Donnerstag, 27. März 2008

Es läuft, es läuft

Liebe Leute,

Satz mit X, das war wohl nix. Tja, da haben wir uns gestern dann alle umsonst und vor allem zu früh gefreut. Schön fand ich übrigens alle Eure Kommentare. Vor allem der "blöd" hatte es mir sehr angetan – kurz und knapp. Und klar, einer hat natürlich sogar profitiert: Maik, der freut sich sogar, weil er gestern eh keine Zeit zum Schauen gehabt hätte. Schön, Maik, dass wenigstens Einer richtig zufrieden ist mit der Schieberei.

Aber so ist Fernsehen, und ich, der ich ja auch Geschichtenmacher bin, konnte das sehr gut nachvollziehen, was da passiert war. Traurig war ich indes auch. Jetzt sollten wir nur mal alle die Daumen drücken, dass wir nächste Woche in der Sendung sind (und nicht erst die Woche darauf). Aber da wir das alles nicht beeinflussen können, konzentrieren wir uns auf das was wir können: Trainieren und schreiben.

Als erstes bringe ich Euch heute die Mail von Dirk, der gestern richtig was geleistet hat. Und das nicht nur körperlich, diese Einheit dürfte ihm auch mächtig Selbstvertrauen gegeben haben. Lest selbst:

"Hey Mathes,
das tut mir leid, dass du Dich gestern extra auf den langen Weg gemacht hast und dann Deine Mühe nicht belohnt wurde. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. In einer der nächsten Wochen wird unser Projekt seinen Platz in der Sendung finden, da bin ich sicher.


So nun noch kurz zu gestern: Ich bin das erste Mal ohne Gruppe aufgebrochen, wollte diese Etappe ganz für mich allein genießen. Radkarte eingesteckt und los. Bis Puerto de Andratx hatte ich schon über 60 Kilometer und einen mittleren und einen kleineren Berg hinter mir, da ich mich verfahren hatte. Ab Andratx ging es dann in die Berge an der Küste und ich muss sagen, das war eine der schönsten Ausfahrten, die ich bisher gemacht habe: Zur linken immer das Meer und zur Rechten Europas größten Canyon, ca. 120 Kilometer lang und immer schön hoch und irgendwann glücklicherweise auch mal wieder runter. Atemberaubende Schönheit. Kann ich jedem nur empfehlen, der die Insel besucht.


Mir war es vor allem wichtig durchzufahren und die Ernährung während des Trips zu testen. Ich hatte gut gefrühstückt und habe mir lediglich drei Gels mitgenommen, die ich alle zwei Stunden nehmen wollte. Für den Fall, das es nicht reichen sollte, gibt es ja überall Restaurants. Ich muss sagen, das hat wunderbar geklappt, habe vorher immer viel mehr gegessen auf den langen Fahrten.
Ich habe nach 4, 6 und 8 Stunden jeweils 4 Minuten Pause gemacht, um Getränke zu kaufen und einmal noch einen sauleckeren Apfel.

Am Ende waren es dann 200 Kilometer mit 2850 Höhenmetern. Insgesamt war ich 9:20 Stunden entspannt im Sattel und das gibt mir ein sehr gutes Gefühl für kommende lange Strecken. Leider kam in der letzten Stunde ein irrer Wolkenbruch vom Himmel, aber das war dann nur noch ein kleiner Wermutstropfen.


Heute werd ich meine Sachen packen und am Abend zurückliegen. Freue mich schon Euch alle wieder zu sehen. Pa’a,

Dirk"


Rumms – da hat er wieder ein Ding rausgehauen! Dirk, dafür ist der Mann-des-Tages so was von fällig, also so dermaßen fällig. Wow. Ich habe schon mehr als eine Handvoll Trainingslager auf Mallorca hinter mich gebracht (Ich habe Dir ja immer davon vorgeschwärmt), aber so eine Ochsentour habe ich noch nie hingelegt. Weichei halt, der Müller.

Nur mit der Ein-Gel-pro-zwei-Stunden-Formel bin ich nicht richtig einverstanden. Da würde ich zu Stundenabständen raten (und ich bevorzuge auch Müsli-Riegel), aber das muss letztlich jeder für sich selbst rausfinden. Schraubst Du die Intensität jedoch hoch, dürfte die Ein-für-Zwei-Formel nicht ausreichen. Im Wettkampf also unbedingt Reserve einpacken. Sind ja keine Ziegelsteine. Und jetzt freuen wir uns alle, Dich endlich wiederzusehen. Wer weiß ob wir dich wiedererkennen, so schmal wie Du bestimmt geworden bist.

