Liebe Leute,
puh, ich kann endlich durchatmen. Ich bin doch nicht von lauter Supermännern und -frauen umgeben. Ich bin doch nicht der einzige, der ab und an seine Ruhe braucht (w0bei ich derzeit viel zu viel Ruhe für mich in Anspruch nehme).
Zum ersten mal haben sich die Vier Auszeiten genommen – und zwar flächendeckend. Teils erzwungen durch Job (Dirk) oder mich (Anna), teils weil zu viel im Alltag los war (Martin) oder auch weil der Kopf einfach nach Pause geschrieen hat (Thomas). Der Reihe nach:
Martin hat sich in den letzten beiden Tagen ganz auf das Schwimmen konzentriert. Das kann er ohnehin sehr gut, das macht ihm sehr viel Spaß, und unbestritten fällt es ihm derzeit einfach leicht – es tut ihm am wenigsten weh. Man kann das als verstärken der Stärken bezeichnen, oder aber auch als den Weg des geringsten Widerstands. Denn wer sagt, dass man morgens vor der Arbeit nur Schwimmen kann, und nicht etwa laufen? (O-Ton Martin: "Ich hatte ja nur morgens Zeit, also bin ich geschwommen.")
Heute Abend wiederum musste er sich mit einer ganzen Ladung von Impfungen auf seinen mehrwöchigen Sri Lanka-Urlaub im Dezember vorbereiten. Klar, Impfung und Sport passen nicht zusammen. Das Surfen in Sri Lanka hingegen, sei bestimmt super für seine Schwimmleistung, meint Martin.
Nö klar, Laufen kann man da unten bestimmt nicht.
Zu Dirk: Ich sendete ihm heute Nachmittag eine Mail, in der ich ihm viel Spaß an seinem Ruhetag wünschte (eifrige Blog-Leser werden wissen, dass Donnerstag Dirks Ruhetag ist). Infolge dessen erreichte mich die folgende Mail: Hallo Mathias, ich musste den Wochenplan etwas umstellen. Dienstag war so viel trouble, dass ich mit Donnerstag getauscht habe. Gestern (also Mittwoch) hatte ich Abends nur noch Zeit für eine "normale" Alsterrunde. Deshalb mache ich heute den 1:30-Stunden-Lauf. Freu’ mich schon, weil ich von zwei reizenden Damen (Julia und Johanna) begleitet werde. Mit Julia mache ich heute nach dem Laufen meinen Ernährungsplan. Sie ist Ernährungswissenschaftlerin. Danach werden die Pfunde nur so purzeln. Und dann heißt es bald Waschbrett- statt Waschbärbauch! ;o)) So, ich freu’ mich gleich aufs Schwitzen, um 19 Uhr geht’s los. Und morgen früh bin ich wieder beim Kachelnzählen. Bis dahin, Dirk
Aaahh, hier kommt noch Dirks Bericht von heute Abend (was denkt der Kerl eigentlich wie lange ich hier sitze und Berichte aktualisiere???):
Johanna, Dirk und Julie (v.l.)
Was für ein traumhafter Lauf heute abend ! Ich hatte die denkbar schönste Begleitung, Johanna und Julia sind mit mir eine große Alsterrunde von 10 km gelaufen. Johanna ist in ihrem ganzen Leben noch nie über 4 km gelaufen und heute hat sie gezeigt, was für ein Kämpfer sie ist! 10 km in 1:11 Std.
Bei km 8 hat Sie geschimpft wie ein Rohrspatz und ins Ziel ist Sie mit einem so breiten Grinsen, eine Freude, dass wir das gemeinsam erleben durften. Nächste Woche ist sie wieder dabei und mit Julia mach ich demnächst mal einen Lauf von 1:30, die ist fit wie ein Turnschuh die Kleene. Sie kann locker die 10 km unter einer Stunde. Jetzt schnell unter die Dusche und dann setzt ich mich mit Julia zusammen und wir machen einen Ernährungsplan.
