Liebe Leute,
vorgestern haben sich Dirk, Martin und ich mal wieder in der Asterschwimmhalle getroffen – und Anna war auch dabei. Zum ersten mal. Und das habe ich mir angesehen. Und anschließend hätte ich am liebsten einen Funkspruch zu einer höheren Kraft gesendet: "Scotti, wir haben ein Problem!"
Meine Liebste kann so viel Kraulschwimmen, wie ich fliegen kann! Aber, und das lässt mich wieder zuversichtlich für unser Projekt nach vorne schauen: Während ich niemals fliegen können werde (wir wir alle nicht), kann Anna sehr wohl Kraulschwimmen lernen – zumindest theoretisch.
Gut, wir haben dann mit einfachen Übungen angefangen: Erst mal ein Brett zwischen die Arme und Kraulbeinschlag. "Wie geht das?", war Annas Frage.
Dann einfach mal versucht unter Wasser auszuatmen. "Wie geht das?", war Annas nächste Frage.
Vielleicht sollten wir einfach versuchen, uns mit Dampf von der Beckenwand abzustoßen und in gestreckter Körperhaltung zu gleiten. Na, - ahnt Ihr die Frage?? Richtig.
Anna – zwar gerne im Wasser, aber bisher eher touristisch
Wir haben also wirklich ein Problem. Aber Probleme sind zum lösen da. Und heute waren wir wieder im Schwimmbad. Nach einige Versuchen klappte es mit dem Abstoßen von der Wand schon ganz ordentlich. Und dann kam mir eine neue Idee. "Anna", habe ich gesagt, "Du siehst doch alle diese Menschen hier Kraulschwimmen. Stoß Dich doch mal ab und mach das einfach so lange - mit dem Kopf unter Wasser - bis Du Luft brauchst, und dann atmen und Pause." Gesagt getan. Was folgte sah zwar auf den ersten Blick lustig aus, (sie streckte die Arme, als ob sie in einem Meter Höhe über dem Wasserspiegel imaginäre Luftballons abklatschen wollte) machte mir jedoch gleichzeitig große Hoffnung. Instinktiv schwamm sie ein paar Meter, und irgendwie – mit ein wenig Fantasie – sah das schon nach Kraulschwimmen aus. Zumindest, so denke ich, haben wir einen Hebel, an dem wir angreifen können. Das wird zwar ein langer, langer, langer, langer Weg. Aber vielleicht kommen wir ja auch ohne Hilfe einer höheren Kraft aus.
Ach, und dann war da noch die Rückmeldung von Dirk auf unseren 1,5-Stunden-Lauf. "Ich fühl mich wie ein alter Mann", hat er einen Tag später am Telefon gesagt. Nun denn, alte Männer können eine Menge leisten, wie wir seit der Geschichte von Robert McKeague wissen, der als 80-Jähriger 2005 den Ironman-Hawaii bestritten hat.
Robert McKeague, 2005 im Ziel des Ironman-Hawaii
Thomas macht im übrigen auch Fortschritte. Noch vor einer Woche sah es beim Schwimmen so aus, als würde er nach dem Eintauchen des jeweiligen Zug-Armes an demselbigen vorbei treiben. Da was überhaupt keine Dynamik zu erkennen. Eine kleine Übung löste dieses Problem. Ich forderte ihn heraus, bis zur Beckenmitte (also 25 Meter Strecke) zu versuchen, schneller als ich zu Schwimmen, und danach ruhiger bis zum Ende der Bahn zu schwimmen. Es folgte ein kleines Gemetzel. Ich musste mich richtig rein hängen, um den Burschen in Schach zu halten. Und zu erkennen war, dass er (ähnlich wie Anna – nur auf anderem Niveau) alles instinktiv richtig machte. Mit einem Mal zogen und drückten seine Arme ihn voran. Das Schwimmen in der Treibholz-Klasse hat somit ein Ende.
Martin: Leute, der Junge ist total aufgedreht. Im positiven Sinne. Seit er sich auf Lanzarote angemeldet hat, läuft er, auch mental, zu Hochform auf. Er hat richtig Spaß. Und brennt darauf endlich Fahrrad fahren zu dürfen. Er hat nämlich noch kein Rennrad. Aber daran arbeiten wir jetzt. Noch einige Angebote checken und dann kanns losgehen.
Alle sind also hoch motiviert. Dabei gebe ich mich keinen Illusionen hin. Sieben Monate sind ein langer Weg. Und das meine Freunde nach drei Wochen noch voller Enthusiasmus sind, sollte nicht wirklich wundern. Mit Sicherheit werden auch noch Phasen auf uns zukommen, wo mal einer einen Hänger hat. Dann hoffe ich nur, dass die anderen denjenigen auffangen. Oder ich. Oder ein Kapital aus dem Buch.
Wir arbeiten dran. Bleibt Ihr auch dran.
Herzlichst, Euer mathias
Freitag, 12. Oktober 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Anna Anna Anna...du bist ja ne Wucht. Fühle wirklich mit dir, denn ich kann auch maximal Brustschwimmen und dann am liebsten in knietiefem Wasser;-) MUSS man denn da eigentlich kraulen? Blöööd!
Ich bin jedenfalls mega gespannt auf euren gemeinsamen Weg und denke voller Bewunderung an euch, wenn ich mich morgens nochmal umdrehen darf und ihr gerade eure Bahnen in der Schwimmhalle dreht.
Bleibt dran und für die Motivationstiefs gibt es ja dann Leute wie mich!!!
Dicke Küsse
Kommentar veröffentlichen