Samstag, 1. Dezember 2007

Wasser, Wind und müde Beine

Liebe Leute,

das war ein schöner Tag. Echt. Zu Beginn sind Anna und ich ins Schwimmbad. Wir versuchen ja eine Menge, und die eine Übung funktioniert, die andere wiederum nicht so gut. In den letzten Tagen haben wir jedoch einiges gemacht, was Anna weitergeholfen hat. Die Übung, in der sie erstmal nur krault, ohne zu Atmen, ist super. Somit kann sie sich auf ruhiges, effizientes Ziehen konzentrieren und erkennt, wie viel Luft sie tatsächlich hat.

Gegen Ende der heutigen Einheit ist sie dann drei mal 50 Meter durch gekrault. Und zwar immer zuerst bis zur Mitte des Beckens im 4er-Zug, und dann, wenn es nicht mehr ging, mit dem Wechsel zum 2er. Wobei sie dann, obwohl nicht nötig, immer wieder zu schnell (hektisch) wird. Aber unter dem Strich war das ganz gut.

Als nächstes möchte ich sie gerne mal in ein Schwimmbad mit 25-Meter-Bahn schicken. Das dürfte ihr dann Kopf-mäßig leicht fallen, bis zum Beckenende zu schwimmen. Und vielleicht schafft sie dann (wenn sie nach 25 Metern kurz Fliesen greifen kann) sogar mehr als 50 Meter am Stück. Mal sehen.

Nach zwei Stunden Pause zu Hause – in denen Anna nach dem Frühstück prompt eingeschlafen ist – haben wir uns dann aufs Rad geschwungen. Draußen auf dem Deich wollten wir Martin treffen, der schon 1:20 Stunden vor uns losgefahren war.

War das ein Wind – der Hammer. Nach rund einer Stunde trafen wir dann auch unseren Kumpel, der schon mächtig fror. Gott sei Dank hatten wir noch eine top-warme Notjacke in der Trikottasche, und so konnten wir Martin überreden, uns weiterhin Gesellschaft zu leisten. Der Arme hatte im übrigen schon 20 richtig harte Kilometer in den Beinen, als ihm zwischendurch aufgefallen war, dass er sein Handy am anderen Ende des Deiches verloren hatte. Da ist er natürlich schneller gefahren als der Wind – und hat es wiederbekommen, weil ein ihm entgegen kommender netter Radsportler, es gesehen und mitgenommen hatte.

Warum ich das erzähle? Weil Martin dementsprechend müde war, hatte er doch gestern auch seinen langen Lauf absolviert. Wie auch immer, wir wollten ja eh nur locker fahren. Nun hatte Anna aber heute einen grandiosen Radtag. Nur zwei mal zwickte ihr Knie ein wenig, was sie nicht abhielt, immer wieder reinzuhalten. Die Krönung erlebte dann Martin, als er kurz anhalten wollte, um seine Brille in die Trikottasche zu stecken (bei dem Wind war freihändig Fahren nicht angesagt). Was soll ich sagen, er ist bis zum Ende der Runde an der Schleuse nicht mehr an Anna ran gekommen.

Auf den letzten zehn Kilometern über den sogenannten Kleinen Deich war er dann fix und fertig. "Wenn ich mich jetzt hier an den Straßenrand setze, schlafe ich sofort ein", und "Leute, so haben sich meine Beine noch nie im Leben angefühlt", waren zwei seiner Sätze. Na, auch so was muss man mal fühlen. Aber die Empfehlung lautet natürlich, dass am Tag nach dem langen Lauf, nur lockeres Ausdauertraining angesagt ist. Aber man verliert ja auch nicht jeden Tag sein Handy.

Ach, hier noch Martins SMS, die uns am frühen Abend erreichte:
"3:45 Stunden waren es am Ende für mich. Ich glaube damit habe ich den 100er voll gemacht. Leute, ich bin soo im Arsch! Ich hau mich jetzt erst mal hin. Das kleine erste Nickerchen vor der Glotze hat nicht gereicht. Bis bald, Ihr Lieben, Martin"

Gut, Anna schläft im übrigen auch schon neben mir auf dem Sofa, während ich das hier tippe. Sie ist heute 65 Kilometer gefahren in rund 2:30 Stunden. Sehr ordentlich bei dem Wetter. Das macht mit dem Schwimmen gute drei Stunden Training für sie heute. Optimal.

Wie wir aber heute Abend den Glühwein mit meinem Patenkind Mathias und seiner Mutter schaffen sollen, müssen wir noch sehen. Und selbst wenn das noch klappt – was machen wir mit der sehr lieben Einladung von unserem Dirk zu einer Club-Eröffnung in der City? Ich würde so gerne da hin. Aber auch mir fallen ja jetzt (19:21 Uhr) schon die Augen zu. Na mal sehen.

Jutchen, so weit fürs Erste. Von Thomas ist noch nix rein gekommen und Dirk ist ja noch krank gemeldet. Und ich leg mich jetzt auch schnell noch ein halbes Stündchen hin. Wind, Wasser und müde Beine tausche ich in meinen Träumen hoffentlich gegen einen Barhocker, Glühwein und körperliche Frische.

Herzlichst, Euer mathias

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