Samstag, 29. März 2008

Wetterscheide

Liebe Leute,

dieser Tag fing mit Regen und Wind an. Und was soll man da anderes machen, als lange schlafen – oder Frühjahrsputz veranstalten. Anna und ich haben beides gemacht.

Frühjahrsputz – Training der ganz anderen Art. Ich für meinen Teil würde lieber 4 Stunden Radfahren

Und anschließend haben wir noch eine Tournee durch die Gemeinde gestartet. In wahrsten Sinne des Wortes, wollten wir uns doch einige Kirchen in Hamburg genauer ansehen, die für Ende August in Frage kommen. Aber dies ist ein anderes Thema. Und doch ist es eine Erklärung, warum wir heute nicht auf dem Rad gesessen haben.

Martin hat eine andere Erklärung. Wobei er zwar auf seiner Kiste gesessen hat. Zumindest eine gute Stunde. Lest selbst:

"Hi, Ihr Lieben,
von mir gibt es wenig zu berichten. Nachdem wir mit meinem Bruder und seiner Freundin Marieke hier gestern Abend in der Wohnung versackt sind, hieß es heute erstmal ausschlafen. Ach, wie schön. Da merkt man erstmal wie selten das in den letzten sieben Monaten vorgekommen ist.

Das Wetter war leider gegen 12 Uhr immer noch regnerisch und so musste ich neue Trainingspläne schmieden. Resultat: Koppeltraining statt langer Radeinheit. 1:05 Stunde hat es mich auf meinem Pearl (oder sollte ich "meiner Perle" sagen?) gehalten und nach 4 Minuten Wechselzeit bin ich noch 1 Stunde gelaufen (Durchschnittspuls 129, also alles recht flott). Fühlte sich echt gut an. Schön! Lag bestimmt auch an meinen federleichten Wettkampf-Schuhen, die ich jetzt so langsam einlaufe.

Martins Perle blockiert das Wohnzimmer

Da mir meine Uhr gerade mitteilt, dass ich während der 2 Stunden 1400 Kilokalorien verbraucht habe, gibt’s jetzt heißen Kakao und leckeren Hefekuchen, den mein Bruder und seine Liebste gebacken haben. Toll. Das schmeckt nach Wochenende!

Euch einen schönen Abend und bis Morgen. Ich freu mich schon riesig aufs Radfahren. Möchte gerne morgen Abend 100 Kilometer auf dem Tacho haben. 16 Grad und den ganzen Tag Sonnenschein sind vorhergesagt! Plus, ab morgen können wir sogar bis spät in den Abend rein fahren, da die Uhr ja umgestellt wird. Endlich, es wird so langsam aber sicher Frühling. Juchei!
Aloha, Martin"

Leute, habt Ihr das gelesen? "Durchschnittspuls 129, also alle recht flott", schreibt Martin. Ähem, wenn ich 129 laufe, dann kommt Oma-Schmidt von nebenan mit ihrem Einkauf an mir vorbei gegangen. So sieht’s aus.
Aber daran seht Ihr auch wie unterschiedlich wir alle sind. Und so muss sich Benedikt auch keine Sorgen machen, der sich letztens über Martins Trainingsdaten beim langen Lauf wunderte, beziehungsweise Martin bewunderte, und sich selbst in Frage stellte. Martins Systeme laufen nun mal mit relativ ruhigem Puls. Das muss nicht unbedingt heißen, dass jemand, der höheren Pulsschlag hat, unbedingt schlechter drauf ist – auch wenn es zum Beispiel beim Beispiel Martin zu mir so sein wird. Also Benedikt: Kopf hoch, weitermachen!

Mit rund zwei Stunden Training was Martin heute, wenn man das Wetter vom Vormittag betrachtet zwar fleißig, aber wenn man den Nachmittag in Hamburg betrachtet, so wäre wohl auch heute schon eine längere Ausfahrt sehr gut möglich gewesen. Aber was soll es: Was man hat, hat man.

Was Dirk hat, weiß ich leider nicht. Entweder er hat einfach vergessen zu reportieren, oder er hat meinen Satz von gestern, wo etwas von ein, zwei, drei oder gar vier Ruhetagen nach einem Trainingslager drin stand, sofort für bare Münze genommen.

