Donnerstag, 24. Januar 2008

Es gibt solche Tage

Liebe Leute,

es gibt solche Tage. Tage an denen irgendwie nichts klappen will, nichts rund läuft, nichts locker. So wollte ich heute Abend mit Anna ein lockere Runde joggen. Aber bei Anna ging nichts (dazu später mehr), und bei mir auch nicht. Was habe ich mich über die Stunde gequält. Ein Schritt, noch ein Schritt, und noch ein Schritt. Unrund, eckig, und wieder unrund. Müde, behäbig, schwer!

Es kann nicht immer super laufen. Wenn der Alltag mal grau ist, die Arbeit einen schlaucht, oder die Mitmenschen, vielleicht auch man selbst sich im Wege steht, dann muss man versuchen das anzunehmen. Ruhe bewahren, vielleicht einfach langsamer laufen. Vielleicht auch gar nicht. Morgen ist ein neuer Tag.

Darauf scheint derzeit auch Dirk zu hoffen. Heute hat es nur zum Schwimmen gereicht. Es fällt wohl einfach noch schwer, den Rhythmus wieder zu finden. Zwingen kann man das vielleicht nicht. Aber vielleicht lässt er sich ja doch am Wochenende mal von seiner Tour-de-France-Rolle inspirieren.

Auch Thomas tut sich schwer. Er wählt jedoch den anderen Weg. Er kämpft. Diese Worte stehen ausnahmsweise mal ohne Ausrufezeichen hier, denn dieser Weg ist nicht allgemeingültig, und was Thomas hilft, muss Dirk oder Anna nicht unbedingt helfen.
Na, was gab es denn in Wagenfeld:

"Moin, moin,
bevor ich heute wieder viel zu spät mit meinem Bericht bin, lege ich schonmal los. Obwohl ich mir für den Abend, wie gestern abgekündigt, noch ein kleines Schwimmprogramm vorgenommen habe.
Leute, man mag es kaum glauben, nicht nur Erkältungen rauben einem die Kraft. Auch wenn man nicht richtig frei von Sorgen ist, läuft die Sache nicht rund. Das kannte ich bisher nur vom Golfplatz, obwohl es da mehr auf die Feinmotorik ankommt. Es ist nicht nur schwerer sich aufzuraffen etwas zu tun, man wird auch einfach nicht locker. Jede Kurbelumdrehung fällt richtig schwer, das wiederrum scheint die Herzfrequenz nach oben zu treiben. Somit wird es anstrengender, ein Teufelskreis.

Jetzt aber genug gejammert, das Rundenfahren von vorgestern hat mir wirklich gut gefallen. Heute habe ich eine "8" daraus gemacht. Aus einem einfachen Grund heraus, im Schnittpunkt der beiden kleinen Runden befindet sich ein Anstieg. Und so etwas ist hier nun mal selten. Somit fahre ich bei drei achten den Anstieg sechs mal! Langwielig? Dann müsstet ihr mal zehn Kilometer bei Gegenwind immer nur geradeaus fahren.

Heute stehen 3:01 Stunden auf dem Konto, 72,3 Kilometer, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 23,9 Km/h. Das ist sooo langsam, ich rechne besser nicht aus wie lange ich mit dem Tempo für die Ironmandistanz benötige. So nun aber Schluss für heute. In zwei Stunden gehe ich schwimmen, hoffe ich. Meine Couch hat manchmal zwei richtig kräftige Arme.
Bis denne, Euer Thomas"

Das hört sich nicht nach ausgeglichen an – wahrlich nicht. Indes, ändern lässt es sich derzeit nicht. Und Thomas zumindest sagt, dass ihm der Sport im Moment richtig gehend hilft. Das er ihm einen Rhythmus gibt, Zuversicht. Kämpf weiter, mein Freund. Es wird sich lohnen – in jeder Hinsicht.

Für Anna ist derzeit auch nicht alles ganz easy. Das hier auszuführen würde den Rahmen sprengen – im wahrsten Sinne, wenn der Rahmen unser Team ist. Aber lasst mal sehen:

"Hallo Ihr da draußen,
Jubel, Trubel, Heiterkeit sieht anders aus. Im Moment gibt es viel neben dem Sport, was meine Aufmerksamkeit und Energie fordert. Nun, wie dem auch sei, ich hab trotzdem heut versucht was zu machen. Am Morgen habe ich meine Übungen am Zugseil gemacht. Ich merke, dass sich mir so wirklich die Armbewegung besser ins Hirn einbrennt. Und vielleicht wachsen mir davon ja auch unsagbar viele Muskelberge, und ich kann dann irgendwann nur noch durchs Wasser pflügen. Schön wärs – immer diese Tagträume.

Heut’ Abend wollten Mathes und ich gemeinsam ein kleines Ründchen laufen, nur bis zur Alster und zurück – Pustekuchen! Es ging ja wohl mal so gar nix! Überhaupt nix. Ich war am stöhnen und prusten, meine Schultern waren verspannt, meine Waden taten immer noch weh – lange Rede, kurzer Sinn: ich bin umgedreht und wieder nach Hause gelaufen.

Nach den aufbauenden Worten meines Liebsten trockneten auch meine Tränen wieder. Wisst ihr, ich fühlte mich besch... Nicht mal ’n kleinen Jogg hab’ ich hingekriegt, nicht mal das.
Was soll es, ich werde auf Morgen hoffen, und dann gibt es hoffentlich wieder bessere Nachrichten.

Mein Mittelfusslaufen werde ich auch nur noch in Intervallen einbauen, und nicht eine Stunde so laufen, dann hab ich auch nicht drei Tage danach noch höllischen Muskelkater und muss nicht so merkwürdig durch die Gegend starksen.
Seid herzlich gegrüsst ihr sportlichen Leser, Eure Anna-Sophia"

Jepp, das mit dem Mittelfußlaufen kann ja gut für das Knie sein, aber wenn man es wie Anna macht, und beim ersten Mal direkt eine Stunde die neue Technik praktiziert, birgt das die Gefahr, vom Regen in die Traufe, also von einem körperlichen Problem ins nächste zu laufen. Wir haben deshalb beschlosssen, demnächst minutenweise an dieser Technik zu arbeiten. Dann war Anna heute das erste Mal bei der Physiotherapie, und sie meinte, das hätte sehr gut getan. Können wir fürs erste also nur noch auf die Einlagen warten. Und dann hoffen, dass sich die Dinge gut entwickeln.

Darüber hinaus ging auch an Anna heute mein Rat, nicht all zu frustriert zu sein, wenn mal ein schlechter Tag dabei ist. Er wird vorbei gehen. Und morgen geht’s auf besserem Niveau weiter.

Gut, jetzt schnell noch die Dschungelprüfung, und dann ab ins Bett.

Auf bald, Herzlichst, Euer mathias

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