Sonntag, 3. Februar 2008

Kaiserlich

Liebe Leute,

wisst Ihr was Kaiserwetter ist? Genau das, was wir heute hatten. Herrlicher Sonnenschein, keine Wolke am Himmel, und klirrend kalt. Jetzt gibt es aber Menschen unter uns, die sind anders. Frauen zum Beispiel. Und die nennen Kaiserwetter anders. Seht selbst:

Martin, Dirk und Anna auf dem Deich

"Welch ein Prinzessinen- und Prinzenwetter! Bei +2 Grad trafen Martin, Dirk, Mathes und ich uns heut in der Speicherstadt. Der eine mit mehr, der Andere mit weniger Schlaf, waren wir doch alle bester Laune und freuten uns auf unsere 4er Runde. Eigentlich müsste ich schreiben "5er Runde", denn der Herr von Wind war unser ständiger Begleiter. Nur Thomas hat gefehlt – leider. Die Sonne schien die gesammte Zeit, klar, kalt war es immer noch, waren wir auch alle warm angezogen, ich glaube dass wir zusammen mindestens 20 Oberteile anhatten. Aber ohne wäre es auch der Tod gewesen.

Es war eine tolle Runde! Ich würde glatt behaupten, dass es uns allen prima gefallen hat, und auch die Lebens- und Sportgeister geweckt hat, wenn die nicht sowieso zum grössten Teil schlaflos sind.
Wir haben von Haustür bis Haustür 80Kilometer auf der Uhr gehabt, mit nem 26er Schnitt – ich glaube, das ist schon ganz in Ordnung. Wir hatten lecker Torte und Kakao zum Schluss, so dass wir die letzten Kilometer fast wie im Flug zurück legten.

Gemütlich-kalter Ausklang des Trainingstages

Doch jetzt, nachdem wir uns um 17 Uhr an der Alsterperle getroffen haben, um mit Erbsensuppe, Würstchen, Hefe-Weizen und Glühwein unsere leeren Speicher aufzufüllen, sind die Füsse aus Eis und das Sofa mit Decke und dem Fernseher davor locken gewaltig. Schön Jungs, kann ich da nur sagen, es war ne prima Runde mit Euch heut, so wie auch die komplette Runde an der Perle mit Maria & Martin, Dirk, Mathes & mir. Gute Nacht Freunde, ich wünsche Euch allen einen guten Start in eine erlebnissreiche und schöne Woche!
Eure Anna-Sophia"


Da hat Anna eigentlich schon im großen und ganzen alles erzählt. Gutes Wetter, gutes Training, gute Verpflegung, gute Freunde! Viel mehr geht nicht.
Mist – überall Paparazzi

Einzig ein paar Dönnekes könnte ich noch zum Besten geben. So, dass Dirk unbedingt eine kleine Pause von mir im Bild festhalten musste. Als ich seine Kamera entdeckte, habe ich versucht möglichst unauffällig zu stehen. Aber irgendwie ist die Situation dann doch eindeutig.


Jaja, so hart kann Radfahren sein – Dirk kämpft

(Jetzt kriegt er es wieder) Eindeutig ist auch das Foto von Dirk und Anna auf dem Deich. Ihr wisst nicht was ich meine? Dann müsst Ihr das Bild mal anklicken (am besten immer mit rechter Maustaste "in neuem Fenster öffnen"). Und, was seht Ihr? Richtig, Dirk kämpft im Wind, - wie hulle. Dazu gibt es auch eine Erklärung. Der Kerl ist zu spät aufgestanden, und hatte vor der Ausfahrt nicht gefrühstückt. Und so hat er bei Kilometer 40 einen tierischen Hungerast bekommen, so dass fast gar nichts mehr ging. Tatsächlich wollte er uns sogar weg schicken und alleine nach Hause (gaaaanz langsam) fahren. Aber erstens ließ er sich davon überzeugen, dass es besser sei, im Windschatten mit uns mit zu fahren. Und zweitens setzte bald ein schöner Rückenwind ein, der ihn wieder zu Mut und Kräften kommen ließ. Merke: Die Verpflegung muss immer stimmen!

Dann war da noch Martin, der sich heute etwas schlapp fühlte. Aber Leute – Ihr wollt nicht wirklich wissen, wie der Mann fährt, wenn er sich schlapp fühlt. Oder anders – man bekommt Angst, wenn er sich nicht schlapp fühlt.
Für den (in meinen Augen) Bringer am heutigen Tag sorgte jedoch Anna. Irgendwann bei Kilometer 55 schoss sei plötzlich an uns vorbei. Ich dachte, wenn sie mental noch so viel Schwung hat, dass sie hier mal eben Gas gibt, könne ich sie auch ermutigen, die nächsten fünf Kilometer bis zu einer bestimmten Wegmarke durchzustarten. Was soll ich sagen, Anna drehte auf, und Dirk (richtig, der gleiche Dirk, der eben noch geschwächelt hatte) gleich mit.

