Fliegen mit Stottermotor

Liebe Leute,

ganz langsam versucht das Team den alten Rhythmus wieder zu finden. Mich eingeschlossen. Aber ich kann Euch Geschichten erzählen. Zum Beispiel diese: Ich fühlte mich heute Morgen immer noch richtig schlecht. Meine Lungen – wie ein Kettenhemd so laut. Habe das beim Aufstehen Anna demonstriert und es war klar, dass ich zur Absicherung noch mal zum Arzt muss. Da bin ich dann während der Bürozeit hektisch hin und kam auch schnell dran. "Ja", sagte er, "dann heben sie mal den Pullover hoch", und kam mit seinem Stetoskop an. Dann sollte ich kräftig ein- und ausatmen. Glaubt auch nur ein Mensch da draußen, dass sich das Rasseln hören lassen hat? Nix, niente, nada, nichts – Stille. Gibt’s doch nicht!

Ich sollte einfach noch etwas Geduld haben meinte mein guter Dr. Sperling (nicht zu verwechseln mit unserem Lehrer Dr. Specht), und gab mir – nur zur Sicherheit – noch ein Antibiotika mit, welches ich einnehmen kann, wenn sich mein Zustand verschlechtert. Nun, dass wird er hoffentlich nicht. Aber ich werde auf Sardinien einfach mal bis Montag mit dem Training warten.

Bis morgen will Thomas mit dem Neustart warten. Er rief eben an, und meinte, es ginge ihm schon wieder besser, er schaufele derzeit alles in sich rein, was erfinden könne. Er solle Nüsse essen, habe ich ihm geraten. Da sagt er: "Mach ich, mach ich. Gerade verputze ich eine Packung Ferrero-Küsse, da sind auch Nüsse drin." So viel zum Thema gesunde Ernährung. Und wie gesagt, morgen steigt er mit einem lockeren Lauf wieder ein.

Den hat Dirk heute schon absolviert. 10 Kilometer ist er um Außen- und Binnenalster gelaufen, und hörte sich anschließend sehr motiviert und gut gelaunt an.
Martin hat hingegen den Tag in Rendsburg bei Finisher-Sport verbracht. André und Martin haben ihm eine ungekröpfte, also gerade Sattelstütze verpasst, eine neue Kette, einen Flaschenhalter für hinter den Hintern und ein paar andere Kleinigkeiten. Man muss mal wieder sagen, dass Finisher tatsächlich ein super Laden ist. Die haben alles da, was man braucht. Keine lange Bestellerei, kein Warten, alles sofort vor Ort. Prima.

Juut, morgen machen sich Anna-Sophia und ich uns auf den Weg nach Sardinien. Noch ist das Wetter dort bescheiden, aber ich muss (siehe oben) eh aufpassen, und Anna soll auch ganz langsam wieder anfangen. Und um ehrlich zu sein, ein wenig Schiss habe ich schon, dass ihre Sehne weiterhin zickt. Aber sie war heute zum zweiten Mal bei einen Masseur und Heilpraktiker, der sie echt immer gut einstellt. Sie klingt schon wieder viel zuversichtlicher als vor drei Wochen. Aber lest selbst:

"Hallo Alle zusammen,
Ja, ich bin auch noch im Team. Welch glücklicher Zufall. Kein Zufall sind die letzten drei Wochen gewesen. Vorsätzlich habe ich mich zurück gehalten, habe mich keiner neuen sportlichen Bestleistung gestellt, sondern habe mich zur Ruhe gebracht. Denn wir dachten, dass es der einzige Weg sei, damit ich überhaupt noch die Chance habe mit- und weitermachen zu können. Die Zeit habe ich effektiv mit Krankengymnastik, diversen Arztbesuchen, Dehnübungen, Spritzen, Muskelaufbautraining, Massagen und autogenem Training genutzt. Und ich muss sagen: ich fühle mich wieder ganz schön angriffslustig.

Sardinien, Trainingslager – Anna ist bereit und voller Vorfreude

Ja, ich freue mich auf unser Trainingslager, welches wir Morgen ansteuern werden, und ja, ich möchte weiter machen! Ich werde ganz vorsichtig versuchen meine ersten Runden zu drehen, und je nachdem werden wir sehen wie es weitergehen kann. Ich hoffe auf ein stärkeres und gesünderes Knie als noch von vor ein paar Wochen. Und mehr als gespannt bin ich auf meine ersten Berge, ich weiss gar nicht wie ich mich fühlen soll wenn ich daran denke. Ich lasse mich einfach überraschen und berichte Euch danach wie es für mich war.

Gestern war ich 30 Minuten ganz ruhig laufen, es lief, zwar nicht rund, aber ich werde alles nun wieder langsam aufgreifen und dann geht’s wieder weiter. Liebe Freunde, ich freue mich sehr Euch in den nächsten Tagen von Sardinien aus berichten zu können. Euch würde ich nun auf diesem Weg noch ganz eindringlich bitten, wünscht mir dass die Sehne an meinem Knie den Belastungen stand hält, und ich so trainieren kann, dass ich dann Ende Mai auf meinem Grundlagenteppich fast ein bisschen fliegen kann.

Alles Liebe an Alle, Eure Anna-Sophia"

Ein schönes Bild: Auf dem Grundlagenteppich einen bisschen fliegen! Ein besseren Schluss kann dieser Eintrag nicht bekommen.
Morgen ist Reisetag – also wahrscheinlich kein Eintrag. Ansonsten sollte es hier weitergehen wie gewohnt.

Auf bald! Herzlichst, Euer mathias