Freitag, 21. Dezember 2007

Kämpfen und entspannen

Liebe Leute,

Einiges los heute bei uns. Bei Martin und mir zwar nicht, aber bei den anderen Dreien. Nun, ich muss ja auch schreiben, und Martin packen.
Thomas hat’s heute erwischt. Nein, nichts schlimmes. Er ist einfach ein wenig müde, was er ja auch mal sein darf! Hier sein Bericht:

"Winterdepression??? Für heute ist Schluß mit Sport. Diese Woche wird garantiert eine Regenerative. Bisher habe ich nur 7 Stunden auf der Habenseite. Morgen ist der Lange Lauf geplant. Hoffentlich ist es nicht allzu kalt. Auf jeden Fall werde ich noch versuchen die 10 Stunden zusammenzubringen. Aber auf keinen Fall mehr heute. Na ja, immerhin habe ich heute eine Schwimmeinheit gemacht, welche ungefähr so aussah: 300 Meter eingeschwommen, 600 Meter technisches Allerlei und eine dreiviertel Stunde am Stück. Ich weiß wirklich nicht wieviel Bahnen das waren, geschweige denn wieviel Meter. Das Zählen fällt mir in einem 25er Becken so schwer. Falls es erlaubt ist, hochzurechnen und ich davon ausgehe im Schnitt 2,5 Minuten für die 100 Meter zu benötigen, waren das 1800 Meter. Das kommt mir immernoch sehr viel vor. Was solls, 300 plus 600 plus, sagen wir 1600 sind ziemlich genau 2500 Meter. Ich denke so kommt das hin. Eins verstehe ich noch nicht so ganz, Mathias sagte irgendwann: "Schwimmen macht einen nicht kaputt." Wow, mir tut alles weh was ich heute beim Schwimmen eingesetzt habe. Ich habe versucht die Distanz zu schwimmen und nicht zu treiben. Hört ihr das auch? Die Couch ruft. Und das mit einer Lautstärke, der man, oder ich zumindest nicht widerstehen kann. Thomas"

Mein lieber Freund, wenn Du meinen alten Blog liest (vielleicht hast Du ja nichts anderes vor heute Abend), dann wirst Du darin manchen Eintrag, bzw. manche Einheit auf dem Sofa finden. Aber nach Deiner letzten Woche, und auch nach den sieben Stunden, die Du in dieser Woche schon gemacht hast, ist das Sofa eine nicht nur eine verdiente und gute Sache, sondern viel mehr eine lohnende und notwendige Einheit. Sieh sie einfach als vollwertiges Training. Nichts ist besser, als bewusste Pause. Richtig mit Muße, und Entspannung. Nicht Ruhetag, weil man mit anderen Dingen zu beschäftigt ist. Also ab dafür.

Anna ist heute Morgen im Schwimmbad gewesen. 18 einzelne Bahnen und dreimal 100-Meter Nonstop. Das kann sich doch sehen lassen. Addieren wir die jeweils 100 Meter Einschwimmen im Bruststil hinzu, ergeben sich 1400 Meter. Ein Anfang – ein guter Anfang. Gute vier Monate bleiben uns noch. Das ist nicht viel Zeit um auf ein vernünftiges Niveau zu kommen. Anna muss weiterhin fleißig sein. Wenn ich träumen darf, würde ich sie gerne am 24. Mai 2008 nach 1:40 Stunden aus dem Meer steigen sehen. Man muss auch träumen dürfen.

Damit war bei unserer Dame natürlich noch nicht Feierabend. Anschließend ist sie noch 1:20 Stunden an der Elbe gelaufen. Das ist doch schon wieder richtig Zeug. Und ich? Ich schreibe. Aber das ist ja nix neues. Jetzt sehe ich mal wie es ist mit einer Sportskanone unter einem Dach zu wohnen. Herzlich gerne!

