch weiterhin gut,
lieben Gruss Andrea

Anonym hat gesagt…

Hey Mathias!

Ich kann leider noch keine Rezession schreiben, weil ich Neukunde bin :-(
Muss ich mir mal bei nächster Gelegenheit meine Sachen bei Amazon bestellen, dann gibts auch die versprochene Rezession ;-)

Schöne Grüße aus Schleswig
Tim

PS: Wir warten schon alle sehnsüchtig auf den nächsten Blog...

Anonym hat gesagt…

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