Montag, 10. März 2008

Erneute erste Schritte

Liebe Leute,

heute beginnen wir mal mit Dirks Bericht vom gestrigen Sylt-Lauf:

"Hey Anna, hey Mathes,

ich hoffe es geht Euch heute insgesamt besser und dass ihr langsam wieder anfangen könnt zu trainieren. Hier ein Bericht vom gestrigen Syltlauf. Dieser hat auf der Insel eine lange Tradition und geht vom südlichen Hörnum 33,333 Kilometer bis zur Nordspitze nach List. Insgesamt waren es ca. 1300 Teilnehmer (alleine 50 Staffeln !), es war also ganz schön was los.


Also Start frei zu meinem bisher längsten Lauf: Ich bin sehr gut und locker an der Seite eines erfahrenen Läufers mitgelaufen und bis Kilometer 16 (Standpromenade Westerland) haben wir exakt 1:36 Stunden benötigt. Wie an der Schnur gezogen immer 6 Minuten pro Kilometer. Dann merkte ich, dass ich das Tempo nicht durchhalten konnte und habe ihn ziehen lassen.

Direkt hinter mir lief die sympathische Alexandra aus Buxthehude, die schon Marathonerfahrung hatte und die ganze Zeit tapfer an meiner Seite blieb. Denn ab Kilometer 26 wurde es für mich echt hart, die Beine immer fester und die Schritte immer kleiner. Zum Schluss eine echte Quälerei, so dass wir zum Schluss Hand in Hand ins Ziel gelaufen sind. Eine schöne Erfahrung, die allein schon den Lauf wert war. Ich bin trotz der großen Anstrengung sehr zufrieden, denn ich bin durchgelaufen. Nur an den Verpflegungsstellen alle 8-9 Kilometer eine Schrittpause zum Trinken. Heute hatte ich einen riesen Muskelkater und habe mir eine Regenerationspause gegönnt. Ich wünsche Euch gutes Wetter und kommt schnell wieder auf die Beine.
Pa´a Dirk"

Nun, die Pause hat sich Dirk verdient. Wir hatten schon auf Lanzarote lange ueberlegt, ob es Sinn machen wuerde dort teilzunehmen. Und eigentlich sollte es nur sein, wenn er ganz locker laufen kann. Jetzt musste er aber doch knautschen. Aber heute denke ich, dass es nur gut ist, diese Erfahrung gemacht zu haben, denn auch am 24. Mai wird es sehr sehr hart werden.

Hier kommt nun der neueste Bericht von Martin:

"Hi Ihr Lieben Urlauber im Süden!
Ein paar knappe Neuigkeiten aus Hamburg: Da mein Knie immer noch bis mindestens Mittwoch geschont werden muss (sagt meine geliebte Privat-Ärztin Dr. Maria M., sowie mein Hausarzt Dr. Staudt) bin ich heute morgen um 6:45h wieder ins Nass der Alsterschwimmhalle gesprungen und habe das 3800-Meter-auf-Zeit-Programm abgespult. Das Ergebnis: 1:02 Stunde! Also 4 Minuten schneller als beim letzten Mal. Und wenn man bedenkt, dass der Neoprenanzug pro 1000m etwa 2 Minuten Zeitgewinn bringt (hab ich gehört/gelesen/auf Lanza am eigenen Leib erfahren), ist das eine Zeit von um und bei 55 Minuten während des Wettkampfes. Ich glaube damit könnte ich leben.

Ja, an der Kniefront geht es Morgen weiter. Nach meinem heutigen Besuch bei meinem hochgeschätzten Hausarzt geht die Untersuchung morgen so richtig los. Er will eine Ultraschall-Untersuchung machen, um auszuschließen, dass es kein Muskelfaserriss ist(BITTE NICHT! Aber fühlt sich auch nicht so schlimm an!).Und, wenn dem nicht so ist, schließt er mir einen entspannenden Elektroschocker an meinem Oberschenkel-Muskel (oder so ähnlich) der die Muskelverhärtung lösen soll!Also, ich hoffe das Beste und glaube, dass ich Mittwoch wieder langsam anfangen kann zu laufen. Alles wird gut. Pa'a.
Lieben Gruß,Euer Martin"

Die lieben Gruesse, beziehungsweise Hoffnungen unsere Gesundheit betreffend, kann ich leider nicht mit positivem Bescheid versehen:

Die Verzweiflung hat gesiegt – zumindest bei mir. Ich habe heute Morgen die erste von drei Antibiotika-Pillen eingenommen. Irgendwie hatte ich den Eindruck hier tut sich nix. Kortisonzeugs der letzten Woche hin oder her. Mal sehen was daraus wird.

