Samstag, 16. Februar 2008

Vor dem Fluge

Liebe Leute,

ich muss mich mal wieder kurz fassen, denn um 21.30 Uhr trifft sich das Team noch im Hofbräuhaus zu Hamburg, wie ich gestern bereits ankündigte. Dirk wird, wie Martin mir eben mitteilte, wohl leider nicht dabei sein. Denn er putzt noch sein Rad, bevor er es in den Koffer packt. Das nennt man "auf den letzten Drücker". Wobei, morgen wäre doch noch Zeit gewesen. Allerdings nur wenig. Denn um 10 Uhr spätestens müssen sich die drei Jungs auf dem Flughafen einfinden.

Trainiert wurde heute so gut wie nicht. Außer Thomas und ich, wir sind eben noch schnell ein Stündchen gelaufen. Martin hingegen hat den halben Nachmittag im Radladen von Roger Tanner Pearl Bikes am Valentinskamp verbracht. Buchstäblich auf die letzte Sekunde hat Roger Martin ein Rad zusammen gebaut, damit er auf Lanzarote nicht mit meiner alten Möhre rumeiern muss.

Mehr noch, Roger hat uns zugesagt, das ganze Team mit Rädern zu untersützen! Das ist eine riesen Nummer. Klar, es wäre natürlich noch besser gewesen, wenn die Jungs alle ihre Geräte rechtzeitig zum Trainingslager gehabt hätten, aber das war wohl nicht mehr zu schaffen. Martin wird auf jeden Fall drei Kreuze schlagen. Und Thomas ist hart und cool genug, um mit seinem alten Stahlross zu trainieren. Denn pedalieren ist wichtiger als die Pedale – also mal so sinnbildlich gesprochen.

Martin rasiert zum ersten Mal in seinem Leben die Beine

Martin hat im übrigen heute Morgen eine Erstleistung gebracht. Nein, er ist nicht 50 Kilometer gelaufen, keine 5000 Meter geschwommen und auch keine 300 Kilometer Rad gefahren. Er hat die Beine rasiert. Wer von Anfang an dabei war, wird wissen, dass dieses Thema auch bei Günter Jauch angekratzt wurde, und das Martins Maria eventuell ein Problem damit haben könnte. Nun, wir lassen uns mal überraschen. Auf jeden Fall sieht es schnell aus! Bestens!

Und noch kurz zu Anna, denn wir wollen ja hier offen und ehrlich Bericht erstatten. Anna war gestern echt richtig down. Nicht nur, dass ihr das mit der Beinsehne und dem Schleimbeutel in der Schulter auf den Sender ging, es gab auch im privaten Umfeld ein mächtiges Problem.
Tatsächlich war sie so am Boden, dass sie meinte, sie wolle aussteigen. Rotz und Wasser hat sie dabei geheult. Es hat mir fast das Herz zerrissen.

Heute sieht die Welt zwar anders, aber noch nicht so aus, als würde die Sonne im Zenit über ihr stehen. Deshalb habe ich nun folgenden Vorschlag gemacht:
Sie wird die nächsten zwei Wochen keinen Trainingsplan bekommen, sprich auch nicht trainieren. So haben wir eine Chance, die Verletzungen zu kurieren, und Anna hat mal Zeit, sich die Dinge zurecht zu ordnen. Sie wird einfach Ruhe haben, und das ist wichtig.
Diesen Vorschlag hat sie zwar zuerst abgelehnt (gutes Zeichen, sie will also doch weiter machen), aber mittlerweile scheint sie ihn akzeptieren zu wollen. Wenn sie meint, sie müsse sich bewegen, kann sie ja meinetwegen einmal die Woche joggen, aber das sollte es dann auch wirklich sein. Und auch eine totale Pause ist mir recht.

Warum? Weil ich glaube, dass Anna so viel Talent mitbringt, dass ihr die zwei Wochen Pause nicht all zu viel fehlen werden. Ich selbst habe mal, 1998, zehn Wochen vor Roth eine Knie-OP gehabt, und anschließend das Rennen meines Lebens gemacht. Ich hoffe, diese Geschichte macht ihr Mut.

So, jetzt müssen wir los, Thomas, Anna und ich. In der Stadt treffen wir dann Martin (und Maria?). Das wird ein netter Abend.

Ich wünsche Euch allen, dass Ihr so sorgenfrei lebt, dass Ihr morgen das schöne Wetter zu einer schönen Einheit nutzen könnt.

Herzlichst, Euer mathias

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Anna! Gönn Dir mal die zwei Wochen Erholung! Mir ging es letztes Jahr nicht anders und habe auch DAS Rennen gemacht :-) Also Kopf hoch, es gibt keine Probleme sondern Aufgaben, die es zu lösen gibt!!!

Bis nächste Woche, bin jetzt erstmal im Trainingslager!
Gruss Andrea

Anonym hat gesagt…

Hey Anna,

lass den Kopf nicht hängen :-). Gönn Dir einfach die Auszeit und dann schaust Du weiter. Du schaffst das!
Du bzw. Ihr alle habt bis heute schon soviel erreicht, das ist der absolute Wahnsinn. Da kann ich immer nur wieder sagen "Hut ab".

Den 3 Jungs wünsche ich viel Spaß und Erfolg im Trainingslager!

Viele Grüße,
Cornelia