Sonntag, 4. Mai 2008

1000 Möglichkeiten

Liebe Leute,

es gibt ungefähr 1000 Möglichkeiten (abgesehen von dieser hier) wie ich diesen Eintrag beginnen könnte. Ich will mal einige aufzählen:

1. (also das "Liebe Leute" lass ich jetzt mal immer weg, ja.?) Ich möchte unbedingt und sofort wieder zurück in die Karibik. Denn dort habe ich beim Schnorcheln einen Hai, einen Rochen und einen Barrakuda gesehen. Außerdem sah ich türkisblaues Wasser in malerischen Buchten. Hier habe ich heute nur Martins und Annas Hintern gesehen. Wobei ich letzteren Anblick deutlich bevorzuge.
Ich bin nämlich heute nach den zwei Wochen Pause mit den Beiden aufs Rad und sie sind ständig vor mir hergefahren. Affenschnell.

2. Wenn ich mich konzentriere, kann ich Euch erzählen, wieviele Nähte über die Rückseite von Annas und Martins Radhosen laufen. Im Ernst, ich bin heute, bei meiner ersten Ausfahrt nach zwei Wochen so lange hinter den Beiden hergefahren, dass ich mich sogar noch an die Anzahl der gelben Flecken (vom Rapsfeld, in dem wir fotografiert haben – siehe unten) auf ihren Hosen erinnern könnte.

3. Ich habs Euch ja gesagt: Der Schnitt der heutigen Radrunde ist niedriger ausgefallen, als es bei den letzten Touren von Anna und Martin der Fall war. Denn Klötzchen war wieder mit von der Partie. Und ich musste mich doch sehr strecken, um immer Kontakt mit dem Dreamteam auf Rädern halten zu können.

4. Ich weiß auch nicht, warum alle Leute scharf auf Aerolenker sind – wenn man stundenlang dicht hinter Anna und Martin herfährt, kommt man eigentlich mit nem normalen Lenker gut klar.

5. Radfahren ist wie Urlaub – wenn man zwei so Heißdüsen vor sich hat wie Anna und Martin.

Ehrlich liebe Leute, ich hatte rund 25 Kilometer vor der Rückkehr nach Hamburg bestimmt noch 995 andere Ideen, wie ich heute hier beginne. Aber weitere 10 Kilometer später, hatte ich aufgrund absoluter prioritärer Durchblutung in der Beinmuskulatur eine Sauerstoffunterfunktion im Hirn, und da sind mir die anderen Beispiele anscheinend wieder abhanden gekommen.

Dampfmaschinen unter sich – Anna und Martin auf der anderen Elbseite

Die ganze Geschichte? Gut. Losgekommen sind wir heute erst um 15 Uhr. Martin war noch mit Familienangehörigen im Zoo und wir waren noch mit Anne ein wenig spazieren. Wie auch immer. Da es ja herrliches Wetter war, fuhren wir in Kurz-Kurz los – zumindest Anna und ich. Martin kam mit Winter-Langarm-Trikot hinzu. Ja und dann habe ich mir das Spiel mal angesehen – von hinten. Zuerst selbstgewählt, aber schon bald immer öfter gezwungenermaßen.

Wenn die Beiden durch die Vierlanden fahren ist die 3 vorne auf der Tachoanzeige anscheinend Pflicht. Das geht soweit, dass ich kurz vor Beendigung einmal, als das Zählgerät nur 29 anzeigte, aus Spaß gerufen habe: "Ooh, rotes Blinklicht, nur 29, wir stürzen ab!"

Radfahren macht – Spaß!

Aber im Ernst, die Beiden haben mich heute wirklich sehr beeindruckt! Und dieses Ausrufezeichen steht zurecht. Martin zieht vorne weg, als würde ihn das alles überhaupt nicht anstrengen. Mit ruhigem runden Tritt, immer weiter, immer weiter. Und Anna? Also ich wäre ebenso beeindruckt, wenn sie die ganze Zeit dicht hinter ihm herfahren würde, denn auch dies wäre schon eine gute Leistung. Aber entweder sie hält fünf Meter Abstand, weil, wie sie lakonisch sagt, nicht so gerne dicht hinter Leuten herfährt, oder aber sie fährt selbst bei über 35 Sachen noch ein Loch von 15 Meter zu. Alte Schweden!
Ebenso kann es sein, dass sie kurz unter 40 plötzlich neben einem auftaucht, weil sie irgendwas dringendes zu besprechen hat. Hallo?! Also ich weiß nicht, was da los ist. Es ist zum Angst bekommen. Wenn 26 Jahre nicht zu alt ist, um diesen Begriff zu nutzen, dann möchte ich auch bei Ihr (zumindest beim Radfahren, wobei Laufen ja auch immer besser wird) von einem Talent sprechen.


Video bei 35 Km/h – Tendenz steigend und Anna ruft Attacke

Also wenn die Beiden sich entschließen würden, diesen Sport ein, zwei Jahre länger zu betreiben – für Martin würde das Ticket nach Hawaii im sicher (mit !) im nächsten Jahr fallen, und auch für Anna wäre dies, mit ein oder zwei mehr Jahren Training möglich.

