Montag, 2. Juni 2008

Vakuum

Liebe Leute,

das wichtigste direkt zu Beginn. Am kommenden Donnerstag, den 5. Juni werden wir uns abends ab 19 Uhr an der Alsterwiese in der Nähe der Sechslingspforte bzw. Schwanenwijk zum Grillen treffen. Nach langem Hin und Her mussten wir feststellen, dass ein Wochenendtermin erst in einigen Wochen zustande kommen würde. Daher muss der Donnerstag Abend herhalten. Wir würden uns freuen, wenn Ihr alle dazu kommen würdet. Ihr erkennt uns (wahrscheinlich) an den Pa'a-Shirts. Könnte aber auch sein, dass Ihr uns einfach anhand unserer Gesichter erkennt. Logisch, die habt Ihr ja nun einige Monate lang zur Genüge gesehen.
Dirk bringt einen großen Gasgrill mit und wahrscheinlich auch einige Kaltgetränke. Wenn Ihr vielleicht auch ein paar Dinge dazu beisteuert, sollte einem gemütlichen Abend nichts im Wege stehen. Die Wettervorhersage sieht sehr günstig aus, trotzdem Decken und leichte Jacken nicht vergessen. Und sollte es wieder erwarten regnen, so nehmen wir die Sonne in unseren Herzen und entern die nächste Kneipe.
Also abgemacht: Donnerstag Abend, 19 Uhr, Alsterwiese am Ostufer!

(Und im laufe des folgenden Textes werde ich nun ein paar Rennbilder von Anna-Sophia einstreuen, denn als sie ihren Bericht lieferte, waren wir noch nicht im Besitz der schönen Fotos. Also dann, in loser Reihenfolge:)

Dann an dieser Stelle einen ganz herzlichen Gruß nach Bukarest an Sören. Das war ein schöner Abend, und beim nächsten Mal Schwimmen mit Anna kannst Du Dich auf was gefasst machen. Halt die Ohren steiff, und wenn Du mal im Lande bist, dann melde Dich. Oder wir trinken bei Deinem Freund Christian in Ratingen ein Bierchen. Apropos: Warum hat niemand kurz angehalten, als Ihr mich am Montag überholt habt?!

Und für alle die jetzt denken, hier gehen gleich die Lichter aus. Nein, dass werden sie nicht. Ich wollte immer bis mindestens zur Transalp weiter schreiben und werde dies auch machen. Was danach geschieht ist auch von Euch abhängig. Sicher werde ich irgendwann den Blog aufgrund von Kapazitätsgründen wechseln müssen, aber das bekommt Ihr dann alle rechtzeitig mit. Fakt ist: Mit Klagenfurt steht das nächste Projekt vor der Tür. Aber dazu mehr, weiter unten.

Anna nach der ersten Runde schwimmen – dahinter Männer, welche die zweite Runde absolviert haben

Noch ein wichtiger Punkt: Mit Hilfe des Kommentars von Markus können alle diejenigen, welche die Sendung im Fernsehen verpasst haben, nun via Verlinkung in der rechten Menüleiste, Beitrag und Studiobesuch vom letzten Mittwoch noch mal auf der u-tube ansehen. Viel Spaß dabei – und Taschentuch nicht vergessen.

Wie schon erzählt, waren Dirk und ich am Samstag zum ersten Mal wieder auf dem Deich. Und ohne uns abgesprochen zu haben, sind mittlerweile alle anderen auch wieder ins Training eingestiegen. Trotzdem fühle (zumindest) ich mich ein wenig wie in einem Vakuum. Anscheinend waren die vergangenen sieben Monate doch voller Anspannung, und derzeit würde ich gerne ein wenig Luft holen. Einfach mit Ruhe an die Sache ran gehen.

