Mittwoch, 20. Februar 2008

Es läuft, hier und dort

Liebe Leute,

wenn ich heute Abend eine Chance auf eine hyperlaute Stimme gehabt hätte, die man bis nach Lanzarote hören kann, ich hätte geschrien: "Jungs, kommt zurück. Training alleine ist scheiße!"

Ich bin zwar pünktlich zu meinem Mittwochs-langen-Lauf aufgebrochen, aber dafür habe ich mit mir schon seit dem Nachmittag gekämpft. So wenig Lust hatte ich schon lange nicht mehr. Richtig gequält habe ich mich. Die Jungs nicht da, Anna nicht da, ich ganz alleine.

Letztlich aber hat die Disziplin über den anfänglich schwachen Geist gewonnen. Und was war das für eine Runde: Den Puls fast immer unter 130. Nicht wie beim letzten Mal mit Dirk, hinter dem ich mit 155 herjagen musste.
Ganz ruhig bin ich gelaufen. Kaputt war ich letztlich aber trotzdem. Und so habe ich nun, da ich hier auf dem Sofa sitzend tippe, schon ein Bad mit Recover-Drink, Negerkuss, Eierwaffel und Bier hinter mir. Das ist die Belohnung für diejenigen, die sich gegen die Einsamkeit durchsetzen.

Den Jungs geht es da besser. Heute berichtet Dirk – in aller Ausführlichkeit:

Aus Campagnolo (siehe Foto von gestrigem Eintrag) wird Shimano. Hauptsache es funktioniert

"Hallo an Alle,
Steve vom Bike Shop aus La Santa hat Thomas glücklicherweise wieder fahrbereit gemacht.
Somit konnten wir Drei heute wieder gemeinsam zu einer schönen 110-Kilometer-Runde aufbrechen.
Jetzt haben wir in den ersten drei Tagen den ganzen Ironman-Bike-Kurs in Etappen abfahren können, insgesamt über 300 Kilometer abgerissen.
Hier unser Kilometer-Durchschnitt von heute: Martin : 24,7, Thomas 23 und ich 22,6.
Es wird langsam etwas windiger, aber noch ist es moderat.

Morgen ist eine Regenerationsrunde von 50 Kilometer und ruhigem Schwimmen angesagt. Ein Regenerationstag zwischendurch muss sein.

Indianerherz kennt keinen Schmerz – Dirk lässt sich nicht unterkriegen

Meinem Knie geht's gut, alles halb so wild. Man merkt an solchen Tagen wie gestern, wie wichtig gutes
Material ist. Wenn wie bei Thomas der Kettenspanner im Wettkampf bricht, ist Feierabend. Und auf eine
Kette, die am Beginn einer 70-km/h-Abfahrt abspringt und das Hinterrad blockiert, kann ich auch gern verzichten.

In diesem Sinne, wir nehmen es wie es kommt.

HERZliche Grüße, Dirk"

Mirador del Rio – Martin, Dirk und Thomas vor herrlichem Panorama

Drei Tage, 300 Kilometer – das ist sehr gut. Zumal die Jungs ja auch noch gelaufen und geschwommen sind. Hut ab. Der Regenerationstag morgen gehört genau dort hin. Vielleicht würden die Drei vom Gefühl her sogar noch weiter Kilometer bolzen können. Trotzdem gehen wir auf Nummer sicher und geben den Körpern die Chance, ein wenig zu verschnaufen.

Um noch einmal auf das Material zurück zu kommen. Sicher ist das wichtig. Aber eine Kette springt nich von allein ab. Sie reagiert nur auf die Befehle des Fahrers, seinen Griff zum Schalthebel. Das darüber hinaus wahrscheinlich die Begrenzung am Schaltwerk nicht (mehr) korrekt eingestellt war, lässt nur erneut den Appell an alle richten, das Material ständig zu warten (reinigen, schmieren, auf Funktionalität überprüfen).

Und auch Thomas Schaltwerk bricht nicht aus einer Laune heraus. Und da er während des Rennens am 24. Mai wohl kaum eine Pause einlegen, ein Brillentuch zücken und seine Optik reinigen wird, lässt mich hoffen, dass ein solche Dilemma nicht noch einmal passiert.

Gut, das war es auch schon wieder von heute. Mal sehen, was die Jungs morgen von ihrem Ruhetag zu berichten wissen.

Herzlichst, Euer mathias

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

An Dirk:
Jan Ulrich meinte mal:

"in einer saison legt man sich mindestens 1 mal auf den bart... da ist man schon recht froh wenn nur ein bissl Tapete ab ist!"

aber sieht schon... nicht gerade angenehm aus deine Wunden^^ vorallem beim sport... wenn man schwitzt... das muss doch brennen >.<^^

kopf hoch :P

bis dahin Stefan B.