Aber das ist Spekulation. Zurück zu den Fakten. Die Runde heute war wie Urlaub. Echt total entspannt, mit nem guten 29er Schnitt recht zügig, und mit 105 Kilometer und 3:30 Stunden auch nicht zu kurz. Ihr merkt schon, die Perspektiven haben sich längst geändert. (hier würde Thomas jetzt sicher ein Smile sehen – dies mit nem schönen Gruß und einen riesen Dankeschön für sein schreiberisches Engagement an meinen längsten Freund)

Eine Kuchenpause bei Kilometer 60 (oder so) gehört natürlich auch dazu. Bei der Gelegenheit musste ich allerdings kurz mit Anna schimpfen. Da sagt sie 15 Minuten vorher, dass ihr irgendwie schwindelig sei (kann sein, denn wir hatten vor dem Training nicht viel gegessen), nur um drei Minuten später auf 40 Km/h hochzuziehen – vorne fahrend, versteht sich. Ich appellierte also an ihre Vernunft.

Lecker, lecker – Kuchenpause am Kreisel

Von da an wollten wir dann ruhig nach Hause fahren, so Martins Bitte. Das hieß dann wiederum so zwischen 32 und 35 Punkte auf dem Tacho. Naja, und dann kam irgendwann meine Sauerstoffunterversorgung im Hirn und so weiter. Wie auch immer. Unterm Strich war das ein toller Tag. Aber ich denke das konnte man meinem Bericht irgendwie entnehmen.

Wo geht’s weiter? Ach ja, Dirk. Oje, der hatte heute einen rabenschwarzen Tag. Erst ist ihm sein Laptop abhanden gekommen, wo die Flugdaten drin waren, dann war der Ausdruck, denn er mit den Daten hatte nicht korrekt, demzufolge sein Flug um 8.30 Uhr, und so wird er erst heute Abend/Nacht um 1 Uhr in Hannover aufschlagen. "Super!", wie er selbst meinte. Erfahrene Vielflieger werden jetzt vielleicht an das Wort "Rückbestätigung" denken, aber ich mache das auch fast nie – fast nie. Sein Bericht vom Triathlon somit auf unbestimmte Zeit verschoben. Und auch die Info, ob er gestern ein lockeres Post-Rennen-Ründchen gefahren ist.

Thomas: Thomas erholt sich vom Schreiben. Nein Quatsch. Thomas ist heute wie angekündigt 11,5 Kilometer in einer Staffel beim Düsseldorf-Marathon gelaufen. Wie hieß die Textzeile von Herbert Grönemeyer in "Bochum" noch, "wer läuft schon in Düsseldorf?!"? Keine Ahnung. Also Thomas jedenfalls schon. Und sehr gut. In 53 Minuten ist er seinen Streckenabschnitt gerannt, fühlte sich dabei nie ausgepowert oder wie man auf deutsch sagt, nie am Limit. Er war zumindest sehr zufrieden, und ich bin es auch. Keine Ahnung, ob ich überhaupt so schnell könnte. Aber das müssen wir ja auch nicht ausprobieren – Gott sei Dank nicht.

So, das war es vom heutigen Tag. Nun ist aber Zeit für Pasta. Hab ich einen Hunger. Und Anna? Sie wird beim Essen auf jeden Fall nicht vor mir sitzen.

Herzlichst, Euer mathias

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey, das hoert sich ja nach einer "entspannten Ausfahrt" an! Dann kann das Tapern ja beginnen...

Mathias, brauche mal Deinen fachmaennischen Rat. Plane ja fuer Anfang August meine erste Langdistanz beim Ostseeman, kann ich 2.5 Monate vorher noch einen Marathon laufen, oder ist die Gefahr der Verletzung und des "Plattseins" zu gross. Kann mich grad nicht entscheiden...
Danke :)

Enka

mathias hat gesagt…

Liebe Enka,
sicher könnstest Du das machen. Zehn Wochen würden wohl reichen. Sicher wäre ich jedoch nicht. Und überhaupt stellt sich die Frage, warum? Was ist Dein großes Ziel in diesem Jahr. Ist es der Ostseeman, dann würde ich mich darauf konzentrieren. Und die optimale Vorbereitung ist ein Marathon meiner Meinung nach nicht.
Wie bei unserem Team würde ich also sagen: Lass es, es sei denn, der Marathon ist Dir (aus welchen Gründen auch immer) auch unheimlich wichtig. Du verdienst kein Geld mit dem Sport, darfst Dir also Fehler erlauben.
In diesem Sinne. Herzlichst, mathias

Anonym hat gesagt…

Anna,
da ist Dir ein wunderschönes Logo gelungen!
Formschön und passend.

Liebe Grüsse an Euch Alle, Ihr seid spitze,
Lisa

Unknown hat gesagt…

Annas (Euer) Logo ist einfach super!!! Ihr solltet über eine Vermarktung nachdenken!

Weiterhin viel Erfolg!!!!

Gruß
Jan