Montag, 24. März 2008

Putzen und Trainieren

Liebe Leute,

welch ein Tag – Schneegestöber in Hamburg, wo gestern noch schönstes Sonnenwetter herrschte. Noch schlimmer sieht es in meiner Heimat dem Bergischen Land aus. Familie und Freunde berichten von Schneechaos. Wow.

Nun, mir war das heute alles ziemlich egal. Denn nachdem Anna und ich wieder mal (zu lang) ausgeschlafen haben, wollte ich mich daran machen, endlich die Räder auszupacken. Ja richtig, beide Räder. Irgendwie hat das wohl doch mehr mit den Genen als mit Erziehung zu tun. Anna zumindest machte keine besonderen Anstalten, ihr Gerät aus dem Karton zu holen.

Wie dem auch sei, Auspacken schien mir nicht genug zu sein, ein wenig putzen wolle ich mein Matse III auch. Und als ich so anfing, dachte ich mir, ich könne es ruhig etwas gründlicher machen. Also schraubte ich auch die von Fruchtschorlen verklebten Radflaschenhalter ab. Es folgte das leidige Kettenblattreinigen. Naja, mein Rad ist immerhin schon sieben Jahre alt, und da sammelt sich fiesester Dreck und Schmiere in der kleinsten Ritze. "Wenn schon die Radflaschenhalter, warum dann nicht auch die Kettenblätter?", sagte eine innere Stimme zu mir und los ging’s.

Der Anfang einer Putzaktion – Abmontieren der Kettenblätter

Was waren die Dinger kurz darauf schön sauber! Nur, wenn ich die dreckige Kette darüber auch nur für zwei Sekunden rasseln lassen würde, wäre die ganze Mühe umsonst. Am Kopf kratzen konnte ich mich mit meinen dreckigen Händen schon lange nicht mehr, also trat ich unentschlossen von einem Bein auf’s andere. War da nicht dieser kleine Kettengliedschraubstock an meinem Minitool? Noch nie hatte ich ihn benutzt, hatte mit derlei Aufgaben immer Fachleute beauftragt. Aber ein kurzes Telefonat mit unserem Thomas ermutigte mich. Was sollte schon schief gehen?

Wenig später war der Bolzen aus seinem Ketteglied entfernt, wie auch die schmierige metallerne Schlange von meinen sauberen Rädchen. Aber schon entdeckte ich die nächste schmutzige Stelle, die eine neue Kette sofort verunstalten würde, und wodurch diese ihrerseits wiederum meine Kettenblätter zu Schmutzfinken degradieren würde – das Schaltwerk mitsamt der kleinen Rädchen!

"Nicht lange fackeln!", hörte ich erneut die Stimme in mir, "den Mutigen gehört die Welt!" Also ran an das filigrane Schaltwerk. Leider merkte ich mir die Anordnung der Schrauben und Rädchen nicht genau, was später noch für einige Verwirrung sorgte, aber nun konnte die Reinemacheabteilung richtig zuschlagen. Anna brachte einen Eimer, der mit heißer Natronlösung gefüllt war. Wir schmissen alles hinein (auch ein schon seit der letzten Transalp ’04 nicht mehr genutztes 13-29er Ritzelpaket) und warteten kurz ab. Schon bald entnahmen wir die Einzelteile, putzten sie kurz ab, und schon sah alles aus wie neu.

Alles sauber. Nur – wie wieder dran bekommen?!

Ihr ahnt es schon, für das Zusammenschrauben benötigte ich etwas länger, als für die Demontage, aber nun steht mein Kleines funkelnd im Esszimmer. Gut, fahren könnte ich damit noch nicht. Anna muss mir erst noch von den Finishern in Rendsburg eine neue Kette mitbringen (weiß jemand, wie man die einsetzt?), aber dann geht’s wieder los – vorausgesetzt es schneit nicht mehr.

Zum Sport: Eigentlich wollten wir heute ein lockeres Ründchen laufen. Tatsächlich sieht es jedoch so aus, als würde das nichts mehr werden. Anna hat den ganzen Tag mit Schreibtischkram verbracht (und verbringt den Abend auch noch damit), und ich bin froh, mit sauberen Händen hier noch schnell den Eintrag zu machen. Und gleich – richtig – ist Tatort-Zeit.

Thomas war heute anscheinend auch nicht sporteln. Er wollte wohl schwimmen, aber das Bad in Duisburg hatte geschlossen – österliche Überraschung.
Von Dirk habe ich bisher noch nichts gehört, dabei müsste es auf Mallorca mittlerweile auch dunkel sein, und er hoffentlich von seiner Radausfahrt zu Hause.

