Sonntag, 20. April 2008

Zweifünftel, Dreifünftel

Liebe Leute,

von wegen schönes Wetter in Hamburg. Heute war es auf dem Rad ähnlich kalt wie gestern. Erst am späten Nachmittag wurde es etwas freundlicher. Aber da hatten wir unsere Arbeit schon getan – zumindest Anna, Martin und ich.

Wer uns aber heute auf dem Deich gesehen hat, der sah mal wieder dicke, dicke Winterklamotten. Nun denn, es hilft nichts, da müssen wir durch. Bevor Anna von der heutigen Runde erzählt, muss ich nur der Vollständigkeit halber erwähnen, dass Dirk und Thomas heute bisher noch kein Training absolviert haben – daher Zweifünftel, Dreifünftel. Thomas meinte eben am Telefon ganz ehrlich, dass gut sein könne, dass er auch am Abend nichts mehr hinbekommt. Sein Golfturnier hat ihn anscheinend echt gefordert. Dafür macht er morgen wohl ein langes Ding auf dem Rad. Aber das wird er Euch dann selbst berichten.

Ach ja, fast vergessen. Thomas übernimmt ab morgen wieder. Ich muss für zwölf Tage job-technisch ausser Landes. Eigentlich nicht schlecht (um nicht zu sagen sau gut), bei Martinique zu segeln. Auf der anderen Seite wäre ich in dieser Phase auch gerne bei unserem Team. Wie auch immer, Job ist Job und Schnaps ist Schnaps, und zudem hoffe ich, dass Martinique echt schön wird. Und so kann ich, vor der ganz heißen Phase, auch mal ein wenig Abstand von tausenden Gedanken, Ideen und manchmal auch Sorgen rund ums Team bekommen. Vielleicht gar nicht so schlecht.
Die Vier sind eh gut gebrieft und wissen ganz genau, was in den Tagen zu tun ist. Wir haben noch rund drei harte Wochen Training zu absolvieren, die sollten so gut genutzt werden wie es irgend geht.

Aber nun zu Anna und der heutigen Ausfahrt:

"Hej,
eine Niederlage ist was anderes. Dennoch konnte ich heut nicht so wie ich eigentlich wollte. Schon bei den ersten Metern auf dem Rad machten sich beide Knie durch Schmerzen bemerkbar. "Nichts zu machen", dachte ich zuerst. Also hab ich gesehen wie weit es ging. Immer im Schlepptau der Jungs fuhr ich mit, bis wir zum Kreisel kamen. Dort stand mein Entschluß fest: Ich habe M&M fahren lassen, und bin auf dem großen Deich weiter, Richtung zu Hause.

Ich bin mir sicher, dass es richtig war nur eine kleine Runde gefahren zu sein. Denn wenn ich jetzt überzocke, stehe ich in vier Wochen ziemlich blöd da – und das wäre ja wohl ein ziemlicher Anfängerfehler.

So bin ich mit 78 Kilometer und einem 28,7er Schnitt nach Hause gekommen. Und nach dem Duschen gab es zur Belohnung für meine tüchtigen Knie wieder die brillianten "Meine-Base"-Wickel. Für heut’ war’s das mit Training. Jetzt nutze ich die mir noch verbleibende Zeit, um mit meinem Liebsten zusammen zu sein, denn ab morgen war’s das dann erst mal wieder mit allem.

Liebe Grüsse an Alle, von mir gibt’s erst wieder am Dienstag Neuigkeiten, denn der morgige Tag ist voll mit Arbeit – wie immer montags.
Eure Anna-Sophia

P.S.: Oder war ich nicht so in Form weil wir gestern noch Besuch von Doro und Suse hatten?
Ähm, aber nein, da müssen dann schon schwerere Geschütze aufgefahren werden.
Liebe Grüsse an die Gläserfront. War schön mit Euch!

Hier noch meine Wochenübersicht:

Montag: FREI
Dienstag: 1:26 Stunden Brustschwimmen, 3800 Meter
Dienstaqg: 1:03 Laufen, ca. 11 Kilometer
Mittwoch: 2:31 Stunden langer Lauf, ca. 26 Kilometer
Donnerstag: 1:00 Stunde Schwimmen, 2100 Meter
Freitag: 1:30 Stunden Laufen
Samstag: 4:20 Stunden Radeln, 117 Kilometer, 27er Schnitt
Samstag: 40 Minuten Schwimmen, 1500 Meter mit Neo
Sonntag: 2:43 Stunden Radeln, 78 Kilometer, 28,7er Schnitt

Gesamt: 15:03"

Anna und Mathias beim pausieren

Also zuerst mal finde ich Annas Woche echt klasse! Zudem meine ich, dass es heute in der Tat alles andere als eine Niederlage war. Und wenn man bedenkt, dass Anna den Deich ganz alleine hoch gefahren ist, und mit fast dem gv leichen Schnitt nach Hause gekomme ist wie Martin und ich, und wenn man dann noch weiß, dass Martin und ich den Deich auf dem Rückweg mächtig weggedrückt haben, dann ahnt man, dass Anna, nachdem sie sich von uns getrennt hat, ganz schön gebrettert sein muss. Komisch eigentlich: Erst schmerzen die Knie, aber dann mit rund 40 Sachen gen Norden fahren – alleine.