Und Dirk hat nun, nach leichten Startschwierigkeiten auf Lanzarote (Es gibt natürlich nichts dooferes, als eine miese Wetterlage im Trainingslager) den Kämpfer ausgepackt. Aber seht selbst:

Das ist er, der erste Dirk-Hunni auf Lanzarote

"Meine Freunde, was das hier auf Lanzarote bei diesem Wind und diesen Bergen bedeutet – lasst Euch im Februar überraschen. 102,6 Kilometer waren es gestern genau und ich bin 5:07 Stunden gefahren. Das macht einen Schnitt von genau 20 km/h. Durchschnittspuls bei 125 und laut Pulsuhr 6500 kcal verbrannt. Dass wir, weil der Wind gedreht hat, rund 60 Kilometer lang Gegenwind hatten und 60 Kilometer heftigste Schauer und auf dem Rückweg ein kleiner Hagelsturm, sei nur am Rande erwähnt.


Bei uns aufm Deich schwarzbunte Kuhherden, hier in den Feuerbergen Kamelkarawanen, herrlich!! Dörk hatte nach 90 Kilometern die Nase voll, war durchgefroren und wollte nur noch in die Sauna, ich war irgendwie gut drauf und bin nochmal umgedreht, wieder den Berg 6 Kilometer hoch und dann wieder runter, wollte den 100er knacken. Puls und Beine waren einfach noch gut. Und morgen haben wir wieder Sonne bestellt, wehe nicht ;o) Gestern ging so gut wie nix, Weltuntergangswetter. Im Club wurde komplett alles was sich draußen abspielt abgesagt. Kurz vor dem Dunkelwerden sind wir noch locker 1 Stunde am Meer gelaufen, haben also den freien Tag vorgezogen. Morgen geht’s wieder ran, zum höchsten Berg der Insel, mal sehen, was uns da erwartet, ich werde berichten. Euer Dirk"

Das liest sich doch spitze. Der Kerl dreht mal noch ne Runde, während sein Kumpel unter die Dusche springt (wobei es dem guten Dörk derzeit nicht so gut geht) – das ist doch mal ne Ansage. Und ein guter Schritt. Einfach alleine das Ding durchziehen. Nicht immer schön, aber manchmal notwendig. Und heute ging es gleich ordentlich weiter:


"Freunde, wir sind raus! Ich, wenn es um diesen Riegel- und Gel-Dreck geht. Aber von vorne. Dörk ist raus und hat heute morgen den gelben Schein abgegeben. Als ich aufgewacht bin und mich umgedreht habe, hab ich es schon geahnt … Kreideweiß - Leichtes Fieber, krächzende Stimme, laufende Nase, gestern war aber auch wieder so ein Wetter zum abgewöhnen und wir haben uns wacker durch Sturm, Regen und Hagelschauer gekämpft. Außerdem, im mediterranen Cottbus ist man halt mehr Sonne gewohnt, als bei uns im hohen Norden ;o) Ich also nach dem Frühstück alleine los, (mit Riegeln, Gels und Erfrischungsgetränk – siehe Foto - bewaffnet) die Sonne hatte ihr schönstes Lächeln aufgelegt und der Wind machte seinem Namen zum 1. Mal (!!) Ehre und war ein Wind und kein Sturm.

Nicht die einzige Power, mit der man die Berge der Ironman-Strecke bewältigen kann