Apropos schmal, schalten wir doch mal zu dem anderen schmal gewordenen – Thomas:

"Hallo zusammen,
nachdem ich nun den ersten Frust über den Wegfall unseres Themas bei
Stern-TV weggesteckt habe, möchte auch ich mich bei Allen für die aufmunternden Worte in den Kommentaren bedanken.

Zum Training: Gestern bin ich dann doch mit meinem Freund Thorsten ein wenig verhockt, obwohl die Planung ganz fest auf Rolle ausgelegt war. Nun denn, ich war dann auch auf der Rolle, ähem, nur die "Rolle" und das Endergebnis waren anders als sonst: Ein Grinsen im Gesicht und leichter Schwindel. Das muss an Thorsten gelegen haben, bestimmt nicht am Bier.

Der heutige Tag war dann etwas schwerer zu starten als sonst, aber mit lieber Unterstützung habe ich auch dieses in den Griff bekommen. Nachdem ich heute vom Golfplatz Heim gekommen bin, habe ich mir zwei Trinkflaschen mit Zitronentee fertig gemacht. Meine Feile hatte endlich einen neuen Schlauch bekommen, sie stand seit Lanzarote nur auf der Vorderfelge in der Rolle eingespannt.

Also, Radklamotten an und 63 Kilometer bis zum Beginn der Dunkelheit gefahren. In den 2:22 Stunden war das ein Schnitt von 26,9 Kilometern in der Stunde. So ein Tempo bin ich hier zu Hause noch nie gefahren! Also war das Trainingslager doch recht erfolgreich. Hoffentlich können wir bald die tollen Bilder von der Insel bei Stern-TV sehen.
Euch allen einen schönen Abend,

Thomas"

Jo, auch in Wagenfeld läuft es wieder – das Rad und das Bier. Gegönnt! Anna hat heute auch den Motor wieder angeschmissen, auch bei ihr läuft es wieder. Tatsächlich war sie heute morgen um 6.30 Uhr im Schwimmbad. Hallo?? So früh? Anna? Ja so ist es gewesen, wenn man ihren Worten Glauben schenken darf (die Schwimmklamotten hängen zumindest auf der Leine). Rund 13oo Meter hat sie absolviert, teils Brust, teils Kraul.

Ja, es wird schwer, den Rhythmus wieder aufzunehmen, zumal sie ihn bisher leider noch nie so ganz richtig hatte. Aber gute sechs Wochen bleiben noch. Es hängt jetzt absolut davon ab, wie oft sie ins Wasser geht (und ob die Kapsel in der Schulter ruhig bleibt).
Schwimmen hat ihr jedoch nicht gereicht am heutigen Tag. 1:04 Stunden gelaufen ist sie auch noch, und es fühlte sich wohl sehr gut an. Noch zwei, drei Einheiten, dann wird auch sie hoffentlich wieder die langen Läufe aufnehmen können.

Und auch bei mir läuft es endlich wieder. Tatsächlich war ich über vier Wochen nicht mehr joggen, aber als Martin mir heute vorschlug, dass er seinen langen Lauf bei mir vorbei führt, schlug ich schnell ein – verabredet ist so gut wie schon absolviert!
Er trabte also um 19.15 Uhr bei mir vorbei, und zusammen sind wir zur Elbe Richtung Teufelsbrück. Schon bald joggte vor uns ein groß gewachsener und athletisch gebauter Typ her. Eigentlich war er einen Tick langsamer, aber als er realisierte, dass wir hinter ihm waren, zog er an.

Ich mahnte Martin zur Ruhe und so liefen wir die ganze Zeit hinter dem junge Mann her. In Teufelsbrück wendete er fünfzig Meter später als wir, so dass er auf dem Rückweg zuerst hinter uns war, schon bald aber vorbei zog. Diesmal wollten wir ihn nicht fortlassen und, ihr ahnt schon was kommt, schon bald war die wilde Hatz im Gange. Schnell, schneller und immer schneller dreht der Fremde auf, ohne auf manche nett gemeinten (tatsächlich verzweifelt gekeuchten) Gesprächseröffnungen von mir zu reagieren.

