Sonntag, 14. Oktober 2007

Die lange Nacht – Ironman-Hawaii

Liebe Leute,

das war eine lange Nacht. Bis kurz nach 4 Uhr hat die gesamte Trainingstruppe in unserer Wohnung zusammen gesessen und die Übertragung vom Ironman-Hawaii gesehen. Die Vier waren recht beeindruckt von Tempo welches die Cracks auf der Insel anschlagen. Wow.

Für unsere deutschen Top-Athleten war es indes ein ziemliches Desaster. Normann Stadler, Faris Al-Sultan, Katja Schumacher – alle aufgrund von Magenproblemen ausgestiegen oder gar nicht erst gestartet (Al-Sultan). Wir haben uns schon ein wenig gefragt, was die denn wohl zu sich genommen haben, dass sie alle ein ähnliches Schicksal ereilt hat. Hm. Zusammen Essen waren sie wohl kaum. Jeder hat doch meist seine individuelle Art, sich vorzubereiten. Naja, sei’s drum.

Mit Chris MacCormack hat bei den Herren sicher jemand gewonnen, der es – nach fünf Anläufen und unglaublichen Energieleistungen – verdient hat.
Besonders erwähnen möchte ich an dieser stelle Max Longree. 1997, als ich zum ersten mal auf Hawaii war, teilte ich ein Appartement mit seinem Bruder Sebastian. Als mein Bruder Stefan und mein Dad mich dann besuchen kamen, nahmen sie den damals noch kleinen, 16 Jahre alten Max mit über die zwei großen Teiche. Max war dann total glücklich, seinen Bruder in Hawaii anfeuern zu können. Und obwohl er selbst schon ein sehr talentierter Triathlon-Jugendlicher war, war der Ironman-Hawaii für ihn damals so weit weg wie nur was.

Gestern Nacht ist Max als 17. über die Ziellinie auf dem Alii-Drive gelaufen. Der helle Wahnsinn. Und als die Fernsehkamera auf ihn gerichtet war, da hat er in all seinen Glücksgefühlen erst mal seinen Eltern und – speziell – seinem Bruder ein riesen Dankeschön zugesendet. Das Max, hat mich sehr berührt! Und alle aus meiner Trainingsgruppe ebenfalls. Du hast das Herz am rechten Fleck. Und dieses große Herz – in jedem Sinn – wird Dich bestimmt noch weit tragen.

Thomas (links) und ich auf dem platten Land im Kreis Diepholz unterwegs

Themawechsel: Habe ich eigentlich schon von meiner Radrunde mit Thomas erzählt. Also so viel kann ich sagen. Da unten in Wagenfeld (Kreis Diepholz), da kann man sich zumindest psychisch gut abhärten. Auf jede kleinste Kurve folgt eine kilometer lange Gerade. Man wird wahnsinnig da unten. Puh. Um so besser, dass wir trotzdem unsere gute Laune nicht verloren haben. Als wir nach 60 Kilometern wieder vor seiner Haustür standen – und in der Wohnung war noch einiges zu machen, bevor wir abreisen konnte – habe ich meiner Trainer-Rolle mal einen ganz neuen Aspekt hinzu gefügt. Mein Vorschlag an Thomas: ich mache schon mal den Abwasch, während er noch ein dreiviertel Stündchen dran hängt. Gesagt, getan. Nur, hoffentlich reißt das nicht ein! Wenn die anderen Drei davon erfahren, komme ich ganz schön in die Klemme.

Und so trocknen Sportler (hier Thomas) ihre Wäsche, wenn in ihrer Wohnung eine Fußbodenheizung installiert ist








Jutchen, im Moment (Sonntag, 14.30 Uhr) scheint draußen die Sonne so sehr, wie es in dieser Sommersaison nur selten zu sehen war. Und ich? Ich sitze auf dem Sofa. Anscheinend hat die Radausfahrt mit Thomas mir den Rest gegeben, und nun bin ich total verschnupft. Mir bricht das Herz, wenn ich daran denke, wie schön man nun Rad fahren könnte.

Gott sei Dank ist Axel (Bauherr meiner Homepage) aus Berlin hier. Er sitzt nun mit Anna auf dem Rad. Wir wollen einmal den Wahnsinn proben. Das angepeilte Ziel ist, dass die Beiden erst wieder nach Hause kommen, wenn die 100 auf dem Tacho zu sehen ist. Das Tempo spielt dabei keine Rolle. Hauptsache vier Stunden am Stück fahren.
Dirk hat heute leider nicht so viel Zeit. Er wird aber irgendwann auf halber Strecke zu den Beiden stoßen und so für neuen Wind während der Trainingseinheit sorgen. Wieder bin ich froh, dass wir alle befreundet sind. So lässt sich die Motivation auf dem langen Weg zu unserem Ziel viel besser aufrecht erhalten.

Na, mal sehen, was sie berichten, wenn sie wieder hier sind. Ich werde berichten.

Thomas und Martin werden sich dagegen heute mit Laufen begnügen. Hoffentlich. Gut möglich aus, dass sie sich ein Nickerchen gönnen. Denn das war wirklich eine sehr lange Nacht.

Beste Grüße vom Krankenbett.

Herzlichst, Euer mathias

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Na ja, lieber Mathes, so sieht "Sportklamottentrocknen" nicht nur bei Sportlern aus, sondern so ähnlich auch bei Schwestern von Sportlern.... *lach*

Macht weiter, haltet durch! Ich will 'nen Ironman zum Bruder!!!

Mit ganz viel Daumendrücken und noch viel mehr Bewunderung

Eure Sylvia