Dienstag, 22. Januar 2008

Der eine kommt, der andere geht

Liebe Leute,

heute war ein normaler Tag. Und das ist gut. Denn einen normalen Tag hatten wir schon lange nicht mehr. Und deshalb bin ich heute sehr zufrieden. Es scheint, als rolle unser Zug nun doch langsam wieder an.

Dirk hatte heute job-technisch einen anstrengenden Tag, und ich weiß nicht, ob er heute Abend noch auf die Rolle gegangen ist. Wenn ja, werde ich es wohl erst morgen registrieren können. Denn ich schreibe hier schon mit den Augen auf halb acht.

Thomas meldet sich zurück:

"Hallo Ihr da draußen,
heute melde ich mich wieder einmal persönlich. Nachdem ich ja nun ganze zwei Wochen mehr oder weniger krank gefeiert habe, möchte ich endlich wieder loslegen. Gestern, Mathes hat ja berichtet, brachte ich es auf eine Laufeinheit (1:03 Stunden) und eine kleine Schwimmeinheit. Nachdem ich mir dann zwei neue Reifen für meine Rennmaschine gekauft hatte, musste ich sie ja wohl heute ausprobieren.

Das Wetter sah vielversprechend aus. Also schnell die Reifen montiert, wobei "schnell" relativ zu betrachten ist. Na, immerhin, jetzt sind die Dinger drauf und machen tatsächlich mehr Spaß als die alten Decken. Also, Klamotten an und los. Ich wollte nicht so weit weg von zu Hause, deswegen habe ich mir einen kleinen Rundkurs ausgesucht. Eine Runde ca. 14 Kilometer. Ich kann es leider nicht genau sagen da mein Radcomputer heute nicht mit mir kommunizieren wollte, sehr schade. Ich empfand den Rundkurs angenehmer zu fahren als eine große Runde. Den Kurs habe ich vier mal umrundet, und benötigte dafür 2:29 Stunden. Es werden wohl knapp unter 60 Kilometer zustande gekommen sein.

Aber damit nicht genug. Gelaufen bin ich auch noch! Zu Hause angekommen, schnell in die Laufklamotten und noch mal 1:02 Stunden oben drauf gepackt. Ich musste soooo langsam laufen um meinen Puls nicht über die 140er Marke zu treiben. Habe nicht gedacht irgendwann nochmal so langsam laufen zu müssen.
Auf jeden Fall habe ich heute mal wieder 3,5 Stunden Sport auf der Habenseite gebucht! Auch wenn mein Körper immernoch meldet: "Hallo, bin noch nicht so richtig fit", freue ich mich über den heutigen Tag. Mal sehen was der morgige zu bieten hat.
Allen einen schönen Abend, Euer Thomas"

Da hatten wir also schon einmal den einen der kommt. Nun muss man dazu sagen, dass Thomas sich nicht wundern sollte, wenn der Puls beim Laufen, wenn er vorher schon zweieinhalb Stunden Rad gefahren ist, mal ein paar Takte höher schlägt. Hinzu kommt ja noch, wie er selbst sagt, dass der Körper noch nicht ganz wieder da ist, wo er vor der Erkältung war. Deshalb zwei Dinge. Erstens, zufrieden sein. Zweitens, bitte noch ein wenig vorsichtig bleiben. Bis alle Ressourcen wieder voll sind.

Wer geht? Martin. Und zwar morgen. Da verlässt er unsere schöne Hansestadt Richtung Düsseldorf zur boot-Messe. Heute Abend war er jedoch noch einmal fleißig:

"Hallo Mathes,
der Vollständigkeit halber: War noch 1:15 Stunden auf der Rolle. Ab jetzt wird die Woche ja leider etwas ruhiger. Ich mach so viel es geht. Der eine oder andere Lauf wird am Rhein vielleicht drin sein. Bin echt ultra-motiviert! Bis Sonntag. Aloha, Martin"

Gut, über Martin müssen wir uns wohl nicht den Kopf zerbrechen. Ich sehe ihn ja fast täglich, und er ist trotz Training wirklich sehr sehr frisch. Ich bin wirklich gespannt, was da auf uns wartet. Wenn mich einer nach meinem Eindruck fragt, kann ich nur ein antworten: Bombe.