Was soll ich sagen, ich musste abreissen lassen, schickte ihm aber Martin auf die Pelle mit der Bitte, sich ihm mal vorzustellen. Und schon 100 Meter weiter wurde das Tempo gedrosselt. Ha, Sebastian, so heißt der Kollege, war bestimmt auch am Limit. Nichts desto trotz, sie hatten mich kurzzeitig abgehängt. Wie auch immer, von da an hatten wir einen sehr netten Jogg zu dritt. Sebastian bereitet sich gerade auf den Hamburg Marathon vor, den er gerne in 3:30 Stunden schaffen würde, nachdem er in Berlin (bei seinem Ersten) 4:01 Stunden gelaufen war. Nun, ich muss sagen, nachdem was ich heute Abend gesehen habe, müsste er auch ein paar Minuten unter 3:30 Stunden bleiben können. Sebastian, wenn Du das hier liest: Wir drücken Dir die Daumen.

Jutchen, Martin ist, nachdem er mich zu Hause abgeliefert hat, also weiter Richtung Hohenfelde. Wahrscheinlich ist er mit 2:15 Stunden zu Hause gewesen, was so ungefähr 26/27 Kilometer sein dürften. Super Sache, zumal ich den Eindruck habe, dass er immer lockerer wird.

Leckerlecker – nicht die optimale Post-Jogg-Ernährung, aber egal, wat mut dat mut

Nachdem ich wieder zu Hause und geduscht habe, wollte ich dann Anna vom Job abholen. Und noch was hatte ich im Sinn. Nachdem eventuell neu hinzu gekommene Leser vielleicht schon ein wenig in unseren Blogs gestöbert haben, und nun wissen, dass wir nichts von besonderer Askese halten, habe ich mir gedacht (auch weil der Kühlschrank zu Hause leer war), dass ich doch vielleicht heute mein "Schallalalala-Lied" singen könnte?! Also Anna abgeholt, zu Schmitt-FoxyFood und her mit dem leckeren Menü. Auch das lief wunderbar!

Wie gesagt, es läuft im Team, und so kann es jetzt auch erst mal weiter gehen. Ich hoffe bei Euch läuft es auch gut.

Herzlichst, Euer mathias

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wow Mensch Dirk, da hast Du ja ein Mordsding abgeliefert.

Freut mich echt zu lesen, dass der Zug wieder rollt.

Ab nächster Woche soll das Wetter bei uns in Norddeutschland ja auch wieder besser und wärmer werden, dann macht Training noch viel mehr Spaß ;-)

Kündigt ihr den nächsten Ausstrahltermin von SternTV wieder an?
Danke ;-)

Es grüßt euer täglicher Mitleser
Tim

Anonym hat gesagt…

Lieber Dirk,
auch ich ziehe den Hut. Welch ein Knaller! Der Hammer! Ich weiss was ich an meinem nächsten freien Tag machen werde, RADFAHREN. Freu mich für dich. Ganz viele Grüße
Thomas

Dirk Kröger hat gesagt…

Danke Tim und danke Thomas für die netten Worte. Ich kann jedem, der Mallorca mal er"fahren" möchte diese Küstentour nur empfehlen. Man kann sie (136 km) auch in Etappen fahren und z.B. im schönen Kloster Lluc für 30 Euro übernachten und die Tour dann nächsten Tag beenden. Beste Grüße
Dirk

Anonym hat gesagt…

ERNÄHRUNG!
Hallo Dirk, das größte Problem beim IM ist die Nahrungsaufnahme! Du wirst in Lanza ca 10.000 kcal verbrennen. Ein Gel enthält ca 100Kcal , ein Riegel ca. 200kcal. Wenn die Akkus erst mal leer sind geht gar nichts mehr. Mein Tipp: Auf dem Rad mindestens stündlich ein Riegel, beim Laufen alle 10km 1 Gel. Habe mit kleinen Salztabletten aus der Apotheke, die relmäßig genommen werden gute Erfahrungen gemacht. Über eure Fittness mache ich mir keine Sorgen. Gruß Ralf

Birgit Schmidt-Böse hat gesagt…

Hallo Dirk, tolle Leistung auf Malle, auch was Sabine so erzählt hat. Wenn Du am Sonntag zum Hermannsvorlauf kommen solltest, wäre es schön wenn Du Mathias vorher noch das Buch von mir geben würdest, damit er was reinschreiben kann. Myriam hat mir erzählt das Du vielleicht am Wochenende bei Sabine bist und dann kanst Du mir das Buch ja mitbringen. Das wäre Super!! Vielen Dank schon mal und Tschüßi bis vielleicht Sonntag in Bielefeld. LG von Birgit aus Gütersloh