Anna auf dem Weg in die Feuerberge

So ist Anna gestern mit mir ausgefahren, und als sie auf den ersten Meter immer wieder Vollgas (für sie wahrscheinlich nur Halbgas) gab und ständig einige Meter vor mir her juckelte, da wäre mir wirklich bald die Hutschnur hochgegangen. Tatsächlich war mir (wenigstens auf den ersten Kilometern) eher nach ruhiger Ausfahrt, ich wollte die Sonne genießen, dem Autoverkehr der Stadt den Rücken zuwenden, ausspannen. Stattdessen: Immer hinterher hecheln.

Anna am Mirador mit Anfeuerung

Wir haben das dann mal besprochen. Zum einen konnte ich ihr erklären, dass der/ihr Körper nach einer solchen Anstrengung wie dem Ironman-Lanzarote einfach mal ein paar Wöchelchen ruhiges Training benötigt. Zu anderen konnte ich ihr vermitteln, dass ich auch nur ein Mann bin. Ein Mann mit Gefühlen. Ein Mann der gewisse Zeit braucht, um damit klar zu kommen, dass er wahrscheinlich in Zukunft desöfteren hinter seiner Liebsten im Windschatten hängen muss, um mit ihr fahren zu können.

Wie kann man einen Ironman so lächelnd bewältigen? Keine Ahnung, aber Anna kann

Es ging also ruhig weiter. So ungefähr zehn Kilometer. Dann war vor uns ein Triathlet, nicht mehr ganz jung, aber nicht gerade freundlich grüßend. Und als er auch zehn Minuten nach seinem Überholmanöver nicht richtig entschwunden war, sind wir mit Karacho an ihm vorbei. Hättet Ihr sehen sollen. Anna mit hochrotem Kopf, immer Druck auf dem Pedal, der Typ könnte sich ja eventuell an gehängt haben. Aber als ich mich drei Minuten später umschaute, war weit und breit nichts mehr zu sehen.

Von da an fuhren wir aber tatsächlich ruhiger. Und hinterm Kreisel machte Anna eine Stunde Pause (döste so vor sich hin), während ich, die Transalp im Nacken, beziehungsweise vor den Rädern, eine 30-Kilometer-Extra-Schleife einlegte. Auch da jedoch ein kleines Vakuum. So sehr ich mich auch anstrengte – nur mäßige Leistung.

Päuschen am Kreisel mit frischen Erdbeeren (Körbchen:2 Euro)

Wieder bei Anna, und eine große Cola am Kreisel später, legte sie gleich wieder los wie die Feuerwehr. "Fahr ruhig zu", war alles was mir noch gleichmütig über die Lippen kam. Und als ich mich drei Minuten später fragte, ob es noch Sinn macht, hinter ihr her zu stiefeln, war sie schon außer Sichtweite. Nein, es machte keinen Sinn mehr.

Wie gesagt, Vakuum, keine richtige Einstellung zum Schnellfahren. Ermattet. Müde. Regenerationsbedürftig.
An dem Abzweig zur "Grube" wartete sie jedoch auf mich. Gnädigst. Tatsächlich, wie sie mir später sagte, stand sie drei Minuten am Straßenrand. Das ist irre lang! Augenscheinlich war sie mit 37/38 Sachen bis dorthin gefahren.

Anna-Sophia Bubenzer – You are an Ironman!

Und als ich wieder bei ihr war, ging das ganze Spiel von vorne los. Anna vorweg – ja richtig, Anna vorweg – und ich hinten dran. Mit 38/39. Ach, irgendwie ist man ja sogar stolz, wenn die Spaziergänger zuerst beiläufig schauen, dann aber intensiver glotzen, weil sie realisieren, dass dort auf der Straße gerade ein Rollentausch stattfindet – zumindest wenn man vom Standard ausgeht.
Trotzdem hatte ich nun meine Einstellung wieder gefunden, und so wechselten wir uns ab, drückten den Deich gen Norden, immer am Limit zur Beinquetsche, zum Abbruch. Ich glaube, die GL8er in Burscheid wären beim Leistungstest aus allen Wolken gefallen, wenn Anna dort die gleiche Leistung in den Wattmesser gedrückt hätte.


