Montag, 12. November 2007

Gute und schlechte Tage

Liebe Leute,

heute muss ich mich kurz fassen (oder schneller tippen als sonst), denn um 21 Uhr kommt Anna vom Job, und wir wollen uns noch ein wenig an der frischen Luft unterhalten – sprich: Joggen.

Anna hatte heute einen schwarzen Morgen. Gestern hatte sie im Netz Schwimmstudien von Alexander Popov, Ian Thorpe und anderen studiert. Und heute Morgen dachte sie wohl, jetzt zu wissen, wie es mit dem Kraulen zu funktionieren hat. Am Anfang lief auch noch alles glatt. Die einarmigen Übungen sahen sehr gut und viel versprechend aus. Aber dann kam der Moment, als sie 50 Meter kraulen sollte.
Ich weiß nicht genau was sie dachte. Es muss aber so was gewesen sein wie "Jetzt zeig ich’s ihm, der wird staunen." Jedenfalls legte sie los wie die Feuerwehr. Aber anscheinend huschten dabei so viele Gedanken um "hohen Ellbogen", "Kopf tief halten", "Zug bis zum Oberschenkel durchziehen" etc. durch ihren Kopf, dass ich schon beim dritten Armzug wusste, "das geht schief."

Und es ging schief. Keine 25 Meter schaffte sie es zu Kraulen, und diese 25 Meter waren auch nicht das, was sie schon vor einer Woche drauf hatte. Das Ergebnis: Total gefrustet, die Schwimmbrille von innen feuchter als von außen, kam sie zum Beckenrand. Gescheitert, gestrandet, verzweifelt. Es ging einfach nichts heute Morgen. Zu hohe Ansprüche an die eigene Leistung. Wir haben es dann mit dem Kraulen für heute gut sein gelassen. Immerhin: 1000 Meter ist sie dann in sehr ordentlichen 29 Minuten Brust geschwommen – hat den Frust im Becken gelassen (hoffentlich). Gesamtpensum: 1500 Meter.

Für Thomas war heute wieder alles paletti. Er ist (wie es sein Plan sagt) nur geschwommen. Mit Technik, Tempo und Ausdauerübungen hat er es auf 2500 Meter gebracht – "mit dem super Gefühl, dass es besser wird ;-)!" (O-Ton, Thomas).

Dirk war heute Morgen auch im Wasser. Und was soll ich sagen: Mit neuer Badehose. Leute ihr glaubt es nicht. Der Kerl ist bisher immer mit ner Surfershorts gekommen. Aber heute hatte er eine richtige Schwimmbadehose an. Wahnsinn! Ist das schon der Aufbruch in neue Zeiten?

Zumindest hat er uns heute Nachmittag eine liebe Mail (also an uns alle) geschickt, von der ich jedoch nicht weiß, ob der Inhalt für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Jedenfalls: Der Test am Wochenende scheint ihm klar gemacht zu haben, dass es ein langer und wirklich schwerer Weg wird bis Lanzarote. Nun will sein Training und auch andere Lebensbereiche noch einmal überdenken. Ich find’s gut.

Genau wie Martin. Der war übrigens heute Morgen auch im Wasser. Wie wollen wir ihn jetzt eigentlich nennen? Delfin? Fisch? Torpedo? Ich habe mal von einer anderen Bahn unter dem der Wasseroberfläche zu ihm rüber geschaut. Also das sieht so was von gut und effektiv aus – echt toll. Wenn er sich mit dem Ist-Zustand nicht zufrieden gibt und weiterhin konsequent an Technik und Power arbeitet, wird er (und damit möchte ich ihn nicht unter Druck setzen - aber es ist halt so) unter einer Stunde schwimmen können. Auf sicher.

Ach, und gelaufen ist er heute Abend auch noch: "Hallo Ihr Lieben. War heute Abend noch mal fleißig: Außenalster, Leinpfad, Binnenalster (rund 14/15 Kilometer, Anm. d. Autors) in 1:14 Stunden. Herzfrequenz: 130 – voll am Fett verbrennen!! Dazu die 2400 Meter Schwimmen mit Intervallen von heute Morgen. Ist doch okay, oder?! Euch einen schönen ruhigen Abend. Gruß, Martin."

Marin, das ist sehr okay! Und ich? Oje, ich hatte mein Rad übers Wochenende im Büro stehen lassen. Was blieb mir also anderes übrig (wenn ich Anna am Becken betreuen wollte) als um 6 Uhr los zu joggen. 40 Minuten zur Alsterschwimmhalle. Dann, nachdem Anna fertig war, 1500 Meter Allerlei. Naja, und gleich noch eine Stunde frische Luft schnappen. Ist doch auch okay, oder?!
Denn jetzt heißt es "weg mit den Pfunden."
Wären da eben nur nicht die Prinzenrollen-Kekse gewesen. Jeder von denen hat 106 Kilokalorien. Ich sage jetzt nicht, wieviele ich davon in meinen süßen Caro-Kaffee getaucht habe.

Aah, und dann waren da noch Fragen in den Kommentaren. Eine Leistungsdiagnostik kostet bei GL8-Sport in Burscheid 180 Euro, inklusive Körperfettmessung und Trainingsberatung. In anderen Städten und Praxen dürften die Kosten nahezu identisch sein. Nicht billig, aber preiswert, wenn man bedenkt wie viele Stunden, Wochen, Monate, ja vielleicht sogar Jahre man falsch trainiert hat, ohne es zu wissen – und eben auch ohne, besser geworden zu sein.

Und dann war da die Frage nach ner Rolle. Also meine Elite-Fluid ist ein relativ schnörkelloses Ding. Sie kostet derzeit zwischen 200 und 270 Euro. Aber das Gerät ist wirklich gut. Andere Anbieter wie Tacx haben auch gute Produkte.
Natürlich kann man auch in ein Fitnessstudio gehen. Bewegung ist Bewegung. Mit der Rolle kann man jedoch auf dem eigenen Rad trainieren, mit den gewohnten Abmessungen, den gewohnten Pedalsystemen, etc. Außerdem muss man nicht extra irgendwohin gehen, fahren, laufen.

Und hier noch mal die Antwort auf die Frage, ob es denn direkt ein Ironman sein muss. Liebe Leute, ich habe das weder ausgesucht, noch bestimmt. Ich habe lediglich dem Wunsch meiner Lieben nachgegeben, und ihnen versprochen, sie bei ihrem Ziel zu unterstützen. Es ist nicht immer alles vernünftig im Leben. Und – wollen wir doch mal ehrlich sein (der ist für Dich Suse) – das wollen wir auch gar nicht immer sein.

Herzlichst, Euer mathias

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hallo ihr :)
danke für die auskünfte zwecks rolle u leistungsdiagnostik ;) hat mir wirklich sehr weitergeholfen!!
an anna: nicht aufgeben, kraulen will gelernt sein, ich übe auch noch kräftig u werde bestimmt noch eeewig brauchen ;)
An die andern natürlich auch ganz liebe Grüße und Motivation von mir ;)