Mittwoch, 5. Dezember 2007

Platt, platter, mathes

Liebe Leute,

ich kann Euch nicht sagen, wie kaputt ich bin. An dieser Stelle muss ich es leider sagen, aber das können vielleicht nur diejenigen nachvollziehen, der schon mal ähnliches gemacht hat.

Mit letzter Energie stopfe ich alles in mich rein. Hatte auch nichts zum Trinken mit auf meiner Tour – ein Fehler!

Ich will auch gar nicht mehr mit den Kalorien anfangen. (An dieser Stelle vielen Dank an Chrifa, für den 196-Kalorien-Tipp bezüglich des Leberwurstbrotes). Also Schwamm drüber. Wobei ich heute Abend 20 Prinzenrollen-Kekse essen dürfte. Denn eben zeigte meine Pulsuhr verbrannte 2186 Kalorien an. Warum? Weil ich 2:40 Stunden gelaufen bin. Unbeabsichtigt.

Zuerst wollte ich mich mit Dirk an der Alster auf eine lange Runde treffen. Das haben wir auch gemacht. Freund Arnd war auch mal wieder dabei. Er läuft jetzt oft mit Dirk, denn er hat sich von unserem ganzen Trara ein wenig anstecken lassen und sich für den Hamburg-Marathon angemeldet. Wohl gemerkt: Arnd hat auch schon zig Jahre keinen Sport mehr gemacht! Also auch sehr ambitioniert. Weiter so Anrd, Du läufst schon jetzt wie eine Gazelle.

Gut, wir also schön nach Dirks Pulsuhr die Alster rauf, den Leinpfad rauf und runter, und wieder die Alster. An der Kennedybrücke haben wir uns dann getrennt. Dirk war da bereits runde 1:15 Stunden unterwegs und sollte nun um die Binnenalster noch ein Walking-Laufen-Wechselspiel hinlegen. Mann muss schon sagen, der Kerl hängt sich rein. Vor allem, weil mich gerade eine SMS erreichte, in der er mir locker mitteilte, jetzt zum Schwimmen zu gehen. Na, wenn ihn dazu nicht Anna motiviert hat (aber dazu später mehr). Wisst Ihr was ich ihm zurück gesimst habe?: "Du bist bekloppt – aber schön bekloppt!"

Ich war bis zu unserer Trennung gut 1:45 Stunden unterwegs. Und ich muss Euch sagen, es war die Hölle. Die ganze Geschichte? Na gut. Aber nur kurz: Letzte Woche war ich mit meiner Redaktion weihnachtsfeier-technisch in einer Skihalle. Ich wollte mal was neues ausprobieren und habe mir ein Snowboard geliehen.
Zuerst ging alles ganz gut. Aber dann bin ich in kurzer Folge erst aufs Steißbein gefallen, und dann hat mir bei einem Sturz nach vorne mein eigener Arm eine Rippe gebrochen oder aber schwer geprellt. Ich sage Euch, jeder Atemzug war heute Abend eine Qual! Und der Hintern – auch im Eimer.

Wie auch immer, nach 2:10 Stunden war ich wieder zu Hause – auf der letzten Rille. Beinahe hätte ich ein Taxi oder einen Krankentransport rufen müssen.
Zu Hause musste ich aber feststellen, dass Anna noch nicht da war. Anna? Richtig, sie war zum Schwimmbad (47 Minuten) gelaufen, um dort weiter zu trainieren. Anschließend war abgesprochen, dass sie um 20 Uhr gegen den Uhrzeigersinn an der Alster läuft und uns drei trifft. Pustekuchen! Verabredungen mit meiner Liebsten sind mitunter ein Abenteuer.

Wie auch immer. Ich stand also halbtot vor der Haustür und machte mir Sorgen. Also bin ich – in einem Tempo, über das sich die Schnecken am Straßenrand amüsierten – wieder Richtung Stadt gelaufen, um ihr hoffentlich bald zu begegnen. Nach jeder Hausecke habe ich gebetet, dass ich sie erkenne, aber sie kam und kam und kam nicht. Dann endlich, oben am Dom, tauchte sie aus der Dunkelheit auf. Ich wusste schon was sie gemacht hatte: Sie hatte es wissen wollen und ist einfach noch eine dreiviertel Runde um die Alster, den Leinpfad rauf und runter, und dann erst nach Hause gelaufen.

Das macht für Anna heute 2:21 Stunden Laufen!! Der Wahnsinn. Neuer persönlicher Rekord. Plus 1500 Meter (wegen Überfüllung leider hauptsächlich Brust-) Schwimmen. Das sind also 3:05 Stunden Training – und das an einem Mittwoch Abend. Und wieder bleibt uns anderen nur, uns vor dem Kampfeswillen Annas zu verneigen. Anna – Frau des Tages!! Morgen hat sie Ruhetag. Verdient, sehr verdient, total verdient!

Wie ausgeknockt: Mathias liegt auf dem Sofa, die Füße brennen wie Feuer

Und ich? Ich habe mich neben ihr nach Hause geschleppt, habe angefangen zu frieren wie ein Schneider, und nach einer kurzen Koma-Schlaf-Phase auf dem Sofa in voller Montur, habe ich binnen Sekunden Reis mit Hühnchen, Apfelmus und Eierwaffeln in mich reingestopft, alles gleichzeitig. Und wisst Ihr was, – so viel kann ich heute Abend vor Erschöpfung gar nicht mehr essen, dass ich die 2186 Dinger wieder rein hole.

Und Anna hat übrigens allein schon für das Bad, dass sie mir Frierendem in aller Eile einlaufen ließ, den Tages-Titel verdient!

Hier die süße Rache für mein Foto oben: Anna pennt
So, nachdem mir schon fast die Augen zufallen (psst, Annas stehen auch schon auf halb Acht – jetzt sind sie zu!), mache ich mir noch meinen geliebten Caro-Kaffee mit Milch und Honig. Und dann gibts Bubu.


Herzlichst, Euer mathias

P.S: Heute hat mir Leser Jörg eine ganz liebe E-Mail geschrieben. Er meint, meine Gewichtsprobleme seien gegen seine ein Mückenpfurz (der Ausdruck kommt von mir), und aufgrund unseres Projektes wolle er wieder anfangen zu joggen, und ein wenig abzunehmen. Und vielleicht, so meint er, könne er ja in eineinhalb Jahren einen Marathon schaffen. Wir, lieber Jörg, drücken Dir dafür alle unser Daumen!!

P.S.2: Mein lieber Kollege Ben ist heute Abend, nach wochenlangem Zögern und Zaudern (aber auch Krankheiten in seiner Familie und anderen Orga-Problemen, zum ersten Mal gelaufen: 27 Minuten. Das ist toll. Das ist ein Anfang. Ich hoffe, Ben, Du bleibst dran!

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