Freunde das war ein Genuss auf den Spuren des Ironman-Kurses zu fahren, zwar hart, aber einfach traumhaft. Die Landschaft hier ist so einzigartig, überall wunderschöne Bilder, die sich in den Kopf brennen - bis die erste Mahlzeit kam. Wie vereinbart, jede Stunde etwas essen, aber ich kann Euch sagen und die meisten kennen es ja selbst, wer diese Riegel, ob von Powerbar oder sonst wem erfunden hat, den müsste man einsperren. Das gleiche gilt für die Gels. Dieses eklige, klebrige, künstliche Zeugs verdirbt mir dermaßen den Spass, dass ich mir glaub ich einen kleinen Rucksack kaufe mit lecker Bananen, ein paar Vierländer Äpfeln und einem Schwarzbrot mit Schinken (oder Ei ;o)) Da müssen wir uns irgendwas anderes überlegen als diese Riegel. Bääää. Ein paar Tage ist das vielleicht ok, aber mir kommt’s zu den Ohren raus. Nach ca. 3 Stunden bin ich rechts ran und hab ich mir ein leckeres Vollkorn-Brot mit Hühnchen und ein Joghurt-Eis gekauft und bin die Lavafelder hoch und runter, am Meer entlang, mit einem so breiten Grinsen – weil meine Seele gejubelt hat und dieser süße klebrige Geschmack endlich weg war. Das Ende vom Lied: tätä … genau 90 km des Ironman Kurses abgefahren mit einem Schnitt von 20 km/h, coolem Puls (im Schnitt bei 125), alles tutti :o)
HERZliche Grüße
Dirk"

Sehr gut mein lieber Freund. 90 Kilometer sind ordentlich. Zu Verköstigung möchte ich an dieser Stelle kurz unsere Leser fragen, was sie wohl glauben, was ich Dir empfohlen habe. Tatsächlich habe ich dazu geraten (sogar schriftlich), die Riegel zwar immer dabei zu haben, aber viel besser nach 2 oder 3 Stunden ein Päuschen zu machen und was anständiges wie Baguettes oder Nudeln zu essen. Erinnerst Du Dich, Dirk?!

Das ist die immer währende Frage, muss man jede Erfahrung selbst machen, oder kann man sich auch auf manche Leute verlassen, die ebensolche Dinge schon durchlebt haben. Beantworten lässt sich das nicht eindeutig. In Sachen Verköstigung, macht es vielleicht Sinn, selbst zu erleben, worüber gesprochen wird und wurde. Auf jeden Fall freue ich mich, dass wir in diesem Punkt nun einer Meinung sind.

Also, auch wenn man diverse Nahrungsformen vor dem Rennen mal geprobt haben sollte, so bleibt unter dem Strich der Rat: Heb dir die Riegel für Notfälle und Wettkampf auf. Die Dinger machen nicht wirklich Spaß.
Spaß machen hingegen die insgesamt Spiegeleier, die Anna und ich (von Dirk inspiriert) gerade in die Pfanne hauen. Es sind jedoch die ersten für uns in dieser Woche.
Ich wünsche allen Sportlern und jenen, die es werden wollen, einen guten Appetit.

Herzlichst, Euer mathias

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na da würd ich mir auch lieber ne Banane einpacken, anstatt dieser Riegel :P!

Schmecken echt gewöhnungsbedürftig^^!

Und by the way: ich find es einfach nur "heftig(!)" wie Dirk sich bei dem wetter abquält..

also wenn mir ein laues lüftchen entgegen kommt, so würd ich am liebsten schon wieder mit dem Rad umdrehen^^

Grüße

Birgit Schmidt-Böse hat gesagt…

Euch allen fünf ein schönes Weihnachtsfest und liebe Grüße von Birgit aus Gütersloh. Seht euch mal den Link an, es kann aber etwas dauern bis er geladen ist. http://www.elfyourself.com/?id=1684460353

Unknown hat gesagt…

Mein lieber Dirk! Bin stolz auf Dich und freue mich schon sehr auf Februar und unser Trainingslager! Toll, dass Du die ganze Strecke schon auskundschaftest!:-)
Hier ist es saukalt und frostig, genieß die Wärme!!
Ich wünsche Euch beiden schöne Weihnachten und ein FROHES FEST!!
Und Dörk natürlich Gute Besserung!
ALOHA, Martin

Anonym hat gesagt…

Hallo,
Milchbrötchen sind mein "Geheimtipp". Sind klein, passen überall hin, gut verdaulich und gut zu essen!
Gruß von Stefan S.