Mittwoch, 14. November 2007

Ein Wintermärchen

Liebe Leute,

puh, es war so bitter kalt heute Abend, der Winter ist da. Und dieser Eintrag heißt "Wintermärchen", oder wie singt mein Star Freddie Mercury so schön "A winters tale". (bitte verzeiht, ich liebe es so sehr)
Warum? Na, Ihr werdet schon sehen.

Wo soll ich beginnen. Vielleicht beim Einfachsten, bei Martin. Unser Überflieger treibt sich derzeit beruflich auf einer Bootsmesse in Amsterdam herum. Jaja, Job geht vor. So viel steht fest. Nichts desto trotz schrieb er mir heute, dass er besser seine Laufschuhe mitgenommen hätte, weil die Messe eh erst um 10 Uhr am Morgen beginne. Tja, wer in letzter Zeit immer um 6.30 Uhr aufgestanden ist, um schwimmen zu können, dem kommen diese Messezeiten schon etwas komisch vor. Wie auch immer, Martin kann nicht trainieren. Er ist auf jeden Fall schon mal raus aus dem Rennen um den Titel Mann-des-Tages.

Darum bewirbt sich jedoch Dirk in höchstem Maße. Ich war eben noch ein paar Schritte mit ihm Laufen und es sieht wirklich so aus, als sei der Leistungstest am vergangenen Samstag bei GL8-Sport in Burscheid für ihn ein wichtiger Augenöffner gewesen.
Deutlich hat dieser Test gezeigt, dass er es, wenn er sich nicht zusammen reißt, so wie bisher zumindest nicht schaffen kann. Ja, und das habe ich ihm heute Abend auch gesagt, nämlich dass er die ersten Wochen des Trainings tatsächlich nicht konsequent genug genutzt hat. Aber, und auch das sei hier in aller Deutlichkeit gesagt, natürlich ist es auch nicht leicht, nach Jahren der sportlichen Abstinenz, einfach mal so in einen Rhythmus des sportlichen Leistungstrainings zu wechseln. So, dass sei hier mal als Entschuldigung gesagt. Aber von nun an sind alle Erklärungen Vergangenheit und obsolet. Jetzt heißt es, sich konzentrieren, sich zusammenreißen und ab dafür.
Dirk meint dazu, nachdem ich ihm einen Wochenplan für die nächsten eineinhalb Monate geschrieben habe folgendes: "Trainingsplan ist super, die nächsten vier Wochen stehen. Ich hab halt ein wenig gebraucht, um in den Trainingsrythmus zu kommen, war ja im laufenden Jahr bis September maximal zehn mal beim Sport. Aber jetzt bin ich drin und wir sind auf dem richtigen Weg !! Gruß, Dirk."

Und das er sich die Worte von Rainer Schwab und Martin Kusch zu Herzen genommen hat, zeigt auch sein Training der letzten drei Tage. Achtung:
Montag: 10 Km Laufen in 1:05 Stunden mit 120er Puls (also schön ruhig)
Dienstag: 1:30 Rad im Fitness-Center, danach 1 Stunde Crosstrainier (ebenfalls alles ruhig)
Mittwoch: Also heute Abend: 1:30 Laufen (genau: 60 Minuten Laufen mit 120er Puls, dann immer im Wechsel 5 Minuten Walken und 2 Minuten Laufen mit Puls 140)

Die Walking-Einheiten sind nach Absprache mit GL8-Sport eingebaut, weil der Test gezeigt hat, dass Dirk einfach zu schnell in zu hohen Pulsbereichen läuft, in denen er fast nur noch Kohlehydrate verbrennt. Das aktuelle Programm soll seinen Fettstoffwechsel schulen.
Und die ersten Tage nach unserem Besuch in Burscheid haut er rein wie nicht gutes. Das ganze Team hofft nun, dass dies nicht nur ein Strohfeuer ist, sondern das es der große Durchbruch ist, dass er von nun an dahin rollt wie auf Schienen. Ich zumindest bin guter Hoffnung. Nicht zuletzt auch, weil sich mit Arnd, einem guten Freund von Dirk, ein Neu-Motivierter gefunden hat, der zum ersten Mal in seinem Leben im April einen Marathon laufen will. Für Dirk ist das ein Unterstützer mehr.
Und Anna und ich wollten heute auch unseren Beitrag hinzu steuern, sind von Altona zur Alster gejoggt, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Alle für einen, einer für alle. So wird’s gemacht.

