Montag, 19. Mai 2008

Windige Zeiten

Liebe Leute,

der Tag fing heute für Martin an, als wäre er nicht aus Hamburg abgereist. Morgens um 8 Uhr hat er sich seinen Neopren-Anzug geschnappt und ist ab zum Strand, um dort zu schwimmen. Sehr diszipliniert. Als er wieder zurück kam, machten wir anderen auch so langsam die Augen auf.

Anna leider immer noch krank, worauf die Entscheidung klar war, dass sie später einen Arzt aufsuchen würde. Zuerst ging es dann aber zum Frühstück, und gegen halb elf kam dann Leben in die Bude/n. Dirk und Thomas wollten zum Schwimmstart und das Meer antesten, Anna und Mariechen fuhren mit, um ärztlichen Rat zu suchen.

Marie und Anna gut gelaunt

Zurück kam sie mit einigen Medikamenten, unter anderem ein Spray, welches Ihr die Halsschmerzen nehmen soll. Die Ärztin meinte wohl, dass wir gute Chancen hätten, die Sache bis zum Wochenende in den Griff zu bekommen, und tatsächlich hat sie gemeint, dass Anna, je nach Gefühlslage, morgen schwimmen dürfe. Ganz ehrlich, ich hoffe, die Mädels haben die britische Ärztin gut verstanden. Nun denn. Auf jeden Fall war unsere Dame heute schon wieder etwas mutiger, um nicht zu sagen, stellenweise gut gelaunt, wie das Bild mit Mariechen wohl beweisen dürfte. Ich hoffe, alles geht gut.

Thomas (li.) und Dirk vor dem Schwimmen

Dirk hatte dann beim Schwimmen mit Thomas sein besonderes Erlebnis. Er ist nämlich seekrank geworden. So sehr, dass er sich zuerst zweimal während des 35-minütigen Schwimmens an Bojen festhalten musste, und dann, als er zurück an Land war, den zwei fremden Mädels, die er gebeten hatte, auf die Sachen aufzupassen, vor die Füße kotzte. Wohl bekommt’s! Wie er selbst meinte, seien die Beiden ungefähr eine Minute später abgehauen.

Im Puerto del Carmen werden im Start/Zielbereich Zelte aufgebaut

Das war es an Sportprogramm für Thomas und Dirk für heute. Martin hingegen ist 2:40 Stunden Rad gefahren (knappe 75 Kilometer), und dann noch 29 Minuten gelaufen. Ein Koppeltraining war zwar für heute überhaupt nicht angesagt, aber der Junge wollte die neuen Gummischnürriemen auf den Laufschuhen ausprobieren. Wollen wir mal alle hoffen, dass es Martin gut getan hat.

Dirk Hildesheim und Mathias während der Tour

Ich hatte mich unterdessen mit Dirk Hildesheim, alias Heidenreich, zum Radeln verabredet, der mit seiner Frau, ehemalige Frau Fahner, jetzt Frau Hildesheim, alias Heidenreich oder Fahners Tochter, im Club La Santa abgestiegen ist, um uns am nächsten Samstag tatkräftig zu unterstützen.

Dirk Hildesheim auf dem Weg in die Feuerberge – fieser gerade Berg mit Wind genau von vorne

Nachdem jeder von uns einen eigenen Anreiseweg hatte, trafen wir uns oberhalb von El Golfo und los ging’s, schön locker, leicht und flockig. Na sagen wir, so locker, wie es der Wind heute zuließ. Und der Wind ließ heute nicht all zu viel zu. Umso beeindruckender, dass wir zwischendurch auf einen Athleten der Handcycle-Klasse auffuhren, der mir recht bekannt vorkam.

Mathias auf dem beschwerlichen Weg in die Feuerberge

„Hey Marc, is it you?“, rief ich noch von hinten, und tatsächlich drehte sich Marc Herremans, Belgischer Athlet und Ironman-Weltmeister – außerdem Kapitel 5 in meinem Buch, um, und begrüßte mich, wie immer überbordend freundlich. Ich freute mich erst einmal, dass er sich so schnell an mich erinnerte, und schon wieder einmal war ich sehr beeindruckt von ihm. Rund fünf Minuten pedalierten Dirk und ich neben Marc und seinem Radbegleiter her und führten ein recht herzliches Gespräch. Ich schätze einmal, Dirk war auch sehr beeindruckt.