Anna mit alter Formstärke gestern Nachmittag auf dem Deich

Jedenfalls, Anna hat zu ihrer alten Radstärke zurück gefunden. Und das was ich gestern gesehen habe, zeigt doch, dass sie anscheinend am Renntag auf Lanzarote noch irgendwas von der Erkältung im Körper hatte – oder vom Schwimmen.

Anna nochmals gut gelaunt

Thomas war gestern auch wieder sporteln. Er hat es mit Joggingschuhen probiert. Ja, er sei schon müde gewesen, meinte er heute. Dennoch sei er seine Stundenrunde in 1:01 Stunden gelaufen – ohne Hektik, ohne Pulsgurt. Ich möchte ihn im übrigen darin bestätigen, in den nächsten zwei/drei Wochen ohne technische Kontrollmedien zu trainieren. Lieber einfach so, wie man Lust hat. Und gerne locker. Ich schreibe schließlich auch mit einem leckeren Sahnetörtchen neben mir.

Martin war schwimmen heute Morgen. Gibts das? Also Training schön und gut. Aber früh aufstehen, wo man den Jahreshöhepunkt gerade eine Woche hinter sich hat. Da bekomme ich gleich ein schlechtes Gewissen. Müsste ich nich auch schwimmen? Selbst wenn Klagenfurt noch über ein Jahr entfernt wartet? Och, nöö, ich glaube ich nehm mir noch ein wenig Zeit. Vakuum halt.

Jutchen, trotzdem seht Ihr, wir machen weiter. Wenn auch erst mal ein wenig ruhiger. Im meinem Kopf jedoch formt sich schon ein Langfrist-Plan. Demnach geht das Projekt Klagenfurt so richtig im Oktober los. Bis dahin werden wir ein paar Spaß-Rennen absolvieren (hier wieder der Hinweis auf den Traum-Wettkampf Hückeswagen) und auch mal Dinge machen, für die wir bei unserem Lanzarote-Projekt keine Zeit hatten, nämlich Technik- und Schnelligkeitsschulung.

Trotzdem, wer in Klagenfurt dabei sein möchte, darf nicht den (mir noch unbekannten) Einschreibetermin verpassen. Ich habe schon von einige Interessierten gehört, die als stille Mittrainierer dabei sein wollen. Dazu sagen wir alle: Herzlich gerne. Bis dahin,

herzlichst, Euer mathias

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey!

Finde ich echt schön, dass der Blog weitergeht!
Das erfreut das Triathletenherz.

Donnerstag kann ich leider nicht, wäre sehr gerne aus Schleswig zu euch nach HH gekommen, dann hätte ich mir gleich mein T-Shirt abholen können und von Dir Mathias eine Signatur für mein Buch...

Könnt ihr eure Spaßwettkämpfe vielleicht ein paar Wochen vorher ankündigen? Und vor allem vielleicht mal einen in Schleswig-Holstein machen?
Termine findet ihr unter:
www.shtu.de
Da in der rechten Spalte sind ein paar Triathlonwettkämpfe aufgelistet.
Würd sehr gerne mal gegen euch Ironmen nen Sprint- oder Olympischen Triathlon fahren ;-)

Bin zwar erst 18, aber für die beiden Distanzen sollte es für mich kraftmäßig reichen.

Grüße aus Schleswig
Tim

PS:
Mathias schreibst Du jetzt noch eine Erweiterung zu deinem Buch mit einem Kapitel für euch? Das wäre ja auch so eine passende Story ;-)

Anonym hat gesagt…

Vielleicht kommen Mark und ich vorbei. Ansonsten sieht man sich ja dann am Samstag!