Anna und ich haben uns nach unserer Tour übrigens noch zu einem Läufchen aufraffen können. Eigentlich zu wenig für einen Samstag. Aber so ist es halt, man hat ja auch noch andere Dinge zu erledigen.
Als wir bereits umgezogen in der Diele standen, sagte Anna in Anlehnung an meinen gestrigen Eintrag folgendes zu mir:
"Na Klötzchen, bist Du so weit?"
"Klar", antwortete ich, "sollen wir wieder ruhig laufen, so wie gestern, oder möchtest Du heute schneller?"
Ihre Antwort: "Nö, wir können wieder langsam laufen, so, dass Du auch mit kommst."

Gut, Klötzchen durfte also mit. Aber dazu später mehr. Erst einmal Thomas Bericht, der – wie schon so oft – diszipliniert und auf das große Ziel fokussiert, dass Beste aus diesem Samstag herausgeholt hat:

"Hallo zusammen,
ich habe trainiert ohne besondere Vorkommnisse. Das Beste war das Wetter heute am Nachmittag – trocken! Passte super in meine Planung. Die da lautete: Morgens schwimmen, nachmittags Radfahren.
Um 9 Uhr war ich im Wasser. Habe heute mit 200 Metern Einschwimmen begonnen. Die 4 x 100 Meter Technik eben abgespult und dann meine ach so geliebten Intervalle. 10 x 100 Meter, genau wie gestern Abend. Mittlerweile fallen mir die Intervalle etwas leichter, auch wenn ich noch nicht schneller bin. Und ausgeschwommen bin ich auch noch. Ob 12 oder 14 oder 16 Bahnen? Ich habe wie immer keine Ahnung. Es waren auf jeden Fall fast 15 Minuten.

Direkt im Anschluss noch eben zwei leckere Brötchen geholt und ab auf den Golfplatz. Bis kurz vor 16 Uhr gearbeitet, geschwätzt und mich gezeigt.
Es war supertrocken, zwar mit viel Wind aber die Sonne zeigte sich, und die Temperaturen waren erträglich. So schnell wie möglich auf meine frisch aufgepumpte, rote Stahlfeile – die Pumperei macht das Radl bestimmt um 0,1 Kilometer in der Stunde schneller – ohne den Wind versteht sich. Derselbige nervte echt, was wiederum ein gutes Training für den Wettkampf sein wird.

Ich wollte nicht so weit von zu Hause weg, also bin ich wieder auf meine 21,1 Kilometer lange Acht. Vier mal bin ich die Schleife gefahren, und einige Anwohner haben bestimmt "der schon wieder" gedacht. War mir aber egal. Habe auf diesem Wege 84,4 Kilometer auf die Uhr gebracht und saß 3:16 Stunden im Sattel. Das ergibt ein durchschnittliches Stundenmittel von 25,8 Kilometern. Ich bin zufrieden.

Ich wünsche allseits einen schönen Abend und die Uhr nicht vergessen. Vor oder was?
Bis wahrscheinlich Dienstag,
Thomas"

Wie gesagt, vorbildlich. Vielleicht sollte er sich in seinem Pass den Namen Thomas-der-Fleißige Marx eintragen lassen.
Auf die Frage mit der Uhr habe ich im übrigen keine Antwort – keine sichere. Martin sagt immer, demnächst ist es abends länger hell. Das heißt, nicht um 19, sondern um 20 Uhr wird es dunkel. Demnach würde die Uhr vorgestellt. Iiiih, dann gibt’s ja weniger Schlaf heute Nacht. Wie auch immer, ich habe einen Funkwecker. Irgendwann diese Nacht macht der ein Geräusch und dann habe ich die richtige Zeit – auf sicher.

Ach ja, Anna und ich waren doch joggen. Mensch, das war heute aber bei uns beiden nicht optimal. Aber auf dem Rückweg sagte Anna dann mehrmals, dass sie heute einfach schlecht drauf war. Na, da wechselte anscheinend gerade das Klötzchen von mir auf sie über. Irgendwann blieb sie sogar stehen.
Das wiederum erinnerte mich sehr an die windige Ausfahrt am letzten Tag unseres Sardinien-Trainingslagers. Es ging ihr ja nicht schlecht, sie hatte schlicht keine Einstellung zum Training – so zumindest meine Meinung. So hatten wir dann auch einige bitterböse Gespräche.

"Vielleicht läuft ja auch nichts, weil ich heute schon den vierten Tag hintereinander laufe", sagte sie zum Beispiel.
Als ich nicht antworte hakte sie nach: "Was meinst Du?"
"Nun ja, vielleicht läuft es auch nicht, weil es gerade dunkel ist", sagte ich lapidar. Und mit dieser Antwort war sie gar nicht zufrieden.