Jutchen, es gibt aber noch weitere Kandidaten für den Titel am heutigen Tag. Hier ein Bericht von unserem Einzelkämpfer. Wie immer sehr unterhaltsam:
"Hallo mein Lieber, Nachdem es gestern mit dem Wetter nicht so klasse war, brauchte ich gar nicht darauf zu hoffen, dass der Regen evtl. nachlässt. Also wie immer, rein in die Sachen und los. Geplant war ein langer Lauf von zwei Stunden, aber bei dem Regen? Moralische Unterstützung musste her, immer nur Einzelkämpfer ist auch nichts. Sandra hatte sich bereit erklärt das Ding mitzulaufen. Im Wald zwischen Duisburg und Mülheim gibt es zwei ausgeschriebene Laufstrecken, eine knapp 10 die Zweite etwas über 5 Kilometer lang. Bis zum Beginn der Strecken brauchten wir ca 12 Minunten joggenderweise. Dann beide umrundet und anschließend wieder zurück. In der Summe genau 2 Stunden! Herrlich, nach diesem nassen Lauf zu duschen. Vor lauter Übermut hatte ich Dir dann via SMS kundgetan: "Och, ich geh nach meiner Stunde noch ein Stündchen schwimmen und fahre dann nach Hause." Aber nix war´s – im Golf-Club roch es verboten gut nach Spaghetti mit Öl und Knofi! Den Rest kannst Du Dir denken! Aber heute!!! Nachdem der Wetterbericht Trockenheit für meine Region versprochen hatte, galt es sich aufs Rad zu setzen. Ausserdem musste ich meine neuen Radschuhe, Überschuhe und Knielinge ausprobieren. Um es vorweg zu nehmen, alles super! Vor allem die Schuhe passen spitzenmässig, bin ich froh die alten ab jetzt in der Ecke stehen zu lassen (danke Mathias!).

(Anmerkung des Autors: Danke nicht mir sondern Florian Nebl von Paul Lange & Co., der uns mit den Schuhen reinen riesigen Gefallen getan hat!)

Ich wollte mich heute selbst übertreffen! Endlich mal eine 100 auf meinem Kilometerzähler stehen sehen, das wär echt ein Ding. Die ersten 30 Kilometer waren nicht das Problem, die Sonne schien, Rückenwind, es ging mit bis zu 30 Sachen dahin, von der Kälte war nicht viel zu spüren (ca. 5 Grad?!). Dann musste ich wohl oder übel die Richtung wechseln. Gegenwind! Und wie immer, von der übelsten Sorte. Die einzige Abwechslung für die nächsten zwei Stunden waren dann die Graupelschauer (natürlich von vorn). Na super! Irgendwann war ich dann so weit nördlich von daheim, so dass ich wieder meine Richtung ändern konnte. Puuh, jetzt waren wieder über 26 Sachen auf der Uhr, nicht wie vorher maximal 20. Die Füße waren zwar mittlerweile auch etwas "kühl", aber bei dem Wind von hinten völlig egal. Ungefähr 3 Kilometer vor meiner Haustür war es dann soweit: 100,0!!!!!!!! Ich hab echt vor Freude gebrüllt :-). Das war mein erster 100er und den, bei dem Wetter und alleine! Leute ich bin stolz!!!!! Viele Grüße, Thomas."

Thomas mit seinem persönlich All-time-high – bis jetzt!!

Lieber Thomas, das kannst Du auch sein. Ein Hunderter bei dem Wetter, allein auf diesen vermaledeiten Geraden bei Dir da unten, der ist im Sommer 150 wert. Super. Die Anderen vom Team werden sich mit Dir freuen, so viel steht fest.

Aber die zwei oben gezeigten Leistungen sind heute nicht das Ende vom Lied. Ich sage ja, ein Wintermärchen: Anna war heute allein im Schwimmbad. Ich war darüber sehr froh, denn vielleicht fühlte sie sich so einfach weniger unter Druck gesetzt (wobei Sie Sich den Druck selbst macht!). Jedenfalls hat es wohl ganz gut geklappt. 300 Meter Brust zum Einschwimmen, 300 Meter wechselweise rechter und linker Arm, und dann hat sie wohl (wenn man ihr glauben darf ;-)) sechs mal die 50 Meter mehr oder weniger gut im Kraulstil geschafft. Zusammen mit mit weiteren sieben hundert Meter Ausschwimmen im Bruststil hatte sie anschließend 1600 Meter auf der Uhr.