Ausführliche Kunde kommt jedoch von Martin:

"Hi, mein Lieber!
Schön, dass ihr wieder hier seid. Da fällt mir bestimmt auch der lange Lauf Mittwochs wieder leichter. Naja, mal schauen ob das diese Woche was wird. Du wirst ja höchstwahrscheinlich in Köln sein. Wir werden's ja sehen.
Jetzt aber zu den wesentlichen Dingen meines momentanen Lebens: zum Sport.
Mal unter uns, auch wenn der Spaß am Sport noch voll und ganz vorhanden ist, nichts desto trotz ist es sehr hart immer und jeden Tag ran zu müssen. Auch bin ich froh, wenn der 24. Mai vorbei ist.

Die zwölf Stunden Training in der Woche sind manchmal richtig harte Arbeit. Letzte Woche hab ich 12:27 Stunden zusammenbekommen, wohlgemerkt ohne lange Fahrradausfahrten. Und auch meine Osterferien waren echt gut, finde ich. So hab ich von Freitag Morgen bis heute Nachmittag ganze 9:25 Stunden trainiert.

Heute war wieder ein Triathlon-Tag, wie schon Freitag. Am Morgen ins Schwimmbad und 2600 Meter Technik-Training absolviert, danach ausgiebiges Frühstück, um genug Power für die darauffolgende Koppeleinheit Rolle/Lauf zu haben. 1:10 Stunden saß ich auf dem Fahrrad (flott unterwegs!), und nach einer Vier-Minuten-Wechselzeit ging es ab auf den Rund-um-die-Alster-und-den-Leinpfad-entlang-Laufkurs.

Trotz Schneeregen eine schöne Einheit. Jetzt lass ich mir Kakao und rate – richtig – Zimtschnecken schmecken.
Euch einen schönen Abend und bis Morgen im Büro! Lieben Gruß.
Martin"

Toll, Martin sprüht nach seinen überstandenen Oberschenkelbeschwerden wirder voller Elan. Und das einem so eine Vorbereitungszeit ab und an ganz schön hart und lange und schwer und anstrengend und öde und was weiß ich noch alles vorkommt ist auch normal. Martin, wenn Du mal ne Pause brauchst, dann mache es wie Thomas: Den einen Tag nimmst Du Dir frei, und den anderen vertust Du Dich mit den Öffnungszeiten des Schwimmbades. Am darauffolgenden Tag noch schnell das Rad zum Service bringen (oder wie ich die Kette abbauen), und – schwupps – hast Du einen kleinen Mini-Triathlon-Vorbereitungs-Urlaub.

Ach ja, wie Martin ja schon angesprochen hat (und ich gestern), werden wir anscheinend am Mittwoch Thema bei Stern-TV sein. Fix ist das noch nicht, aber sehr wahrscheinlich. Und es sieht so aus, als sei ich alleine im Studio (siehe auch Eintrag gestern). Das finde ich zwar nicht so toll, aber es hilft nichts. Wir sind in dieser Angelegenheit leider nicht die Bestimmer.

So, ich wünsche allen einen guten Start in den Alltag, und einen noch besseren in das Training – für welchen Event auch immer.
Und nun Tatort. Herzlichst, Euer mathias

2 Kommentare:

Birgit Schmidt-Böse hat gesagt…

Hallo Mahtias, ich hatte Sabine ja mein Buch mitgegeben, damit du mir was rein schreibst. Wie ich jetzt gehört habe kommt Dirk eventuell am nächsten Wochenende zu uns, um den Hermannsvorlauf beim Tri Team Gütersloh mitzumachen. Wenn du Dirk vorher noch mal siehst, könntest du ihm ja vielleicht das Buch wieder mitgeben. Ich würde mich riesig freuen, denn ich brauche auch dringend einen Motivationsschub für meinen ersten Hermannslauf am 27.04.2008 wovor mir schon mächtig Graut. Vielen Dank und liebe Grüße von Birgit aus Gütersloh

mathias hat gesagt…

Liebe Birgit,
klar würde ich Dirk das Buch geben. Zuerst müsste es jedoch zu mir. Aber dann geht alles ganz fix. Versprochen. Ansonsten drücken wir Dir hier alle kräftig die Daumen für den äußerst schweren Hermannslauf - rauf und runter, rauf und runter, brrrr.
Viele Grüße und noch mehr Erfolg, mathias