Dennoch, ich saß fünf Minuten länger auf der Rolle. Ätsch. Wobei ich hier mal unserem Team reinen Wein einschenken möchte.
Schwitzen, schwitzen, schwitzen - da hängt ein Liter Wasser im T-Shirt

1:20 Stunden Rolle heißt bei mir: Die erste Viertelstunde im viert-leichtesten Gang mit Puls 110. Dann einen Gang runter, wieder eine Viertelstunde mit Puls 115. Zwei weitere Viertelstunden mehr und zwei weitere Gänge (immer kleines Blatt) schwerer, schlägt mein Herz rund 135 mal pro Minuten. Und dann noch einen einzigen Gang schwerer für fünf Minuten und dann kommt auch schon das Ausfahren, wo ich sukzessive wieder leichter schalte. Wenn ich die ganze Übung mit 92 bis 96 Kurbelumdrehungen pro Minute absolviere, zeigt mein Pulsmesser anschließend einen Durchschnitt von 124 Schlägen pro Minute an. Ihr seht, das ist kein hartes Training. Nur Grundlagenausdauer und Trittschulung.

Habe ich jemanden vergessen? Richtig, Anna. Wisst Ihr eigentlich, dass es schwer ist, jemanden den man liebt, und mit dem man zusammen lebt auf so einen Wettkampf vorzubereiten? Vor allem, wenn dieser jemand ständig ganz anders agiert als man es selbst machen würde, und auch als es vernünftig ist?! Junge, da muss man schon manchmal durchatmen.

So wie heute, als Anna zuerst über Bauchschmerzen klagt, dann aber (während ich bei der Arbeit bin, sonst wäre ich eingeschritten) zuerst eine Stunde auf der Rolle fährt und dann, direkt anschließend, noch eine knappe Stunde läuft. Ich halte das für unvernünftig. Aber was soll ich machen, wenn sie dann auch noch sagt "Ach, das Knie hat überhaupt nicht weh getan, und auch sonst ist alles gut"? Sprachlosigkeit macht sich breit. Und ich kann nur hoffen, dass es gut geht.

Ich muss bei Gelegenheit mal meinen Freund Michael Krüger fragen. Er ist dänischer Nationaltrainer, hat seine Anja aber auch im letzten Sommer auf einen Ironman vorbereitet. Ob die beiden wohl die gleichen Problemchen hatten. Wahrscheinlich eher weniger. Micha ist ja ständig mit seinen Athleten auf Trainingslager- und Wettkampfreise. Ich werde aber trotzdem mal anrufen.

Wie auch immer: Anna hatte keine Knieschmerzen. Vielleicht, weil sie, auf Empfehlung von Orthopädie-Technikermeister Erik Hewel, nun darauf achtet und achten soll, mehr über den Mittelfuß zu laufen, anstatt total über die Ferse zu rollen. Mir scheint das zwar komisch, aber ich bin auch kein Orthopädie-Technikermeister, und eine Laufbandanalyse kann ich auch nicht machen. Also müssen wir vertrauen. Und heute zumindest hat es geholfen. Die Kehrseite der Medaille: Annas Wadenmuskulatur ermüdet derzeit extrem schnell, und der Laufstil ist insgesamt anstrengender was den Puls höher treibt. Ich bin sehr gespannt, wohin diese Reise geht.

Aber egal wohin, ich geh jetzt schlafen, und wünsche allen Beteiligten eine geruhsame Nacht, auf dass Ihr morgen alle schön trainieren könnt. Denn Sport macht Spaß!

Herzlichst, Euer mathias

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