Die Damen in Feierlaune: (v.l.) Doro, Suse, Anna

Ach ja, und dann war da ja noch der Hinweis auf unseren gestrigen Abend. Der war natürlich alles andere als regenerativ. Denn gegen 22.30 Uhr tauchten Suse (richtig die Liebste meines Bruders Jogel, vom Trainingslager auf Sardinien) mit ihrer Freundin Doro bei uns auf. Und eigentlich sollte es nur ein kurzes Glas Prosecco werden. Tatsächlich haben wir dann bis 2 Uhr am Morgen getagt, und haben, aufgrund von Kontrollverlust, einige Gläser zerschmissen. Trotzdem auch von mir: Vielen Dank für den Besuch, das schreit nach Wiederholung.

Zurück zum Deich. Als Anna, Martin und ich noch alle zusammen waren, mussten wir zwischendurch mal kurz anhalten. Naja, warum hält man so an, während der Radeinheit. Weil Anna ihre Klamotten neu anordnen musste. Bei der Gelegenheit habe ich dann schnell ein Käsebrot vernascht, weil ich – zumindest im Training – das viel besser finde, als irgendwelche tollen Energie-Riegel, auf die unsere Jungs so schwören.

Bei der Gelegenheit hat Martin uns auch gleich gezeigt, dass er ein Gespräch mit mir vom Vortag in die Tat umgesetzt hat. Seht Euch doch dazu einfach den kleinen Film an.



Anschließend, also nachdem Anna uns verlassen hatte, sind Martin und ich dann auf die andere Elbseite, wo wir einen kleinen Deich-Radweg entdeckt haben, der mir in rund zwölf Jahren Hamburg-Radeln noch nie aufgefallen ist. Aber schaut Euch Martins Bericht selbst an:

"Hi Mathes!
Ach, das war eine schöne Runde heute mit Euch. Ich hoffe Anna's Knie geht's wieder besser.
Insbesondere die neue Deichstrecke auf der anderen Elbseite ist schön. Toll, dass wir die entdeckt haben.

Bin mit 3:39 Stunden, 107 Kilometern und einem Schnitt von 29,10 Km/h nach Hause gekommen, hab’ dann (wie empfohlen) ruckzuck meine Laufsachen angezogen und bin losgelaufen – eindeutig mit dem Ziel, nicht zu zügig zu laufen. Naja, irgendwie bin ich dann nach zwei Kilometern warm laufen doch schneller geworden und habe die Alsterrunde in 34 Minuten geschafft (plus 5 Minuten von Haustür zur Alster und zurück). Lag bestimmt an meinen leichten Wettkampfschuhen. Egal wie’s kam, es hat sich auf jeden Fall gut angefühlt!

Nach einem Stück Apfelkuchen mit selbstgeschlagener Sahne (so richtig wollte das mit der Sahne beim ersten Mal leider nicht klappen - war aber dennoch lecker) und einem Kakao bin jetzt auch schon wieder recht fit.

So, hier noch meine Woche:

Montag: 1 Stunde Schwimmen, 2600 Meter, inkl. Intervalle
Montag: 57 Minuten Laufen, 12 Kilometer, mit 3 x schnellen Intervallen
Mittwoch: 1 Stunde Schwimmen, 2600 Meter inkl. Intervall
Mittwoch: 3:14 Stunden Laufen, 37 Kilometer
Donnerstag: 1 Stunde Rolle
Freitag. 1 Stunde Schwimmen, 2600 Meter inkl. Technik
Samstag: 3:46 Stunden Rad, 105 Kilometer
Sonntag: 3:39 Stunden Rad, 107 Kilometer
Sonntag: 39 Minuten Laufen, 8,5 Kilometer

Gesamt: 16:15 Stunden. Gute Woche.

Viel Spaß beim Kölner Tatort nachher. Außerdem viel Spaß in der Karibik. Ich hoffe Ihr habt eine gute, entspannte Zeit in der Sonne und immer genau die richtige Windstärke zum Segeln.
Bis in zwei Wochen, mein Lieber.
Aloha, Martin"

Martin mit seiner Verpfegung am Rahmen

Prima Woche auch für Martin. Und das, ohne während der Woche geradelt zu sein, was ihm sofort noch ein/zwei Stunden mehr eingebracht hätte. Nein, wirklich sehr gut. Außerdem muss ich Euch von meinen Beobachtungen erzählen: Martin bewegt sich derzeit echt auf einem super Niveau. Auch als wir heute auf dem Deich gedrückt haben – sehr, sehr gut. Und mehr als das. Der Mann kommt genau zum richtigen Zeitpunkt in Form. Und über die 34 Minuten um die Alster müssen wir nun wirklich nicht sprechen. Das ist – gelinde ausgedrückt – eine verdammte, zum Himmel schreiende Unverschämtheit!