Anna und ich haben heute Nacht einigermaßen gut geschlafen. Nur einmal bin ich wach geworden, als ich durch diverse Bewegungen meine Mütze verloren hatte. Rasch danach getastet, wieder aufgesetzt und mit warmen Ohren wieder eingeschlafen. Ich sags ja: Brrrrr.

Nach dem Frühstück sind Anna, Jogel und ich dann los. Ganz ruhig. Wobei sich mir nach fünf Minuten die Frage stellte, ob Ihr mich hören konntet. Ich habe zumindest lauter gehustet, als ein sardisches Schaaf blöken kann. Ach was sag ich, alle sardischen Schaafen zusammen. Und hier gibt es eine Menge. Also waere eine Chance gewesen, dass Ihr mich bis Deutschland hoert. -Nach einer Weile ging es etwas bessser. Aber sobald es bergauf geht, und ich tiefer atmen muss, ist sofort Schicht im Schacht – buchstäblich.

Annas Knieprobleme stellten sich leider auch nach wenigen Minuten schon ein. So langsam wissen wir nicht mehr was wir machen sollen. Drei Wochen Pause haben spürbar nichts gebracht. Verdammter Mist. So langsam könnte uns mal jemand einen Heiler empfehlen, der mehr kann als andere. Ach, ich weiß auch nicht. Anna ist dann auch nach 55 Minuten umgedreht. Zwei Stunden sollten am ersten Tag auf jeden Fall genügen.

Jogel und ich sind noch 35 Minuten weiter gefahren, bevor auch ich aus Gründen der Vernunft und Vorsicht umdrehen wollte. Schade, denn gerade zu diesem Zeitpunkt war die Straße ganz wundervoll, und ich wäre gerne noch Stunden weiter geradelt. Wie auch immer, nachh 3:05 Stunden war ich wieder fast zu Hause, mit 80 Kilometern auf dem Tacho. Und wer kommt mir radelnd entgegen? Richtig. Anna. Sie habe sich verfahren, und den richtigen Weg nach Hause nicht gefunden. Tja, so ist Anna insgesamt auch 3 Stunden unterwegs gewesen und hatte 66 Kilometer zurückgelegt. Suboptimal fürs Knie. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass sich unter ihrem Trikot ungefähr zehn Orangen verbargen. Typisch Anna: keine schöne Blume, keine Zitrone und erst recht keine Orange oder kein Pfirsich am Straßenrand ist vor ihr sicher. Süß.

Gerade kommt auch Jogel rein. Er hat mal eben noch 25 Kilometer drauf gelegt „und eine kleine Bergwertung.“ Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass es gut war, diese „kleine Bergwertung“ ausgelassen zu haben.
Gut, kalt geduscht haben wir schon (Leute, ich kann Euch sagen. Nach ner Radtour fast kalt duschen – die reine Freude), und nun sitzen wir bei Tee (Ingwerwurzeln mit Orangen gemischt) am Tisch.

Mal sehen wie sich die Dinge hier weiter entwickeln. Anna fragt sich langsam, ob es Sinn macht, weiterzumachen, wenn ihre Sehne immer zickt. Denn sie zickt, egal ob sie Sport macht oder nicht. Abwarten, wir wollen noch versuchen, ein wenig die Ruhe zu bewahren.

Schickt uns Sonne, sonst wird das hier eh unser Untergang.

Herzlichst, Euer mathias

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo,ihr Lieben!
Ganz liebe Grüße aus der stürmischen Heimat. Um euch ein wenig zu trösten: Ihr verpasst hier nichts. Sturm und Regen und Regen und Sturm.
Der Internet-Wetterbericht für Olbia gibt allerdings Anlass zur Hoffnung; wenn ich übermorgen komme, bringe ich die Sonne und steigende Temperaturen mit (sowie den versprochenen dicken Pullover für Anna).
Und ein fröhliches Lächeln ;-)...
Einen ganz besonders lieben Gruß natürlich an meinen Liebsten!!!
Freu mich schon auf euch,
Suse

Anonym hat gesagt…

Hey Anna

mach die Kniee nicht kaputt.Hast bis hier her schon doll was geleistet, oder( immerhin Mathias an die Kette gelegt :-))
Gruß Jochen

Anonym hat gesagt…

Ahoi Sardinien-Urlauber.
Bei DEN Surfbildern, die die tage von der nsel eintreffen, solltest du, Mathes, doch lieber aufs Wasser gehen und deine Surfkenntnisse von den Kanaren auffrischen... Auf jeden fall sollte es für gequälte Körper an Nord- und südküste ordentlich was zu gucken geben. Würd gern tauschen, aber wer macht dann die Arbeit ?

Viel erfolg noch !

Martin