Wie auch immer, wir haben den Lauf ordentlich nach Hause gebracht. Es ist ja so, manchmal ist man einfach nicht top drauf, egal ob körperlich oder mental. Aber gerade dann muss man sich halt auch mal ein wenig zusammenreissen. Wenn man das nicht ab und an hinbekommt, wie soll das ganze dann am 24. Mai funktionieren?

Apropos, ich möchte hier einmal eine Mail veröffentlichen, die mir Gitte Domgall geschickt hat. 1., weil ich mich darüber sehr gefreut habe, und 2. weil ich unserem Team zeigen möchte, dass wir sehr wohl auch etwas bewegen (was Ihr ja mit Euren Kommentaren auch desöfteren dokumentiert. Letztlich also ein weiterer Ansporn an Anna, Dirk, Martin und Thomas:

"Hallo Mathias!
Ich verfolge mit großer Spannung Eurer Projekt und komme von dem Gedanken nicht mehr los einmal selbst in Hawaii finishen zu können. In diesem Jahr möchte ich aber erstmal anfangen mit ein paar Olympischen Triathlons. Die Zeit zum Trainieren ist durch die Arbeit ja leider begrenzt, denn ich würde gerne viel, viel mehr machen.

Dein Buch ist total faszinierend und jede Geschichte berührt mich so emotional, dass es mir die Tränen in die Augen treibt. Na gut, es muss, bzw. kann ja nicht gleich Hawaii sein, wegen der Qualifikation, aber diese Distanz erst einmal irgendwo anders zu schaffen und sich vielleicht irgendwann zu qualifizieren, dass ist mein größter Wunsch und Traum!

So ein Projekt, wie ihr es in Hamburg auf die Beine gestellt habt, ist dafür natürlich ideal. Nun komme ich aber aus Leipzig, somit müßte es idealerweise hier in der Nähe so ein Projekt geben. Ich bin dahingehend leider noch nicht fündig geworden, aber vielleicht weißt Du was oder hast eine Idee, wie Du mir weiterhelfen kannst? Denn ich befürchte, alleine ist das nur schwerlich zu packen, schon alleine, wenn einem das nötige Know-how fehlt.

Ich freue mich, wenn Du mir weiterhelfen kannst und wünsche Euch ganz viel Gesundheit, Kraft und Durchhaltevermögen.
Viele Grüße, Gitte Domgall"

Erst einmal möchte ich mich bei Gitte für das Kompliment (Buch) und die Glückwünsche (unser Team) bedanken. Zu ihrem Wunsch, beziehungsweise ihrer Frage kann ich jedoch nur so viel sagen.

Allein der Wunsch sollte sie ein großes Stück auf ihrem Weg tragen. In der Umsetzung ist so etwas natürlich einfacher, wenn man andere Sportler um sich hat, die ähnliches treiben. Ich würde mich in Leipzig also als erstes nach einem Verein umschauen. Das ist der normale Weg – ein solches Projekt wie das unsrige ist es nicht.
Anbei noch hier mein Aufruf: Wenn es in der Leipziger Umgebung ähnlich denkende Beginner gibt wie Gitte, dann meldet Euch. Entweder ich stelle einen Kontakt her, oder Ihr schreibt einfach Eure Mail-Adresse in einen Kommentar (den Gitte ja auch liest).

Jutchen, morgen soll es also schön werden. Wollen wir mal hoffen, dass uns morgen wirklich die Sonne anstrahlt. Dann bin ich mal gespannt, ob wir ein paar Radkilometer zusammenkratzen können. Anna leider nicht – ein Job wartet. Thomas in Duisburg wohl auch eher nicht. Er wird es uns bestimmt per SMS wissen lassen.

Alles andere erfahrt Ihr von mir an gleicher Stelle.
Bis dahin. Herzlichst, Euer mathias

2 Kommentare:

Birgit Schmidt-Böse hat gesagt…

Hallo Gitte, ich komme auch aus Leipzig aber lebe seit einigen Jahren im "Westen". Diesen Wunsch, an so einem Projekt teilzunehmen habe ich auch und habe mich im November 2007 beim 1.Tri Team Gütersloh angemeldet. Ich für mich habe mir fest vorgenommen für einen Ironmann zu trainieren und mit dem richtigen Willen schafft man das auch alleine. Gib nicht auf es gibt überall solche Verückten wie uns. Kannst mir ja mal schreiben. Meine E-Mail Adresse lautet schmiboe99@web.de Grüße auch an alle anderen die solche gedanken haben. LG von Birgit aus Gütersloh

Anonym hat gesagt…

Auf Kosten anderer Menschen , hat sie ihren Willen gekriegt,