Marc selbst bereitet sich hier auf den Ironman-Austria in Klagenfurt vor, wollte heute eine 80er Runde fahren, und übermorgen den gesamten Ironman-Kurs absolvieren. Eben jenen Kurs, auf dem er 2002 so schwer verunglückte, dass er seit dem Brustabwärts gelähmt ist. Ich habe heute lange darüber nachgedacht, aber ich bin mir sehr sicher, dass Marc Herremans der wohl beeindruckenste Mensch ist, dem ich je begegnet bin. Er strahlt eine Herzlichkeit und Lebensfreude aus, die seines gleichen sucht. Er ist echt ein Held.

Uns hat dieses Treffen auf jeden Fall die heutige Runde veredelt. Und so fuhren Dirk und ich lange über diese Begegnung sprechend durch die Feuerberge Richtung Club La Santa, wo ich mir noch einmal die Trinkflaschen auffüllte und alleine weiterfuhr. Und dann auf einer wunderbaren Geraden mit Rückenwind, erfuhr ich auch, wie stark der Wind heute wehte. Ich verfolgte nämlich den Schatten einer Wolke auf dem Asphaltband vor mir. Und als ich genau mit ihre fuhr – über mehrere Minuten – hatte ich immer zwischen 50 und 60 Kilometer pro Stunde auf dem Tacho. Die 121 Kilometer von heute waren also zeitweise echte Arbeit, aber ganz selten eben auch wunderbar schnell und ruhig.

Auf dem höchsten Punkt der Ironman-Strecke. V.l.: Thomas, Steffi, Nadine (alias Frau Hildesheim), Anna, Mariechen, Dirk Hildesheim, Dirk, Mathias

Zum Abschluss des Tages führte uns noch ein Gruppenausflug zum Mirador del Rio, womit wir Hildesheims und Anna die markanten Punkte der Strecke zeigen konnten. Von diesem Ausflug kommen wir nun zurück.

Juut, das war es für heute. Es ist schon nach 22 Uhr, und ich weiß gar nicht, ob ich den Blog überhaupt noch absetzen kann.

Also schließe ich mit den Worten Marc Herremans: Nichts ist unmöglich!

Herzlichst, Euer mathias

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

an alle,liebe grüße aus wipperfeld
senden euch Rebecca und Erika
wir denken an euch und drüken euch ganz doll die daumen

Birgit Schmidt-Böse hat gesagt…

Was würde ich geben um das alles mitzuerleben. Leider habe ich keinen finanziel vertretlichen Flug bekommen aber ich hoffe etwas vom Rennen im Internet zu sehen. Dir lieber Mathias nochmals vielen Dank für deine Widmung in meinem "Deinem" Buch. LG von Birgit aus Gütersloh

Anonym hat gesagt…

Leute, wenn Mathias im vorletzten Satz sowas schreibt wie: "Es ist schon nach 22 Uhr, und ich weiß gar nicht, ob ich den Blog überhaupt noch absetzen kann." ... dann sollte es hier eigentlich Kommentare hageln, oder? ...naja, ich sag mal lieber auch nichts ;-) lg Maik

Anonym hat gesagt…

Nichts ist unmöglich Mathias ;-)
Also auch nicht das Absetzen deines Bloges nach 22Uhr.

Grüße
Tim

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr leicht Verrückten Verfolge euch seit eurem Auftritt bei Günter Jauch, und ich kann immer nur sagen wenn mein Training mal nicht so läuft schau ich kurz bei euch rein und alles wird gut. Bitte bitte Versprecht uns das es ein leben nach dem 24 Mai gibt, Triathlon Trainings mässig gesehen. Wie wärs gründet doch jeder eine eigene Trainingsgruppe oder macht einfach weiter bis Hawai, nur bitte hört nicht auf.
So jetzt noch alles alles gute und viel Glück für Samstag und immer dran denken
DER SCHMERZ VERGEHT ABER DER RUHM
BLEIB

Herzlichst
Frank