Samstag, 22. Dezember 2007

Wintermärchen in Hamburg

Liebe Leute,

ich muss/will mich heute ein wenig beeilen. Es ist 19.20 Uhr, und ehrlich gesagt würde ich gerne mal wieder einen 20.15-Uhr-Film im TV sehen. Irgendwie haut das nämlich seit Beginn des Trainings, bzw. der Bloggerei nicht mehr so richtig hin.

Also los: Eben erreichte mich eine SMS von Martin:
"Minus 5 Grad Celsius! Hallo? Mal eben ein Temperaturunterschied von 35 Grad! Deutschland hat uns wieder. Und ich bin heiß aufs Training. Bis Bald! Martin"

Es schlagen wohl zwei Herzen in seiner Brust. Wobei ich in einem Telefongespräch mit ihm vor wenigen Minuten meine, deutlich herausgehört zu haben, dass er wirklich gerne wieder zurück ist, damit er nun wieder richtig reinhauen kann.

Reingehauen hat heute auch Thomas. Schaut selbst:
"Hallo und Guten Abend,
Gestern ist vorbei! Heute ein neuer Tag. Als ich heute Morgen nach dem Aufstehen aus dem Fenster schaute war der erste Gedanke:"Mist, totaler Nebel und dazu saukalt und ich hab im Blogg auch noch einen langen Lauf angekündigt. Na dann, viel Spaß lieber Thomas." - Erstmal auf den Golfplatz gefahren um meiner Arbeit nachzugehen. Während der ersten Stunde riss der Himmel auf, die Sonne schien und alle Bäume waren mit Reif dick und dicker überzogen. Einfach toll, die Sonne wärmte sogar etwas. Es gab nun keine Ausrede mehr. Zu Hause schnell umgezogen, diesmal mit Skiunterwäsche, Mütze und Handschuh gehören eh dazu. Los gings! Wintervergnügen pur, kalt, alles weiß gefroren und strahlend blauer Himmel.

Aber scheinbar bin ich zur Zeit nicht richtig fit. Sei es der Biorythmus, der Vollmond oder einfach ein paar Sorgen oder vielleicht alles zusammen. Auf jeden Fall waren meine Arme nach einer Stunde schwer wie Blei, meine Beine noch viel schwerer. Gesagt ist gesagt, hier wird nicht geschwächelt, schon gar nicht bei diesem geilen Wetter. Kurz darüber nachgedacht habe ich schon, einfach nach Hause zu "gehen". Ging aber nicht. Somit kann ich für heute 2:37 Stunden verzeichnen, das sieht doch schon ganz gut mit den 10 Stunden für diese Woche aus. Was ich ganz interessant fand, dass meine Schrittlänge nach zweieinhalb Stunden laufen deutlich größer ausfiel als zu Beginn. Bei mir ist so wenig los, dass man auch noch nach 2,5 Stunden die eigenen Fußspuren im Schnee findet.
Ich weiß nicht, ob ich morgen die Möglichkeit hab am Rechner zu sitzen, somit schon mal: FROHE WEIHNACHTEN
Thomas"

Von Dirk ist heute bisher noch nichts reingekommen. Ich habe aber mal überschlagen und gerechnet und dabei fiel mir auf, dass er bis gestern rund 330 Kilometer zusammen geschrubbt hatte. Da wird es für ihn richtig schwer, die 1000 zu erreichen, welche die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer bisher getippt hat. Na, noch hat er ja über eine Woche. (Dirk, hau rein – ich habe auch auf 1000 getippt!!)

Herrliche Stimmung, und Anna als Farbtupfer im Wintermärchen

Anna hat heute Morgen mal wieder viel zu lange geschlafen. Um 10 Uhr habe ich sie dann aber rausgehauen, und um elf waren wir per Pedes auf der Piste. Wunderbare Stimmung über dem Hafen und an der Elbe. Die Bäume weiß-weihnachtlich geschmückt vom Schnee, klare Luft, und (noch) wenige Spaziergänger.


Foto aus der Bewegung: Anna verdeckt den "Alten Schweden", einen riesigen Findling an der Elbe, der während der Eiszeit von Schweden zu uns geschwemmt wurde

Wir sind runter nach Övelgönne gelaufen und immer an der Elbe entlang Richtung Teufelsbrück. Ich will ja nicht unken, aber wie Anna mittlerweile läuft, dass ist schon eine Ansage. Erstens ist sie deutlich schneller als noch vor zwei Monaten. Vor allem aber ist sie sehr sehr locker. Alles geht recht leicht von der Hand. Und so wunderte ich mich auch nicht, dass sie auf meinen Vorschlag, noch eine Runde im Jenisch-Park zu drehen (also am Wendepunkt), sofort gut fand. (an dieser Stelle möchte ich meinen Freund Frank Vollmer grüßen, mit dem ich früher im Park so manche Runde gedreht habe)

Wir also rein in den Park. Und dann sind wir an jeder Steigung, rund 70 Meter lange Temposteigerungen gelaufen. Vier Stück verteilt auf die rund zwei Kilometer lange Runde. Und auch diese Dinger machen ihr nichts aus. Da wäre vor acht Wochen noch nicht mal dran zu denken gewesen. Und weil uns die Sache so einen Spaß machte, und weil ich dachte, ich könne ja mal fragen, willigte sie auf eine weitere Runde ein. Tatsächlich hatte ich den Eindruck, dass die folgenden vier Berg/Hügel-Steigerungen noch besser liefen, als in der ersten Runde. Sauber.