Alle diejenigen, die gerade genauso neidisch sind wie ich, dürfen das gerne im Kommentar berichten. Denn ich zum Beispiel, fasse es einfach nicht. Da hatten wir abgesprochen, dass er langsam läuft und dann – 34 Minuten. Der will uns doch fertig machen. Nun, da können sich seine Eltern (die ich an dieser Stelle einmal unbekannterweise ganz herzlich grüßen möchte!) ja auf Lanzarote auf was gefasst machen. Ob sie sich im klaren darüber sind, dass sie ihren Sohnemann überhaupt nicht sehen werden, weil er immer so schnell vorbei huscht, dass man ihn nicht erkennt?! Nun denn.

Juut, liebe Leute, ich komme in dieser Horrorwoche auf immerhin 11 Stunden Training in vier Einheiten. Auch nicht so schlecht. Von Dirk und Thomas gibt es im übrigen keine Wochenübersicht. Schade.

Und jetzt gilt es Abschied nehmen. Wie gesagt, Thomas übernimmt bis zum 3. Mai. Ich werde, wann immer ich irgendwo ein Internet-Cafe entdecke, kurz rein schauen. Sollte Euch auffallen, dass der eine oder andere im Team in meiner Abwesenheit faul wird, so zieht ihnen mit Euren Kommentaren die Hammelbeine lang. Ich zähle auf Euch. Noch mehr jedoch zähle ich auf unser Team!

Auf bald. Pa’a – kämpft für Euer Ziel!!

Herzlichst, Euer mathias

Nach getaner Arbeit erhole ich mich im Bad mit Fachlektüre – tschüss, tschüss! Auf bald!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin Moin,

na, da habt ihr ja der Kaelte getrotzt! Super WE bei den Bedingungen. Wir hatten hier absolut wunderbarstes Wetter und das resultierte dann in einer 150 km Fahrradrunde mit anschliessendem 5km Lauf am Samstag und nochmal knapp 90 km am Sonntag! Ich glaube, Ihr steckt mich an. Ist doch eigentlich viel zu frueh fuer mich... Muss mal wieder einen Gang runterschalten!

Anna, jetzt tut mein Knie allerdings auch leicht weh... Ich glaube, aber sicher, dass es bei Dir schnell wieder vorbeigeht. Ich sehe es immer als "gutes Zeichen" :P, wenn beide Knie weh tun. Chancen sind besser, dass die nur ein bisschen Ruhe wollen. Wenn es ein Knie ist und das auch noch hartnaeckig, sieht es schon ernster aus...
Also, lass den Kopf nicht haengen und nimm lieber mal einen Gang in der Inetensitaet raus. Ihr drueckt auch immer ganz schoen... Nutz' doch mal die Chance und mach eine "gemuetliche 5 Stunden Runde" ohne auf die Geschwindigkeit und Entfernung zu schielen. Hart, ich weiss....- aber die Knie werden es Dir danken.

Wie war es denn mit dem Neo? Bist Du nur gekrault oder auch Brust geschwommen? Ich weiss, von meinem Bruder, der auch besser Brust schwimmt als krault, dass es mit langem Neo sehr schwer ist Brust zu schwimmen, weil die Beine zu hoch im Wasser liegen. Er nimmt beim Triathlon lieber einen mit kurzen Beinen, da kann er besser zwischen den Stilen wechseln und hat immer noch etwas Auftrieb.

Okay, wunesche Euch allen eine gute Woche! Uebertreibt's nicht, muss man ja wohl eher sagen, denn zu wenig macht ja keiner von Euch!

Aloha,

Enka

Anonym hat gesagt…

Hej Enka,
wahnsinn, da habt ihr ja auch ein sportliches Wochenende hinter Euch.
Meine Hochachtung. Kann es denn eigentlich jemals zu früh zum Trainierne sein,doch nicht, oder?
Diese ruhige-5-Stunden-Runde hab ich mir für diese Woche vorgenommen. Ich werde dann berichten.
Die Geschichte vom Neo ist eine ziemlich lustige:
Erstmal war es natürlich schrecklich heiss in dem super Ding, denn es kamen ja noch plus 28 Grad Wassertemperatur dazu. Ich habe fröhlich im Wasser herumgeplantscht, mich gekugelt, mich auf dem Bauch und Rücken treiben lassen, und ja, ich bin auch geschwommen.
Du hast Recht, das Brustschwimmen funktioniert nicht gerade gut, der Neo hat zuviel Auftrieb, was die Beine einfach zu sehr hochkommen lässt.
Ich muss mal sehen wie ich da nun weiter mit umgehe.
Alles Liebe, Dir auch weiterhin viel Spass beim Trainieren,
Anna-Sophia