Doch damit nicht genug. Ich wollte ja heute Abend unbedingt zu Dirk rüber laufen. Und Anna wollte auch. Allerdings war sie zum verabredeten Ablaufzeitpunkt nicht zu Hause. Jetzt muss man dazu sagen, dass ich ein Freund von Pünktlichkeit bin, und diese auch schon von Dirk eingefordert hatte. Was sollte ich also machen? Auf meine Liebste warten und Dirk warten lassen? Oder pünktlich bei Dirk sein, und in Kauf nehmen, dass Anna sauer auf mich ist, weil ich schon los bin?

Nun, alle die mich kennen, werden wissen wie die Sache ausgegangen ist. Ich bin losgelaufen. (oje, mann es kann es einfach nicht allen recht machen) Dann habe ich Dirk und Arnd an der Alster getroffen. Und dann, ja dann (vielleicht weil ich zu Hause einen ganz lieben Brief hinterlassen hatte?) tauchte Anna auch noch auf. Jipiie, die ganze Sache war genau so aufgegangen, wie ich es erhofft hatte.
Gut, wir haben uns dann nach eine Weile von Dirk und Arnd getrennt, denn Dirks letzte halbe Stunde war ja sein Kombi-Lauf-Walking-Programm und Anna hat nun mal ihre eigenen Vorgaben. Ich bin dann mit ihr weiter, klar. Letztlich sind wir von Altona zur Alster, um diese herum, und wieder nach Altona gejoggt. Und jetzt dürft ihr raten (nein, nicht wie lange ich gelaufen bin: 2:15 Stunden, aber das ist unerheblich) wie lange Anna heute Abend gelaufen ist. Und, eine Idee? Keine Idee? Okay, ich sag es: 2:04 Stunden. Tätääää!!
("Gott bin ich sportlich", sagt sie übrigens immer verschmitzt nach solchen Leistungen)
Jetzt im Moment, während ich dies hier tippe, schläft sie übrigens auf dem Sofa.

So, und weil das alles so klasse war heute. Und weil es heute Abend, als ich auf der Lombard-Brücke radelte, so herrlich schön geschneit hat (ja, das hat es!). Und weil dies alles so märchenhaft war und noch ist – darum sind heute Anna, Dirk und Thomas zusammen Mann/Frau-des-Tages.

In diesem Sinne und herzlichst, Euer mathias

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Mathias,

in deinem Eintrag heute ist irgendwie nen Satz zerstückelt worden:

"Das aktuelle Programm soll seinen Fettstoffwechsel schulen.
(in Hamburg) laufen will. Das bedeutet, Dirk hat wieder einen Wie auch immer. "

Der Sinn dieses Absatzes erschließt sich mir nicht ganz... ;)

Grüße,
Mark

Anonym hat gesagt…

Nachtrag: Der ganze Absatz stimmt irgendwie nicht, nach der zitierten Stelle sind nochmal paar komische Satzbauteile drin. :)

mathias hat gesagt…

Hallo Mark, vielen Dank für die Hinweise (siehe oben). Ich weiß nur nicht, ob ich gestern Abend so müde war, oder ob es ein technisches Problem war.
Jedenfalls: Bei so groben Schnitzern bin ich immer für einen Fingerzeig dankbar. Viele Grüße, mathias

mathias hat gesagt…

Wollte noch mal schnell einen Gruß an TOBIAS senden! Schön, dass Du weiterhin mit dabei bist. Mit weißen Kitteln indes hat das nichts zu tun. Wir sind nicht obrigkeitshörig und weißkittel-geblendet. Die Leistungsdiagnostik war von Beginn an im Terminkalender. Ebenso wie Arztbesuche und andere Ratgeber (bis hin zu Nationaltrainern etc). Wir versuchen das Ganze so vernünftig und gut zu machen, wie es geht. Das sind meine Freunde, ich will allen Schaden möglichst von ihnen fernhalten.
Auch die Trainingslager werden wir vernünftig (so ein Ironman überhaupt vernünftig ist) planen. Das alles hättest Du übrigens schon eher von uns erfahren können. Ähem. Um so mehr freue ich mich, dass Du dem Team nun eine Chance gibst, uns die Daumen drückst, und Dich mit Rat beteiligst. Beste Grüße, mathias