Donnerstag, 24. Juli 2008

Aufgeclipt

Liebe Leute,

uiuiuiii, es hat geklappt. Gott sei Dank. Noch am Montag Abend, als ich den letzten Eintrag hier geschrieben habe, hatte ich doch arge Zweifel, ob ich am Mittwoch wieder den Schwung zum Trainieren finden würde.

Gott sei Dank (die Zweite) hat sich Anna dann erbarmt und ist mit mir an der Elbe gejoggt. Auch für sie war es nach langer Pause die erste Laufeinheit. Und irgendwie fühlten wir uns beide wie eingerostet. Also haben wir es ganz ruhig angehen lassen. Altes Prinzip: Schritt für Schritt für Schritt.
Juut, wir haben bis Teufelsbrück 31 Minuten benötigt – in der gleichen Zeit sind wir vor dem Ironman-Lanzarote gut 500 Meter weiter gelaufen – aber wen stört das. Es war ja nur zum Rhythmus aufnehmen. Und nach 1:02 Stunden standen wir zufrieden wieder vor der Haustür.

Ein Gedanke hatte mir im übrigen geholfen, die Laufschuhe zu schnüren. Und zwar dachte ich an die Transalp-Etappe von Falcade nach Feltre, bei der wir als erstes den zwölf Kilometer langen Passo Valles hoch mussten. Eine Stunde hatte das gedauert, und war, stets im ersten und zweiten Gang tretend, höchst anstrengend. Dagegen, so meine Auffassung am Mittwoch, musste eine Stunde Joggen an der Elbe doch ein Klacks sein. Und das war es dann auch.

Insofern glaube ich, dass mich die Transalp vielleicht nicht unbedingt körperlich gestählt hat, wohl aber mental. Wenn ich all diese Pässe hochgetrampelt bin, dann sollte doch das bißchen Training hier auch möglich sein, oder?! Ich meine ja!

Und so konnte ich mich heute Abend direkt wieder aufraffen – zum Radfahren. Heute morgen schnell meinen geliebten Syntace-C2-Clip auf den Lenker geschraubt und ab Richtung Büro. Martin hatte überdies auch Lust auf Radfahren, und so machten wir uns heute Abend auf zum Deich.

Martin auf dem Deich

Puh, dass blies da vielleicht! So sehr, dass Martin schon dem Wochenende entgegen fiebert, um zu kiten.
Der Aero-Lenker fühlte sich für mich richtig ungewohnt an. Nun ja, dass mochte daran liegen, dass ich noch mit der normalen Sattelstütze fuhr, und gefühlt mindestens drei Meter zu weit hinten saß. Soll heißen: In Zukunft muss ich noch mein zweites Utensil, die nach vorne geneigte Profile-Sattelstütze montieren, um über das Tretlager zu kommen. Ich weiß, das hört sich für manche unter Euch zu extrem an, über dem Tretlager sitzen. Aber, zumindest in der Vergangenheit, fühlte ich mich damit immer extrem wohl, beziehungsweise recht stark.

Zurück auf den Deich: Martin und ich hatten beschlossen, locker zu fahren. So konnte ich mich nach drei Jahren (!) Aero-Lenker-Abstinenz (verdammt, drei Jahre haben mich die zwei Bandscheiben-OPs vom Triathlon abgehalten) wieder an das Gerät gewöhnen, und Martin konnte seine Beine, nach einem schweren langen Lauf am gestrigen Abend, ruhig kreisen lassen. Am Kreisel hatten wir dann auch (in Martins Augen) nur einen 30er Schnitt. Den wir allerdings auf dem Rückweg, mit etwas Windunterstützung, auf die gesamte Strecke von 75 Kilometer um 1,5 Punkte aufpeppen konnten – alles locker, alles ruhig.

Seit drei Jahren erstmals wieder den C2-Clip auf meinem Rad – ungewohnt, aber ein gutes Gefühl

Also das fühlte sich dann doch recht gut an. Und wenn ich erstmal die angesprochenen Modifikationen an meinem gelben Giant vorgenommen habe, wird das bestimmt noch ein wenig besser. Jetzt muss ich nur drauf achten, dass ich die Eindrücke meiner Alpenüberquerung so lange wie möglich konservieren kann. Das hilft ungemein.