Jetzt fühlte ich mich heute eigentlich recht gut, und zumindest in der Vergangenheit, so meine ich behaupten zu können, konnte ich es hin und wieder auch richtig auf dem Rad krachen lassen. So rund eine Minuten nachdem Anna los gestiefelt war, wollte ich dann die Verfolgung der Beiden Ausreisser aufnehmen, die mittlerweile gute 100 Meter enteilt waren. "Sollte eigentlich kein zuuu großes Problem sein", waren meine Gedanken. Kopf runter und los. Zuerst beschleunigte ich bei Rückenwind auf 36/37 Stundenkilometer. Aber – es tat sich nichts an dem Abstand. Wohl konnte ich erkennen, dass sich Anna vorne von Dirk absetzte, aber zwischen mir und ihr veränderte sich nichts. Ich musste also ernst machen. Rauf auf 40 km/h, und bald hatte ich Dirk an meiner Seite, der tapfer kämpfte, aber – zumindest an diesem Tag – nichts mehr hinzu zu setzen hatte.

Ich konzentrierte mich also auf Anna. Aber das waren gerade mal ein paar Meter, die ich ihr bis dahin abgenommen hatte, und das Ende der Strecke war nur noch zweieinhalb Kilometer weit entfernt. Also Kopf runter, Hintern auf dem Sattel nach vorne, Lenker unten gegriffen (das mache ich höchsten dreimal pro Jahr) und klitzeklein gemacht. Mit 44 km/h bin ich hinter meiner Liebsten her, und erst jetzt, konnte ich ihr Meter um Meter abknöpfen.
Leute, 500 Meter vor Ende der Strecke hab ich sie gekriegt, und bis zum Ende holte ich vielleicht noch mal 20 Meter raus. Aber dafür musste ich alles, alles, alles mobilisieren, was ich hatte. Ich war so froh, als ich endlich die Beine hoch nehmen und Luft holen. Alter Schwede.

Anna kann einfach nicht von ihrer neuen Schwimmbrille lassen

Und bis jetzt weiß ich noch nicht, was das heute Nachmittag auf dem Deich war. Anna hat so einen wahnsinnigen Dampf in den schmalen Oberschenkeln – irre. Tja, und nun bin ich hin und her gerissen: soll ich stolz auf sie sein, oder traurig, dass sie mich irgendwann vielleicht sogar abhängt?! Ich entscheide mich für ersteres! Es gibt eine Menge Frauen, die stärker radeln können als wir Kerle. Ich hatte schon oft (vor allem im Gebirge) das Nachsehen. Und sollte Anna eines Tages vielleicht auch eine von diesen Frauen sein, sollte es mir nur recht sein. Nur eines sage ich Euch: So stolz ich wäre, ihr Rad putzen wird so trotzdem immer selbst müssen.

Jetzt hoffen wir nur noch alle, dass ihr Knie weiterhin besser wird. Heute gab es nur in der ersten Stunde ein/zweimal ein leichtes Zwicken. Also Daumen drücken!

Apropos Daumen drücken: Wir können nur hoffen, dass Thomas heute trainieren konnte. Gehört haben wir nichts von ihm. Aber da wird schon irgendwas gelaufen sein (im Sinne des Wortes).

Aah, hier kommt noch Martins Eindruck vonm heutigen Tag, samt seiner Wochenübersicht:

"Hi Mathes!
Das war ne tolle Deich-Runde mit Euch heute!
Und, WAHNSINN, was für'n Dampf Deine Liebste in den Beinen hat. Auch Dirk war sowas von stark heute, genial! Über Dich reden wir erst gar nicht! Bei mir lief's ja heute leider nicht so rund – nun, kann passieren, ist klar! Das nächste Mal bin ich wieder voll dabei! Und, die Schwarzwälder Torte war lecker, Hmmmjammi!

Anbei meine Woche:

Montag Morgen: 1 Stunde, 2700 Meter Schwimmen, technik+speed(t+s)

Montag Abend: 1:08 Stunden laufen, 14 Kilometer

Dienstag: frei

Mittwoch: 1 Stunden, 2600 Meter, t+s

Donnerstag: 1:12 Stunden laufen, 14 Kilometer

Freitag: 1 Stunde, 2600 Meter, t+s

Samstag Morgen: 1:20 Stunde Rolle, (32 Kilometer sagt das Gerät)

Samstag Mittag: 1:10 Stunden laufen, 13 Kilometer

Sonntag: 3:10 Stunden, 75 Kilometer Rad
Summe:10:30 Stunden

Man bedenke, das diese Woche aufgrund Geburtstag und anderweitiger Verpflichtungen nicht das übliche, von mir selbst gewünschte Pensum möglich war!
Nächste Woche ist wieder ATTACKE angesagt! ALOHA, Martin"

Ja, das kann sich alles sehr gut sehen lassen. Den Mann-der-Woche können wir an dieser Stelle jedoch noch nicht vergeben. Dafür gibt es nämlich noch einen anderen heißen Kandidaten, der seine Wochenübersicht hoffentlich morgen schickt. Wir werden sehen. Ich bitte um Geduld.

Wir Vier wollen uns morgen früh wieder in der Schwimmhalle sehen.
Bis dahin, Herzlichst, Euer mathias

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