Freitag, 11. Januar 2008

Über den Berg

Liebe Leute,

die Überschrift für den heutigen Eintrag lieferte Thomas. Warum? Darum:

"Hallo, zu nur ganz kurz aus Wagenfeld! Es ist nicht viel passiert, ich bin gelaufen. Ganz vorsichtig, nichtviel und bei ganz ruhigem Puls! In Zahlen ausgedrückt heißt das: 0:55 Stunde bei einem durchschnittlichen Puls von 120. Ein zügiger Spaziergang! Ich war zufrieden, den ich hab was gemacht. Ich denke auch mit der richtigen Belastung, denn es tat gut... Mal sehen wie es mir morgen geht. Ich denke ich bin schon wieder über den Berg! Bis Morgen, Thomas"

Also ehrlich, ich kenne niemanden, der mit ner Erkältung so schnell durch ist wie Thomas. Normalerweise sagt man doch "drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, drei Tage geht sie". Das macht nach Adam Riese neun Tage. Oder aber, wenn man sich noch ein paar Streptokokken fängt wie ich (Ihr erinnert Euch?.) sogar länger. Aber bei Thomas geht das ganz fix: "einen Tag kommt sie, einen Tag bleibt sie, einen Tag geht sie." Ob er alle anderen Dinge auch so schnell erledigt?? Nun, am 24. Mai wäre das nicht von Nachteil!

Anna ging es heute auch schon viel besser. Draußen trainieren oder aber ins Wasser wollte sie jedoch noch nicht. Dafür habe ich sie mit meinem Zugseil bekannt gemacht (Gott, das habe ich seit fünf Jahren nicht mehr genutzt). Dabei geht es mir nicht so sehr um die Kraftkomponente, sondern viel mehr darum, dass sie im trockenen den Weg des Armes und die Stellung der Handfläche beim Kraularmzug begreift, lernt und verinnerlicht. Mal sehen was daraus wird.

Heute Abend, oder besser am Nachmittag (aber es war schon dunkel, und bis dahin hatte ich meinen freien Tag total ungenutzt verstreichen lassen – zumindest sportlich) war ich selbst joggen. Hatte ich ja gestern versprochen. Und während dieses Laufes habe ich auch viel über unser Projekt, den Stand der Dinge nachgedacht. Auch darüber, wie viel Anna und ich in Sachen Schwimmen schon probiert haben. Puh, da stehen schon ne Menge Übungen auf dem Konto. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Eines weiß ich jedoch: Wenn sie am 24. Mai noch nicht in der Lage sein sollte, die ganze Strecke zu kraulen (wobei ich glaube, dass sie es schafft), dann wird sie es aber auf jeden Fall im August beim Jedermann-Triathlon in Hückeswagen können. Und wenn dieses Knie uns weiterhin Sorgen macht, so wird auch dieses Problem in Hückeswagen behoben sein.

Und das ist auch Teil dieses Projektes. Es geht nicht nur darum, eine Leistung am Tag x zu bringen, den Zielstrich zu sehen, oder schneller zu sein als jemand anderes. Auch wenn wir das natürlich schaffen wollen. Aber wir lernen hier auch für die Zukunft. Und tatsächlich ist beim Ironman-Training auch oft der Weg das Ziel. Das Team zumindest, jeder einzelne von ihnen, lernt während des langen, manchmal harten, ab und an frustrierenden, oft aber auch Zufriedenheit und Selbstsicherheit spendendem Training, neue Seiten an sich selbst kennen. Und wir werden erfolgreich sein – so oder so.

Dies nur als Nebengedanken. Morgen will Anna wieder einsteigen. Wir werden sehen. Ach ja, ich war laufen. Ein herrlicher Lauf. Und entgegen meiner Überzeugung, bin ich mal mit Musik auf den Ohren gelaufen (ich finde mal verliert so die Sensibilität für den Rhythmus beim Laufen, weil man z.B. die Schritte nicht so gut hört, und die Musik einem manchmal den Laufrhythmus oder das Tempo aufzwingt).
Und irgendwie war es schön. Also, mit den Eagles (der neuen Platte "Long road out of Eden") zu laufen, ist ein wenig wie mit guten Freunden laufen: Ruhig, inspirierend, erfahren, ideenreich, gefühlvoll, manchmal zackig – einfach schön.

Und das lief, das lief wie von selbst. So entschied ich spontan ein wenig länger zu laufen. Und nach einer halben Stunde Richtung Blankenese war ich so locker, dass ich auch mal flott gerannt bin. Ohne Mühe.
Laufen macht Spaß. Wirkt auch nach!

Warum wusste ich, als ich nach 46 Minuten umgedreht habe: Gegenwind – jetzt. Na gut, der Rückweg war dann nicht ganz so locker. Bin aber einfach ganz ruhig geblieben und so stand ich nach 1:35 Stunden wieder vor der Haustür. Schöne Einheit. Mensch, früher hätte man dafür den Mann-des-Tages bekommen. Aber über dieses Level sind wir nun mal längst hinweg.

Martin war auch aktiv heute. Wie schon gewohnt hat er vor der Arbeit binnen 2600 Meter Schwimmen an seiner Schnelligkeit im Nass gearbeitet. Sehr gut. Darüber hinaus war er heute Abend noch 1:10 Stunden laufen. Bestens.

So rappelt sich die Bande langsam wieder auf. Und ich bin zuversichtlich, dass wir bald wieder alle auf dem Damm und aktiv sind. Wir geben nicht auf. Wir nicht.

Herzlichst, Euer mathias

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