Samstag, 20. Oktober 2007

Kollektiver Wahnsinn

Liebe Leute,

ich sitze hier am Schreibtisch (Samstag Nachmittag, 17.15 Uhr) und schlürfte den Rest der Apfelschorle in mich hinein, die vom Radfahren übrig geblieben ist. Und während ich hier sitze, und meine Beine, Arme, der Nacken und auch mein Kopf ein wenig (ehrlich gesagt ein wenig mehr) müde sind, frage ich mich langsam, wer hier eigentlich nach dem Training kaputter ist: Die Vier – oder etwa doch ich? Ich glaube fast ich. Denn um mich herum ist eine Art kollektiver Trainingswahnsinn ausgebrochen, der die Anderen Müdigkeits-immun macht. Aber der Reihe nach:

Als erstes wenden wir uns heute Dirk zu, der gestern mal wieder last man standing war. Wir erinnern uns, dass er nach seinem ungewollten – aber anscheinend sehr nötigem – Ausschlafen am gestrigen Morgen, angekündigt hatte, am Abend alles nachholen zu wollen. Hier sein Bericht:
Brothers und Sister Anna,
gestern Abend hab ich es zum 1. Mal versucht – nennt man das Duathlon ?? – zu schwimmen und dann, nach dem Umziehen, gleich zu laufen. Also rein ins Wasser und die Intervallaufgaben von Mathias abgearbeitet. Nach den 3 x 200 m (2 x 5 und 1 x 5:30 min.) hab ich noch mal 400 Meter am Stück drangehängt (10:30 Min). Selbstverständlich bin ich auch noch 300 Meter ausgeschwommen. Somit hatte ich die 2000 Meter voll! Als ich aus dem Wasser gestiegen bin, hab ich auf die Uhr geschaut, genau 1:06 Std: Was mich etwas erstaunt hat war, dass ich noch ganz fit danach war und sagen muss, die Hälfte (von 3,8 Kilometer Schwimmen) fühlte sich insgesamt echt gut an, auch wenn die Pausen bestimmt geholfen haben. Sei’s drum. Danach fix geduscht und Laufklamotten an, raus aus der Halle und losgelaufen.
Meine liebe Freundin Rebecca hat mich begleitet (sie ist seit MAI nicht mehr gelaufen !!!), und wir sind eine schöne Runde Aussenalster mit Binnenalster und ein bisschen Extra, also genau 10 km gelaufen (vorher mit www.jogmap.de genau ausgemessen) in 1:04 Std gelaufen. HERRLICH sag ich Euch !!! Und danach (um ca. 23 Uhr) haben wir an der Alsterperle eine erfrischende Cola Light getrunken. What a feeling!!
Dann hab ich Sie nach Hause gefahren und bin noch zu Dirk/Nadine, David/NadineII und Arnd zu „unseren“ Italiener La Filia auf eine Apfelschorle. Was für ein HERRLICHER Tag !!! Und in ein Paar Std geht’s aufs Rad. Dirk hat seins extra aus Cottbus mitgebracht. Bis später Ihr Lieben :o))), Euer Dirk.

Gibt es besseres, als Freunde die sich mit einem freuen!?

Und, habe ich nicht gesagt, hier ist der kollektive Wahn ausgebrochen. Bitte erinnert Euch daran, wie die Sache aussah, als Dirk vor 5 Wochen anfing zu trainieren. Knappe 50 Meter Kraulen waren drin (wenn man die letzten zwei Brustzüge zum Beckenrand nicht mitrechnete) und an der Alster musste er nach 3 Kilometern die erste Gehpause einlegen. Wow!! Großes Kompliment. Und da haben wir auch schon unseren Mann des Tages. (auch wenn Duathlon aus Laufen, Radfahren, Laufen besteht)

Was aus Dirks und Dirks Radrunde heute geworden ist, dass können wir indes an dieser Stelle noch nicht berichten. Morgen dazu mehr, versprochen.

Dafür können wir von Martins erster Radausfahrt berichten. Und ich betone: Das erste Mal im Leben auf einem Rennrad mit Klickpedalen und allem Schnickschnack. Wir hatten gestern für Martin ein Canyon-F10 ausgeliehen, nur um zu sehen, ob er damit überhaupt was anfangen kann. Und so viel können wir schon verraten: Er konnte damit was anfangen. Und egal, wo wir demnächst ein Rad für ihn besorgen. Er wird eine Macht auf dem Hobel sein. Wenn nicht, dann verstehe ich nichts vom Sport.