Kleine Stichelei von mir: Na, vielleicht wären da noch ein paar Minuten für Dirk drin gewesen, während die Mädchen schon mal geduscht hätten?. Aber nichts für ungut. Der Plan ansonsten ist klar. Bevor wir nicht sechs Wochen lang hintereinander (einmal pro Woche) 1:30 Stunden gelaufen sind, wollen wir den nächsten Schritt von 1:45 Stunden lieber nicht angehen. Ist das eine Richtlinie? Es ist eine.
Und Thomas? Thomas war gestern fleißig. Obwohl das alles mit einer kleinen Depression anfing. Er rief mich an und meinte, er sei so unmotiviert, er habe überhaupt keine Lust (O-Ton: keinen Bock) aufs Rad zu steigen. Und dann erzählte ich ihm, was nur wenige Minuten zuvor passiert war. Da war nämlich Martin in mein Büro gekommen (er arbeitet nur 50 Meter weiter, um die Ecke) und hatte, nachdem er den Blog vom Vortage gelesen hatte, gesagt, dass er es total klasse fände, was Thomas da unten in Wagenfeld abzieht, dass er vor unserem Einzelkämpfer echt den Hut ziehe.
Was soll ich sagen, – Thomas reichten diese anerkennenden Sätze seines Trainingskumpans. Er setzte sich auf die alte Feile (wie mein Freund Christian "Kochi" Koch immer sagt) und legte los. Also, dass mit den unendlich langen Endlosgeraden in Wagenfeld hatte ich ja schon erzählt (siehe "Immer geradeaus – the long road", Menüleiste rechts). Und auf genau diesen Geraden hat er sich bei kaltem Wind abgemüht, immer gewillt, die Zeit zwischen zwei Stunden, die er als Golf-Lehrer geben muss, optimal zu nutzen. So erzählte er später: "Tja, und dann habe ich das mit dem Wind, also das mit dem Gegenwind auf dem Rückweg, unterschätzt, und bin zehn Minuten zu spät zum Unterricht gekommen."
Also da kann man nicht meckern. Thomas gibt wirklich alles. Und zuerst sah es auch so aus, dass es heute so weiter geht. Im Telefongespräch sagte er mir um 16 Uhr, dass er "gleich" noch eineinhalb Stunden laufen werde. "Toll", dachte ich, "das klappt ja wieder alles." Und dann, eine halbe Stunde später, kam folgender Text per SMS: "Hab’s mir anders überlegt. Mache heute Ruhetag, den habe ich mir verdient."
Bitte?!! Wer sagt denn hier wann Ruhetag ist? Der Athlet oder der Trainer? Na? Wer? Der Trainer doch wohl. Also jetzt aber: Den Ruhetag hat sich Thomas wirklich verdient. Heute war der beste Tag eine Pause einzulegen. Ähem.
Und Anna? Anna hatte heute auch Ruhetag. Und wer hat’s verordnet? Richtig, der Mathes (das bin ich; Anmerkung des Autors). Anna war nämlich gestern 1:37 Stunden laufend unterwegs. Das ist wirklich sehr bemerkenswert – und der längste Lauf, den sie bisher in ihrem Leben gemacht hat. Sehr stark!!
Und jetzt kommt’s: Zuerst musste ich sie richtig gehend dazu zwingen, heute nichts zu machen, weil sie einfach so motiviert ist, dass es ihr schwer fällt, nichts zu machen. Aber als ich heute nach Hause kam fand sie es doch super einfach "mal gar nichts" gemacht zu haben. Gar nichts? Nicht mal die Wäsche weg geräumt, den Abwasch gemacht oder die Fenster geputzt? "Nö, gar nichts." Okay, aber morgen wird wieder trainiert.
In diesem Sinne, Gute Nacht. Herzlichst, Euer mathias
Donnerstag, 25. Oktober 2007
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