Um noch einmal auf Annas Lockerheit zurück zu kommen. Während sie am Anfang desöfteren arg kneifen und kämpfen musste, können wir uns nun die ganze Zeit über herrlich unterhalten. Und man kann ne Menge bequatschen in einer oder zwei Stunden Laufen. Wenn Anna nicht mit mir redet, oder gerade eine Gesprächspause ist, lässt sie ihre Gedanken schweifen. Und was dabei herauskommt ist ganz erstaunlich. Als uns ein anderer Jogger entgegen kommt sagt sie (wohlwollend) lächelnd "Rotköpfchen, - so sah das bei mir vor ein paar Wochen auch noch aus." Es kann aber auch sein, dass sie sich von einer auf die andere Sekunde so fit und überschwänglich fühlt, dass sie meint, bei weiterer Steigerung ihrer Laufleistung würde sie bestimmt bald einen Vertrag bekommen, um die Klamotten von Finisher-Sport im Katalog zu präsentieren. "Klar, klar", denke ich dann, und morgen ruft Sports Illustrated aus Amerika an. Unter dem Strich ist so ein Lauf mit ihr aber wirklich einfach erfrischend. (ich bedanke mich an dieser Stelle!)

Immer die letzte Anstrengung vor zu Hause: die Altonaer-Rampe

Zwei Runden waren dann aber auch genug. Also über die Elbchaussee und wieder die fünf Kilometer zurück Richtung Altona. Die Altonaer-Rampe hinauf, haben wir es dann natürlich auch noch mal ein wenig krachen lassen.
Unter dem Strich muss ich Euch sagen, und habe ich Anna auch gesagt, war es die beste Laufvorstellung, die ich bisher von ihr gesehen habe. Ach wenn diese Steigerung doch in den kommenden vier Monaten linear verlaufen würde. Gott, wäre das schön.

Nach 1:33 Stunden waren wir wieder zu Hause. Aber für einen Wochenendtag konnte das natürlich nicht alles sein (zumindest für Anna nicht). Ich also schnell die Rolle aufgebaut, Anna die Klamotten gewechselt und los gings. Weitere 1:30 Stunden später war sie dann mit ihrem Samstag-Programm durch. Ich habe in der Zeit Brötchen geholt, Wäsche abgehängt, Wäsche aufgehängt, aufgeräumt und Frühstück vorbereitet. Hört sich natürlich lässig an. Aber mal im Ernst, ich hätte auch gerne Rollentraining absolviert. Die Transalp im Juli fährt sich nämlich auch nicht von alleine.

Einer geht noch. Nach der Rollen-Einheit hatte Anna ihre drei Stunden komplett

Wie auch immer. Schwimmen fällt heute aus. Das ist natürlich nicht ganz so toll, und Anna würde tatsächlich jetzt noch mal losfahren (7 Kilometer zur Halle radeln, schwimmen, 7 zurück), aber ich habe mich soeben doch dafür ausgesprochen, lieber einen gemütlichen Abend zu verbringen. Denn unser Super-Weihnachts-Lebensmitteleinkauf von eben, war auch nicht ohne. Aber morgen müssen wir wieder ins Wasser.

Gut, jetzt gibt es noch den einen von den zwei schönsten Weihnachts-Pop/Rock-Songs die es überhaupt gibt. Und ihr ahnt es schon, jetzt kommt Freddie mit den Jungs. Seid beruhigt, dann habt ihr es hinter euch, und auf Heilig Abend gibt es auf jeden Fall einen anderen.

Lasst Euch überraschen. Herzlichst, Euer mathias

P.S: Hier kommt gerade ein E-Mail von Jörg Schröder (den ich bisher noch nicht kannte). Ich habe mich jedoch so sehr darüber gefreut, dass ich sie Euch nicht vorenthalten möchte:

"Gemeinheiten gibt es dass gibt es Gar nicht.

Hallo erstmal, und mal von vorne…, ich hab mir ja schon vor ein paar Wochen von meiner Frau Dein Buch gewünscht (zu Weihnachten) … nun gut es gingen die Tage ins Land und als ich dann heute nach Hause gekommen bin, welch schöner Anblick, da liegt Es da auf dem Esstisch, und keiner zu hause.

Ich dachte meine Frau hat mir das Buch einfach mal so mitgebracht und fing natürlich gleich an zu lesen, ich hatte gerade den dritten Beitrag durch, als meine Frau samt meiner zwei Kinder zur Tür rein kam und mit dass Buch mit den Worten „he dass gibt es erst zu Weihnachten“ aus der Hand nahm und es verpackte und das wo es doch gerade so interessant war. Das war eine echte Gemeinheit.

Also die ersten 3 Kapitel waren richtig gut, sogar noch besser als ich nach Deinen berichten dachte.
Mach weiter so und Keep on running.
Mit freundlichen Grüßen, Jörg.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr Fleissigen!
Ich wünsche Euch Frohe Weihnachten!
Macht nicht zuviel, es ist das Fest der Familie (nur gut das meine Frau nicht mitliest...)
Super was ihr leistet!!

Gruß
Dirk Güntner
(der Marathoni)

Anonym hat gesagt…

Hallo Mathias!
Wir hätten eine kleine Bitte: wäre es möglich, dass Du eine kurze Mitteilung in Deinen Blog setzt, wann wieder bei SternTV über Euch berichtet wird?

Wir wünschen Euch allen ein paar schöne gemütliche Weihnachtstage und weiterhin ein so erfolgreiches Training, vor allem Anna weiterhin so hervorragende Fortschritte beim Schwimmen!

Viele Grüße
Ricarda u. Michael

mathias hat gesagt…

Hallo Ricarda und Michael (Alt-Hückeswagener),

klar, machen wir. Leider hat noch kein Verrückter die erste Sendung bei U-Tube reingestellt. Sonst hätten wir auch die Erste schon verlinkt.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Frohe Weihnachten Euch beiden. mathias