Aber der Reihe nach. Anna und ich wollten bei seiner Premiere unbedingt dabei sein. Treffpunkt war dann auch in der Schmarjestraße. Kaum war Martin in der Wohnungstür erschienen, da ging ein Wortfeuerwerk los, das sich ungefähr so anhörte: "Borr ist das geil! Das ist ja so irre leicht! Das macht ja wahnsinnigen Spaß! Das hat ja mit normalen Radfahren gar nix zu tun! Ey, damit bin ich so schnell bei Euch gewesen! Und wie das abgeht! Und schnell ist das! Und leicht! Und geil! Und Spaß ohne Ende!" – und immer so weiter, und so fort.

Anna und ich auf dem "Kleinen Deich", wir wir ihn nennen

Aber hey, dass hat so viel Freude gemacht, zu sehen und zu hören, wieviel Spaß er mit dem Gerät hatte, dass Anna und ich uns die ganze Runde sehr gut unterhalten fühlten. Denn – das ging ja immer so weiter!! Betonen muss ich an dieser Stelle, dass Martin der Erste ist, der sich an seinem Einstiegstag nicht aufgrund der Klickpedale auf den Hosenboden gesetzt hat. Anna ist gefallen, Dirk ist gefallen, – ich bin vor vielen vielen Jahren auch gefallen. Eigentlich ist fast jeder Radfahrer zu Beginn mindestens einmal hingefallen. Martin nicht! Leider ist der Mann-des-Tages-Titel heute schon vergeben. Egal.

Gut, Anna, Martin und ich sind dann bei schönstem Sonnenschein in die Vierlande aufgebrochen. Das war Radfahren vom Allerfeinsten! Toll auch zu sehen, wie sich Anna auf dem Rennrad bewegt. Sie dreht total locker die leichten Gänge, fährt aber auch jedes Tempo mit, wenn wir mal fünf Minuten auf dem Deich Gas geben. Auch 40 Km/h. Jepp!

Und hier möchte ich auch noch mal einen Bogen zum Beginn des Eintrags schlagen. Alles war ich von Anna auf den letzten 15 Kilometern der Runde gesehen habe, seht Ihr auf dem Foto links. Es war kalt und windig. Aber Anna tritt und tritt und tritt – und immer vorne weg. Alter Schwede.

Ein schöner Rücken kann ganz schön frustrieren ;-)

Nach rund zwei Stunden zog es dann ein wenig zu und es wurde ungemütlicher. Wir waren total froh, dass wir so zeitig los gefahren sind, denn wenn die Sonne erst mal hinter den Wolken verschwindet, dann zerrt die Kälte doch sehr an einem – egal, wie viel man an hat. Aah, genau, jetzt fällt mir zum Beispiel wieder die kleine Episode ein, als Martin dringend mal die Radschuhe ausziehen musste, um sich die Füße warm zu massieren. Beide, Anna und Martin mussten heute lernen, dass Winterschuhe, oder gute Überschuhe für die nächsten Monate absolute Pflicht sind. Ansonsten vertrauen die Beiden (und auch die anderen Beiden) mir mittlerweile absolut in Sachen, lieber zu viel als zu wenig anziehen.

Zu Hause waren wir wieder nach 72 Kilometern. Auf Anna und mich warteten schon Lars (mein liebster Trainingslagerpartner aus der Vergangenheit) und seine Freundin Petra, die – wie lieb – schon einen heißen Kakao vorbereitet hatten. So wird der Rest des Tages wohl recht gemütlich werden. (Keine Ahnung, wie es heute um Thomas steht!)

Und wie ich hier die letzten Zeilen eintippe, höre ich von weitem Martins Stimme, wie er seiner Liebsten Maria erzählt: "Borr, war das geil! Und schnell ist das! Das hat mit normalem Radfahren gar nix zu tun!" und so weiter und so fort.

Der ganz normale kollektive Trainingswahnsinn halt.

Herzlichst, Euer mathias

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr Lieben,

es macht echt Spaß, Mathias seine Ausführungen zu lesen. Es scheint, ihr habt einen motivierenden Trainer gefunden!? Trainiert ein bisschen für mich mit! (bin zZ etwas invalide)

Liebe Grüße,
Katrin