Und sonst? Wie und sonst?! Das war doch ein Anfang! Immerhin. Und sonst, und sonst? Nun ja, Martin ist fleißig wie eh und je. Anna musste ihren gestern aufgenommenen Schwung heute aufgrund eines anstrengenden Zahnarzttermins direkt wieder fallen lasse. Und Thomas ist so weit ganz gut dabei, hat nur in dieser Woche ein wenig Motivationsprobleme.

Sonst gibt es fürs Erste nix Neues. Aber derzeit brennt es ja auch nicht. In drei Wochen fahren wir alle nach Hückeswagen, um einfach mal zu sehen, wie Triathlon abseits des Ironman-Lanzarote sein kann. Denn neben diesem Mega-Event haben die zumindest Anna, Thomas und Martin ja noch kein Rennen kennengelernt. Aaah, nicht ganz: Anna war ja im letzten Jahr schon in Hückeswagen. Da kann ich mich noch gut dran erinnern.

Nach 1:36,34 Stunden war sie damals im Ziel, hatte über 14 Minuten für die 500 Meter Schwimmen benötigt, hatte sich auf dem Rad an einem steilen Berg verschaltet, so dass sie absteigen und 100 Meter schieben musste, und war auf der 5 Kilometer langen Laufstrecke viermal gegangen. Das sollte in diesem Jahr etwas anders aussehen. Was meint Ihr, wie viele Minuten sind drin? Fünf? Zehn? Oder sogar 15 Minuten?

Wir werden sehen. Seit Lanzarote ist sie nicht mehr richtig Rad gefahren. Außer einmal in den Alpen. Dafür hatte ich Ihr den Clip abmontiert. Vielleicht sollte ich ihn wieder anbauen, aufclippen. Damit geht’s bestimmt besser. Bei mir auf jeden Fall.

Herzlichst, Euer mathias

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wir haben schon 09:44 Uhr und noch kein Eintrag. Wo seid Ihr Leser?!

Hückeswagen rückt näher und das schlechte Gewissen auch, noch heute morgen hab ich ans T-Shirt Foto gedacht...
15 Minuten locker, Anna!

Bis bald, Andrea

Anonym hat gesagt…

Schön, dass anscheinend langsam wieder der (Trainings-)Alltag eingekehrt ist. Hückeswagen wird für Anna ein lockeres Training mit viel Applaus :-)
Euch alles Gute.

Ach ja, ich will mehr Fotos von Martin beim kiten, ich sag nur wow. ;-)

Nadine

Anonym hat gesagt…

Hallo Mathias,

war eine Wochee in Berlin, deshalb konnte ich erst heute Deinen spannenden Transalp Bericht lesen.
Herzlichen Glueckwunsch, was hast Du wieder Grossartiges geleistet.
Und gleiich wieder ein tolles Kleines Radlerbuch fuer angehende oder nicht motivierte, aber dennoch
begeistererte Velofahrer geschrieben.Du und kein Romanschhreiber.Wenn Du eines Tages all Deine Erlebnisse niederschreibst, dann bist Du einer.Ich gratuliere Dir zu Deiner
Faehigkeit alles so spannend zu erzaehlen, so nah,so erlebnisreich wiedergegeben.Ich war dabei!
Und der rote Punkt, die besiegten Daemonen.Wunderbar.
Bitte, schickt mir die Adresse und den grossen Termin im August.
amh-schlenker@macbay.de

Alles Gute fuer kommende Abenteuer und bitte ein rosa(Dein Rosa!)T-shirt Gr.M .Liebe Gruesse an Anna
.von Antje Lanzarote

Anonym hat gesagt…

Vom Blickwinkel einer Transalp oder eines IM Lanzarote muss wohl jede normale sportliche Betaetigung wie ein Motivationsloch aussehen. Bin gespannt, wann hier im Blog bzw. auf dem Deich wieder die Funken - statt Rost - fliegen.

15 Minuten schneller? Locker. Es sei denn, das Autogrammeschreiben kostet zuviel Zeit ;-)

Gruss Christian.

Anonym hat gesagt…

Hallo Anna+Mathes,

kann mich noch sehr gut an letztes Jahr und Hückeswagen erinnern :-) und tippe auf min. 15Minuten !!! Leider kann ich nicht vor Ort sein und diesen Quantensprung live erleben :-(
Wünschen Euch allen viel Spaß und hoffe auf ein baldiges Treffen, meldet Euch doch mal wenn Ihr wieder in Hückeswagen oder Nähe seit.
Liebe Grüße, Silvio

@ der gestern noch in der Bever (mit Neo) planschen war :-)