Inkognito

Liebe Leute,

das ist wieder einmal einer dieser Samstage, an denen ich genau weiß, dass nur halb so viele von Euch das hier lesen, im Vergleich zu den Wochentagen. Es ist halt so, die meisten scheinen unseren Blog vom Büro aus zu verfolgen. Aber ich schreibe trotzdem, will durchhalten, so wie die Vier mit ihrem Training weitermachen und durchhalten müssen.

Weitestgehend unbeobachtet rappelt sich die Truppe also wieder auf. Und ich bin – trotz einiger Probleme – guter Dinge, dass wir es wuppen. Nicht nur, aber auch, weil seit heute ein kleiner bronzener Schutzengel auf meinem Schreibtisch steht. Lieber Dirk, danke dafür!

Zurück zum Spocht (wie Olli Dietrich früher immer anmoderiert hat. Frau Hildesheim, der ist für Dich!). Heute Morgen ist etwas geschehen, dass mir bis dato fast unmöglich schien. Anna hatte am Tag zuvor ihren Willen geäußert, dass sie am heutigen Morgen Rad fahren wollte. Nun war sie aber erst nach 2 Uhr in der Nacht von der Kinderbetreuung zurück gekommen, und ich dachte, das Thema hätte sich somit erledigt.

Noch müde aber entschlossen – Anna mit Honigbrot vor der Abfahrt

Nix da. Um halb neun klingelte der Wecker und Anna stand auf. Sie stand wirklich auf! Nahm die Decke beiseite und stieg aus dem Bett!! Einfach so. Ohne noch mal umdrehen. Und ohne die Schlummer-Taste zu drücken.
Ich blieb liegen, wollte sehen, ob sie es ernst meint, hörte Geräusche hier und da, wartete darauf, dass sie wieder zurück kommt.

Nö, sie schmiss sich in die Klamotten, mampfte ein Honigbrot im Stehen, machte eine Trinkflasche fertig und kletterte mit Rad und Helm die steile Treppe zur Straße hinunter. Dort schwang sie sich auf den Sattel und entschwand um die Straßenecke. Ohne mich. Ich wollte immer noch prüfen, ob sie es ernstlich durchziehen wollte. Aber sie wollte nicht nur Rad fahren, sie fuhr tatsächlich los. Wie sage ich ab und an: Menschen, Tiere, Sensationen.

Ein letzter Blick und ab dafür – Anna fährt alleine los

Leider musste sie nach einer knappen Stunde umdrehen, weil sich das linke Knie bemerkbar machte. Frust. Aber immerhin, als sie wieder zu Hause war, hatte sie 1:50 Stunden auf Deich und anderen Straßen pedaliert. Hut ab. Anerkennung für Konsequenz.

Bleibt der Ärger mit dem Gelenk. Wir sind da etwas ratlos. Die Krankengymnastik beginnt erst in zwei Wochen. (Ihr wisst vielleicht wie das ist, wenn man kein Privatpatient ist.) Was wir bräuchten wäre ein Arzt, der uns/sie konsequent unterstützt. Wir müssen in dieser Angelegenheit eine Lösung finden. Wir bleiben dran.

Sportlich Sport vor Augen

Während Anna allein draußen trainierte, strampelte ich 1:15 Stunden auf der Rolle. Ja ich weiß, die Weichei-Nummer. Aber nur so konnte ich das Wintersport-Programm im TV verfolgen. Ich bin Fan!
Eigentlich wäre jetzt noch Zeit für ne Jogging-Runde. Und natürlich wollte ich (und Anna auch) heute Abend noch ne Runde drehen, aber jetzt, da gleich "Wilsberg" anläuft, werden wir wohl doch dem Sofa eine Chance geben.

Im Gegensatz zu uns, ist Martin heute Abend noch mal per pedes auf die Piste, um seine 1:10-Stunden-Runde abzuwickeln.
Und Thomas ist heute 55 Minuten gejoggt. Er meinte, so ganz über den Berg sei er vielleicht doch noch nicht, deshalb wolle er lieber vorsichtig bleiben. Okay.

Mal sehen was morgen wird. Wenn wieder so ein Wetter ist wie heute, müssen wir eigentlich aufs Rad. Martin und Anna haben schon Interesse bekundet. Und ich schau mal. Ein paar Kilometer würden mir (im Hinblick auf die Transalp im Juli) auch gut tun.
Wir werden sehen. Und wenn wir nicht trainieren, ist es ja auch nicht so schlimm. Kriegen ja eh nicht so viele mit. Ist ja Wochenende. Training inkognito.

Herzlichst, Euer mathias