Freitag, 26. Oktober 2007

Große Unterschiede

Liebe Leute,

heute erzähle ich Euch zwei Gestaltungsmöglichkeiten ein und desselben Morgens:

Als ich heute Morgen die Augen zum ersten Mal öffnete, wurde mir klar, dass es nicht das erste Mal war. Es war nämlich schon kurz vor acht Uhr. Ich hatte also schon einmal um 5.50 Uhr die Augen geöffnet, um den klingelnden Wecker an zu visieren und auszuschalten. Anna hatte, wie üblich, davon nichts mitbekommen. Und somit war unsere – wie alle mittlerweile wissen sollten – dringend nötige Schwimmeinheit beim Teufel. Aber immerhin, ausgeschlafen waren wir.
Im Büro habe ich mir dann einen Kopenhagener mit viel Vanillepudding gegönnt. Und weil der so lecker war, habe ich noch eine Rosinenschnecke hinterher geschoben. Tja, faul aber satt.

Ganz anders sah der Morgen bei Dirk aus, der mir am Vormittag folgende E-Mail schickte: "Nach den 300 Meter Einschwimmen kommen normalerweise die Intervallübungen von Dir. Aber heute hab ich es mir anders überlegt. Ich bin nebenan auf die Tempobahn geschwommen, habe tief Luft geholt und bin los: Nach 1:43 Stunden hatte ich die 3.800 Meter geschafft – die gesamte Ironman-Schwimmdistanz!
Zu Deiner Info, Mathes: 1000 Meter in 27 min., 2000 Meter in 26 min., 3000 Meter in 27 min. Beim 200-Meter-Ausschwimmen hab’ ich mich dann ein paar mal verschluckt, weil ich wohl vor lauter Grinsen den Mund zu offen gehalten habe.
Als ich aus dem Wasser gestiegen bin, hab ich mich nach 20 Meter Gehen allerdings gefragt, wie ich, bitteschön, nach so einer Schwimmstrecke am 24. Mai 2008 noch 180 Kilometer Radfahren soll. Das anschließende Marathon-Laufen will ich hier gar nicht erwähnen. Gruß, Dirk."

Nicht unerwähnt wollte Dirk übrigens Johanna lassen, die ihm am Abend vorher mit viel Kampfeswillen gezeigt hat, dass man 10 Kilometer auch laufen kann, wenn man nach 4 Kilometern eigentlich schon am Ende ist. Hier, auch von uns, ein dolles Dankeschön an Johanna, unbekannterweise.

Ich antworte Dirk übrigens folgendes: "Dirk! Toll!! Bin stolz auf Dich. Sehr stark!
Du musst mir nur noch kurz erklären. Was ist mit 200 Meter Ausschwimmen? Bist Du bei den letzten 200 von 800 Metern aus dem Rhythmus gekommen, oder wie verstehe ich das?
Ansonsten: Sehr konstant, sehr gut.
Aber – demnächst wieder Intervalle und Technik bitte. Wir können uns auch gerne darauf verständigen (wenn Du 3 mal pro Woche schwimmst), dass Du zwei mal Int+Tech und eine Einheit lang schwimmst (3000 oder so).
Bitte beachte, nur lang Schwimmen macht Dich zwar sicherer, aber nicht schneller und – vor allem nicht besser, was die Technik betrifft und somit später die Ökonomie. Und die ist wichtig, wenn Du an Deinen letzten Gedanken denkst “wie soll ich jetzt noch fahren und laufen”. Logisch, oder?! Klar.
Und jetzt diesen Kampfgeist zurück auf die Alsterstrecke und wir sind ein riesiges Stück weiter. Ohne Scheiß."

Hier Dirks Antwort: "Programm ist angekommen, gespeichert und wird so umgesetzt. Ay ay Sir – macht Sinn, was Du geschrieben hast. Zu Deiner Frage: 300 Meter Brust Einschwimmen, 3.800 Meter Kraul, 200 Meter Brust Ausschwimmen. :o))"

So, nun war ich spätestens platt. Wenn Ihr alle mitgezählt habt, ist Dirk heute Morgen 4300 Meter geschwommen. Hallo? Wir reden alle über genau den Dirk, der Mitte September, also vor gut 4 Wochen, noch keine 50 Meter am Stück kraulen konnte!!

Und deshalb – hier gibt es keinerlei Zweifel - ist Dirk heute der Mann des Tages!! Richtig, mit zwei Ausrufezeichen.

Thomas, der auch fleißig war, sendete folgende E-Mail:
"Dirk welch eine Leistung, der absolute Hammer!!! Der Titel geht mit vollem Recht an Dich, soviel Hüte habe ich gar nicht, wie ich gerne vor Dir ziehen würde.
Aber ganz untätig war ich heute auch nicht. Nachdem mich gestern die Unlust dahin gerafft hatte, musste ich natürlich heute klotzen. Beim Frühstück hatte ich 2 Stunden auf der "Feile" und anschließend noch einen Lauf geplant. Na, eigentlich ist das ja nix besonderes, denn es verblasst alles im Vergleich zu Dirks Ding. Aber warte nur ab ;-).
Schlussendlich kamen 2:15 Stunden mit nem Schnitt von 26,5 km/h zustande. Und anschließend ein schöner Lauf durch den nahen Wald von 1:03 Stunden. In der Summe bin ich voll zufrieden. Okay ich geb’ zu, ich habe eine kleine Pause gemacht. Während ich mich umzog habe ich noch schnell die Waschmaschine neu beladen. Liebe Grüße, Thomas."

Ach ja, die Waschmaschine. Wenn es um Ausreden und Gründe für Pausen geht, dann ist mein lieber Freund um keine Ausrede verlegen. Wir sind schon jetzt gespannt, was er sich demnächst einfallen lässt. Etwa "Pinkelpause", oder "Schuhe schnüren". Vielleicht kommt er uns bald auch noch mit "ich musste Atmen". Nee Thomas, so geht das nicht! Trainieren, trainieren, trainieren – Atmen und so was alles ist Schnickschnack.

Apropos Waschmaschine: Anna, die sich ja gestern jeglichem Training und parallel auch jeglicher Hausarbeit entzogen hat, ist auch heute wieder ohne Eintrag ins Trainingsbuch aufgefallen. Ich will gar nicht wissen, wie dieser Haushalt hier endet.

Gut, und nun zur Gestaltungsmöglichkeit eines Abends. Nachdem Anna ihre Freundin Marie (Hallo Mariechen!!!) besucht, habe ich mir heute Abend meine Lieblingsspeise (siehe Profil des Autors) 1/2 Hähnchen, Pommes, Majo gegönnt.
Jo, und nun sitz ich hier, tippe ein wenig und trinke dazu ein schönes Bierchen. Und ich will gar nicht wissen, was Dirk gerade macht!

Auf bald. Herzlichst, Euer mathias

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr Lieben...
Ich bin mächtig stolz auf euch und würde eine Menge darum geben, euch auf Lanzarote anzufeuern...
Für mich seit ihr schon "Ironmänner" :-)

lg. Sabine S. aus V. :-)