Liebe Grüße,
Katrin

Nadine hat gesagt…

Hallo! Bitte behaltet den Blog auf jeden Fall, es macht riesig Spass, hier Euren Werdegang weiter zu verfolgen. Daher auch noch ein Kommentar von mir - genauer gesagt drei Dinge:
1 - von Lausanne aus nach Hamburg wird leider nichts, da zu weit, vor allem fuer Grillen. Aber solltet Ihr mal hier in der Region sein, meldet Euch. Ansonsten waere ich gerne vorbei gekommen.
2 - Soeren, das ist wohl der Soeren, dessen Blog ich auch verfolgt habe. Genauer gesagt der Freund meines (Studien-)Freundes Henning, den ich auch gerade zum Triathlon zu ueberreden versuche und der uns dann kurzerhand per Mail miteinander bekannt machte - Ironman und Volkstriathlon ignorierend in einen Topf schmeissend :-) kleine Welt...
3 - In ein Vakuum sind wir letztes Jahr nach unserem ersten Marathon gefallen, aus dem wir aber nicht mit 38 Sachen eine Woche spaeter rausgekrabbelt sind. Den ganzen Winter und Fruehjahr hat es gebraucht. Schoen, dass Ihr jetzt schon neue Ziele definiert. Viel Spass dabei.
Gruss, Nadine

RoadrunnerHH hat gesagt…

Super das es mit dem Blog weitergeht. Freue mich schon zu hören wie es bei euch weitergeht.
Leider kann ich auch nicht zum Grillen am Donnerstag kommen! Würde ja gern aber da ist leider Schwimmen angesagt. Irgendwie muss ich mich ja noch etwas auf die 1,5 km beim Cityman am 6.7. vorbereiten. Sind nicht ganz die 3,8 km wie bei euch, aber ich will mal kleiner Anfangen und das Wasser war bis jetzt noch nicht so mein Freund.
Wünsche dann allen die es zum Grillen schaffen viel Spaß und freue mich schon auf das T-Shirt.

Viele Grüße

Florian

Thorsten hat gesagt…

Leute, was Ihr da geschafft habt, ist schlicht und einfach der Hammer. Ich ziehe absolut meinen Hut vor Euch und hoffe, dass man sich irgendwann mal bei einem Triathlon trifft. Ihr habt viele aus meinem Freundeskreis (und auch mich) motiviert, mal was anderes auszuprobieren und wir sind auf einem guten Weg. In zwei Jahren wollen wir in Zürich an den Start gehen, hoffentlich seid Ihr alle dann immer noch dabei und kommt uns in der schönen Schweiz besuchen.

Herzlichst,

Thorsten

Anonym hat gesagt…

Hi! Danke fuer die Gruesse. Tja, warum haben wir nicht angehalten... Zum einen waren da jammernde Kinder und genervte Frauen auf den Rueckbaenken, zum anderen hat der Typ hinter mir gehupt und obendrein sahst Du auch noch recht konzentriert aus. Fand ich uebrigens allerhand nach dem(n) Bierchen vom Vortag... Ich habe jedenfalls schon 100 Meter vorher gesagt: Guckt mal, gelbes Rad. Wenn da Giant drauf steht, dann ist das Mathias...
Viel Spass beim Training - ich geh heute auch mal wieder ein ruendchen laufen.
Beste Gruesse
Soeren

@Nadine: Witzig... tatsaechlich kleine Welt

Anonym hat gesagt…

Wir sehen uns Samstag und leider nicht am Donnerstag, aber vielleicht ist ja auch dein/euer "Lotterleben" bald oder bald bald vorbei.....l
Bis bald jochen

MATTHIAS hat gesagt…

Ich hab leider erst letzte Woche von eurem Projekt gehört aber in den letzten Tagen intensiv nachgelesen... Bisher nix mit Triathlon am Hut gehabt macht Ihr Lust auf mehr. War gestern laufen, heute schwimmen... Ein bißchen mehr als 25m waren es... aber nicht viel... Trotzdem werde ich auch ein Ironman!!! Klagenfurt scheint mir zu kurz ohne professionelle Hilfe aber spätestens 2010...

Danke für einen tollen Blog. Gratulation zu einer fantastischen Leistung und Glückwunsch zu der Tatsache dass ihr unzählige Menschen begeistert habt.

Anonym hat gesagt…

Super, vielen Dank für die Links zu den Stern TV beiträgen, hab ich Tröte doch beide male verpasst!Aber tolle Berichte und Bilder!

Und auch schön zu hören, dass das mit dem Blg erstmal weiter geht:-)

gruß Annika